2. Neue,kleine Freundin

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Nun stehen sie vor mir und als ich fertig gespielt habe, klatscht die Kleine voller Begeisterung. Ich lächle sie an. Sie ist so niedlich mit ihren geröteten Wangen. "Wie heißt du?", fragt sie mich. "Ich bin Belle. Und du?" "Phoebe." Dann schweigt sie einen Moment. "Wieso spielst du hier Gitarre?" Mein Lächeln verrutscht für einen kurzen Moment, aber ich habe mich schnell wieder gefangen. "Phoebe, das ist etwas kompliziert. Also ich verdiene mein Geld mit der Musik." Sie schaut mich aus großen Augen an: "Mein großer Bruder macht auch Musik! Und warum gehst du nicht zur Schule? Ich gehe nämlich schon in die Schule!" "Ich bin schon fertig mit der Schule." Lüge. Es tut so weh, sie anzulügen. "Und wo ist deine Mama? Wo wohnst du?" Ich schlucke. "Ich wohne in einer kleinen Wohnung hier in Doncaster." Die Frage zu meiner Mutter beantworte ich nicht. Ich will nicht über sie reden. Sie hat mich verlassen. Aber ihr kann ich verzeihen, meinem Vater nicht. Er hat mich mit IHR alleine gelassen. Ich konnte SIE noch nie leiden. Deshalb bin ich ja auch abgehauen.

Roadgirl-Adventskalender '14Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt