15 • Affäre

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Joleen Cuervo

Wien

Der gestrige Abend war schön. Wir waren relativ lange dort in der Bar. Viktoria hatte uns auch die Besitzerin vorgestellt ebenso schwärmte sie die ganze Zeit von der grandiosen Einrichtung. Die dunklen Möbel harmonierten ja perfekt mit den goldenen Accessoires. Diese setzten wunderbare Akzente. Das waren ihre Worte.

Raphael's Schwester und ich verstanden uns blendend. Sie war eine unglaublich liebe Person. Allerdings merkte man immer wieder ihr Temperament. Das was auch Raphael besaß.

Jedoch gingen mir die Worte von ihr nicht mehr wirklich aus dem Kopf. Ich saß in meinem Bett und dachte darüber nach.

Die Blicke die er mir zufwarf, sollten etwas zu bedeuten haben und so schaute er nicht jeden an? Ich wusste nicht recht wie ich das deuten sollte. Dabei hieß es ja das Geschwister sich einander mit am besten kennen. Vorausgesetzt sie haben ein gutes Verhältnis. Und das hatten die beiden definitiv.

Ich merkte das Raphael sich neben mir bewegte. Er war gestern mit auf mein Zimmer gekommen. Als wir zurück kamen, war es bestimmt gegen drei.

"Morgen.", brummte Raphael verschlafen.

"Guten Morgen, gut geschlafen?", fragte ich und schaute ihm ins Gesicht. Seine dunklen Haare hingen ihm wirr auf dem Kopf und im Gesicht.

"Sehr gut.", war seine Antwort und er setzte sich auf um sich zu strecken. Augenblicklich beobachtete ich ihn dabei, ohne es zu bemerken.

"Du starrst, Tiger.", Raphael grinste mich an als er das bemerkte. Schnell schaute ich weg da ich etwas rot wurde, was ihn auflachen ließ.

"Tu ich gar nicht."

"Und ob du das getan hast.", er zog mich an sich und ich ließ es zu. Genoss es fast schon und da kamen wieder die Zweifel, ob das alles so richtig war.

"Woran denkst du, Joleen?", Raf bemerkte meinen etwas nachdenklichen Blick. Schnell lenkte ich ab.

"Ans Frühstück. Ob wir gleich noch etwas abbekommen.", ich musste grinsen, denn ich wusste das ich diesen Moment zerstört hatte.

Kurze Zeit später, gingen wir versetzt zum Frühstück, damit es nicht so auffiel.

Ich setzte mich mit meinen zwei vollen Tellern zu John, Jonas, Pascal und Maxwell.

"Zwei Teller? Bist du am verhungern? .", kommentierte John grinsend.

"Habe nun mal Kohldampf.", wenn sie wüssten woher nur. Bettsport war schließlich auch anstrengend. Schnell schüttelte ich lächelnd den Kopf. Was zur Hölle dachte ich da? Vielleicht hätte mir eine kalte statt warme Dusche gerade besser getan.

"Dachten schon du lebst nicht mehr. Hast dich gestern nicht blicken lassen beim Frühstück.", Maxwell schob sich das letzte Stück von seinem Schokocroissant. Anscheinend liebte er diese Dinger.

"Wer lebt nicht mehr?", Raphael kam mit einem vollen Teller zu uns und setzte sich gegenüber von mir.

"Joleen.", sagte Maxwell mit vollem Mund. Während ich meinen Obstsalat löffelte.

"Ich bin quick lebendig.", stellte ich klar. Daraufhin warf mir Raf nur einen wissenden Blick zu. Hoffentlich sah den niemand.

"Das sieht man.", Jonas mischte sich mit ins Gespräch ein.

"Augenringe bis Alaska.", grinste Pascal. Woraufhin ich die Augen verdrehte und meine leere Schüssel zur Seite stellte, um mich meinem Brötchen zu widmen.

Die Jungs alberten noch rum, ehe alle gingen bis auf John. Dieser blieb noch sitzen.

Als Raphael aufstand um sich noch etwas zuessen zu holen, sprach mich jemand von der Seite an.

Innocent | Raf CamoraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt