18 • Ungebetener Gast

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Joleen Cuervo

Hamburg

Den nächsten freien Tag verbrachten wir im Studio der Jungs. Diese chillten auf der in die Jahre gekommene Ledercouchgarnitur, während ich den Sessel in Beschlag genommen hatte mit meinem Laptop auf dem Schoß.

Ich versuchte weiterhin am Blog zu arbeiten und bearbeitete mit Pascal zusammen das Video weiter.

Am Abend jedoch, wurde ich wieder Teil davon, mit auf den Dom zu müssen, während Raphael und Pascal sich schön raus reden konnten. Was bei mir kläglich scheiterte.

So verging der Tag wirklich schnell und schon war der nächste angebrochen und somit auch der Tag der Show.

Es war fast schon entspannend nur morgens mit Raphael zu frühstücken, ohne ein Gezanke von den anderen wer denn das letzte Schokocroissant haben dürfte.

Wir saßen gegenüber voneinander und aßen entspannt das wirklich leckere Essen. Das musste man diesen teuren Hotels ja lassen. Sie sparten nie am Essen.

"Sag mal, was machst du nach der Tour?", fragte Raphael mich beiläufig und trank seinen Espresso. Seine dunklen Haare hatte er wieder mit einem Haarreif zurückgekämmt. Ich fand das sah noch lange nicht so gut aus, wie als wenn er sie offen oder zu einem kleinen Zopf trug.

Mir fiel auf das er tatsächlich wirklich jeden Morgen einen trank. Manchmal auch zwei. Ich mochte diese Art vom Kaffee noch nie, denn mir war dieser Kaffee zu stark.

"Denke ich werde in dem Fotostudio wieder arbeiten, wenn es keine weiteren Aufträge geben sollte von der Eventagentur.", ich zuckte die Schultern. Denn ich wusste nicht ob ich noch weitere Aufträge bekommen würde. Wenn nicht machte ich weiter in dem Fotostudio wo ich nebenbei sowieso arbeitete. Dies machte mir Spaß und dieser Beruf war mein Traumberuf. Schon fast immer. Allerdings bis ich sechs Jahre alt war, wollte ich unbedingt Astronautin werden. Dies verwarf ich dann aber recht schnell und seit dem war es Fotografin.

"Das ist der Beruf den ich schon immer machen wollte. Auch wenn's nicht immer leicht war.", schob ich hinterher und aß ein Löffel von meinem Müsli mit Joghurt.

"Man kämpft schließlich für das was man unbedingt machen will."

"Definitiv und was steht bei dir an nach der Tour?", ich schaute ihn interessiert an.

"Im Sommer stehen generell noch Festivals zusammen mit John an und ich werde an meinem letzten Album arbeiten. Dieses wird dann voraussichtlich nächstes Jahr releasen.", erzählte Raphael mir.

"Festivals klingt cool. Stelle ich mir aber auch anstrengend vor und warum wirst du aufhören?", fragend schaute ich den Mann mit den dunklen Haaren an und schob die kleine Schüssel, die nun leer war, beiseite.

"Festivals machen wirklich Spaß. Es sind dieses Jahr tatsächlich einige geplant. Sowohl hier in Deutschland als auch in Österreich und eins in Kroatien an einem Strand. Und aufhören werde ich, weil ich finde es wird Zeit sich auf die wichtigsten Dinge zu konzentrieren. Bei mir stand die eigene Familie immer hinten dran. Andere haben schon Kinder und eine Ehefrau in meinem Alter. Ebenso identifiziere ich mich mit vierzig bestimmt nicht mehr mit dem was ich jetzt mache. Ich möchte mich auch mehr darauf konzentrieren, kleinere Künstler zu unterstützen mit meiner Managementfirma die ich gemeinsam mit einem guten Freund von mir führe. Außerdem soll man doch dann aufhören wenn es am schönsten ist.", ein leichtes grinsen schlich sich auf seine Lippen.

In mein Augen klang das alles plausibel und ich konnte es nachvollziehen. Wenn man genug gearbeitet hatte und man sich auf das wichtigste Konzentrieren möchte, sollte man dies auch tun.

Innocent | Raf CamoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt