6. Nächtlicher Besuch

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Mein Körper geht direkt in Alarmbereitschaft. Vor mir steht ein Junge in meinem Alter mit einer Taschenlampe und lächelt schwach. Es sieht gequält und unecht aus. Er sieht gut aus, soweit ich das in diesem Licht beurteilen kann. "Das ist meine Bank." Er sieht nicht aus als würde er auf der Straße schlafen. Komisch. Ich schaue mich um: "ich sehe gar kein Schild!" Er lacht, er fängt einfach an zu lachen! Wo gibts denn so etwas?! Will er mich verarschen?! Dann wird er plötzlich wieder ernst: "Es ist trotzdem meine Bank!" "Woher sollte ich das denn wissen? Außerdem siehst du nicht gerade aus, als würdest du kein zuhause haben.", antworte ich patzig. Seine Augen blitzen gefährlich und er holt mit dem Arm aus. Ich nehme meine Arme vors Gesicht und stehe auf: "Dann suche ich mir halt einen anderen Schlafplatz. Kein Grund aggressiv zu werden!" Ich packe mein Zeug und gehe. Auf Stress hab ich jetzt echt keinen Bock! "Warte!", es ist der Junge. Doch ich lasse mich nicht beirren und gehe seelenruhig weiter. Plötzlich spüre ich eine Hand auf meiner Schulter.

Roadgirl-Adventskalender '14Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt