4. Reise ins Unbekannte

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Die Zugtür schließt sich und der Zug fährt an. Nun ist es zu spät um umzukehren. Byebye altes Leben und hallo neues Leben! Nun wird alles besser! "Du weißt, dass das nicht stimmt.", meldet sich meine innere Stimme zu Wort. Genervt verdrehe ich meine Augen. Nicht ein einziges Mal konnte sie mich in Ruhe lassen. Wie es dort wohl ist? Ich war vor einigen Jahren mit meinem Vater und meiner Mutter einmal in den Sommerferien dort Gewesen. Damals als noch alles gut war. Es war der letzte Sommer mit meinen Eltern gewesen. Kurz darauf starb sie und ließ mich allein auf dieser Welt. Ich hatte nur noch meinen Vater, aber auch der wurde mir genommen. Ich habe nichts mehr auf der Erde. Es gibt keinen Grund warum ich noch lebe. Eigentlich lebe ich nur noch, weil ich meine Mummy nicht enttäuschen möchte und ich einfach zu schwach bin um ES zu tun. Ich hätte ES schon oft tun können, doch irgendetwas hält mich am Leben. Ich weiß nicht was es ist, aber ich habe diese Hoffnung, dass morgen alles besser wird. Wann wird alles besser? Jetzt? Morgen? In zwei Jahren? Ich weiß es nicht. Das einzige was ich weiß ist, dass ich hier bleiben muss. Ich kann nicht gehen. Etwas zieht mich in diese Stadt. Es scheint mir fast so als müsste ich dorthin und als würde dort alles anders. Vielleicht verdiene ich mehr? Ich meine es gibt dort mehr Menschen. Wir werden sehen. Vielleicht wird es besser? Oder schlechter? Keiner weiß es. Aber ich werde es bald erfahren. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich erst gar nicht merke, dass der Zug langsamer wird und dann quietschend zum stehen kommt. Ich bin da.

Roadgirl-Adventskalender '14Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt