Wahrheit

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Die Ereignisse des 7.Teil sind hier außen vor

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,,Du musst doch auch mal ausgehen.", schimpfte Ginny genervt und zog an meinem Arm. ,,Nein, ich bin zufrieden so wie es ist.", meinte ich nur und blieb auf meinem Bett sitzen. Als sie zu mir nach Hause gekommen war, war meine Laune noch gut gewesen, doch nun sank sie immer mehr, mit jeder Minute die verstrich. Die Rothaarige stemmte ihre Hände in die Seiten und funkelte mich an. ,,Hermine Jean Granger, du brauchst einen Mann an deiner Seite!", keifte sie. ,,Nein!", schrie eine Stimme, doch es war nicht Ginny, es schien aus dem Wohnzimmer zu kommen. So schlichen Ginny und ich uns herunter. Die lauten Stimmen meiner Eltern verstanden wir problemlos. ,,Sie darf es nicht erfahren. Es würde sie zu viel belasten, du musst bedenken, dass er...also Voldemort immer noch hier ist.", sprach meine Mutter. " ,,Ich hab seinen Namen nie erwähnt.", keuchte ich fassungslos und dann ging alles ganz schnell. Ein Fluch erschütterte unser Haus und die Küchenwand fiel in sich zusammen. ,,Mom...Dad...", schrie ich panisch.,,Sollte ich hinein gehen? Waren sie wohlmöglich verletzt?", schoss mir durch den Kopf und ich sah schnell zu Ginny, die plötzlich sehr blass war. Auf einmal schrien meine Eltern, ihre Schreie bohrten sich in mein Trommelfell. Dies wurde prompt von einem gackernden Lachen quittiert. Dieses Lachen würde ich unter Tausenden wiedererkennen. ,,Na Blutsverräterin und Schlammblut.", grinste Bellatrix. ,,Du wirst jetzt mal schön alles vergessen.", flüsterte sie und nahm Ginny die Erinnerung und ließ sie denken, dass sie gerade gehen wollte. ,,Denkst du, sie ist es?", fragte der blonde Mann, den ich als Lucius Malfoy erkannte. ,,Ich denke schon, denn hier die beiden sind jedenfalls nicht Michael und Luise Granger.", merkte Rudolphus Lestrange, welcher neben seiner Frau stand an. ,,Nicht, dass sie es ohnehin schon wären, aber haben Sie nun völlig den Verstand verloren. Das sind meine Eltern. Wer sollen sie denn sonst sein? Ich weiß, dass ihr Muggel wie sie hasst, doch lasst sie am Leben. Und vor allem, behauptet doch nicht einfach, dass sie jemand anderes wären. Es ist gelogen, oder? Es stimmt doch, es ist alles eine irre Lüge?", wandte ich mich verzweifelt an meine Eltern. Beide waren blass geworden, blickten mich nicht an. ,,Mom, Dad. Sagt ihnen, dass ihr ihr seid. Vielleicht glauben sie euch das wenigstens.", schluchzte ich flehend. ,,Es stimmt.", meinte meine Mutter. Mir fiel ein Stein vom Herzen, doch die folgenden Worte, änderten alles. ,,Wir sind nicht deine Eltern. Damals adoptierten wir dich auf Dumbeldores Geheiß.", sprach meine Mutter und ich wirbelte zu ihr herum. ,,Mom, dass...dass ist nicht wahr? Sag dass das alles nur ein schlechter Scherz ist. Mein ganzes Leben soll eine einzige Lüge sein?", rief ich ungläubig und ich spürte, wie ich zitterte. Wie die Schluchzer mich schüttelten.

,,Wer seid ihr dann?", fragte ich unter Tränen an meine vermeintlichen Eltern gewandt. ,,Charles und Sophie Davies.", antwortete Lucius für sie. ,,Und das sind wirklich nicht deine Eltern.", ergänzte ein Mann, den ich nicht kannte. ,,W-wer sind meine Eltern?", fragte ich. ,,Noah und Aria Nott.", spie Sophie angewidert aus. ,,Nott...Nott wie Theodore Nott?", platzte es entsetzt aus mir heraus. ,,Richtig.", sprach Bella und ich starrte sie an. Meine Unterlippe zitterte verdächtig und ich versuchte, die neuen Tränen zurückzuhalten. ,,Was passiert jetzt?", wisperte ich.  ,,Ihr drei kommt jetzt mit zum Lord.", teilte uns der Unbekannte daraufhin mit. Dieser ergriff dann auch meine Eltern mit Rudolphus zusammen. ,,Lestrange, Dolohov.", zischte mein angeblicher Vater hasserfüllt. Jetzt wusste ich, wer der Unbekannte war - Antonin Dolohov. Erstaunlich sanft griff Lucius meinen Arm und ein Anflug eines kleinen Lächelns erhellte seine Züge. ,,Keine Angst.", flüsterte er mir zu, in Gedanken lachte ich freudlos auf. Der hatte gut reden. Anschließend apperierten wir. Nun standen wir vor diesem gewaltigen Herrenhaus und es dauerte nicht lange, da standen wir vor einem Salon. Lucius klopfte und ein ,,Herein" ertönte. Meine Knie zitterten und dann fand ich mich Auge in Auge mit Tom Riddle, mit Lord Voldemort wieder. Doch auf seltsame Weise sah er so jung aus, als wäre er in meinem Alter. ,,Ein Zauber.", ertönte eine amüsierte Stimme in meinem Kopf und ich zuckte zusammen. ,,Ach da sind die Verräter.", zischte er plötzlich und sah meine angeblichen Eltern an. Dolohov und Lestrange stießen sie zu Boden und wenige Sekunden später, traf sie der Cruciatus. Die Schreie hallten von den Wänden wieder und ich musste die Augen zusammenkneifen um nicht zu weinen. Ich öffnete sie erst, als Totenstille herrschte und sah dann, das Charles und Sophie regungslos da lagen. Und auf einmal kam Nagini wie aus dem Nichts angeschlängelt. Sie riss ihr Maul auf und fraß die beiden Leichen. Mir wurde speiübel und ich musste mich umdrehen, um mich nicht zu übergeben. ,,Sie ist fertig.", teilte mir Antonin mit und ich nickte nur. Langsam drehte ich mich wieder um. Es klopfte und drei andere Todesser kamen herein. Ein Mann, eine Frau und dann ein Junge, den ich als Theodore Nott erkannte. Das mussten wohl seine...unsere Eltern sein. ,,My Lord, ist sie das?", fragte die Frau. Dieser nickte und sie lief eilig auf mich zu. ,,Oh Hermione.", schluchzte sie und umarmte mich. Es war ein befremdliches Gefühl, von einer völlig Fremden umarmt zu werden. Wenn ich sie jetzt von mir stoßen würde, wäre sie wirklich verletzt. Immerhin hatte sie mich bislang noch nie gesehen. Noch nie im Arm halten dürfen, obwohl ich ihre Tochter war. Doch dann wich sie zurück und sagte:,,Es tut mir leid, ich hätte dich nicht so überfallen dürfen." ,,Alles ok.", hauchte ich und wurde dann zögerlich von meinem Vater in seine Arme gezogen. Theodore stand nun unschlüssig vor mir. Wir hatten uns bislang nie gemocht und wussten beide nicht, welche Art von Begrüßung nun am angemessensten wäre. Denn uns in die Arme zu fallen, als hätte es all die Beleidigungen nie gegeben, wäre irgendwie falsch. Deswegen hielt ich ihm kurzerhand die Hand hin. ,,Frieden?", fragte ich ihm mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. ,,Frieden.", erwiderte er und ergriff meine Hand. Unser gemeinsamer Moment wurde durch die Worte des dunklen Lords zerstört.,,Antonin, du kannst nun dein Auftrag erledigen.", befahl der dunkle Lord und der Angesprochene verschwand. ,,Herr, ich bitte Euch, darf ich zu meiner Frau gehen und sie über die Vorfälle aufklären?", fragte Lucius. ,,Geh.", sprach der dunkle Lord und wandte sich nun zu den Notts:,,Eure Tochter wird bis morgen Abend hier bleiben. Ihr könnt nach Hause zurück." Die drei nickten und verabschiedeten sich. Nun war ich mit den Lestranges und dem dunklen Lord allein. Unruhig trat ich von einem Fuß auf den anderen. ,,Hermine?", fragte Bellatrix. ,,Ja?", fragte ich zurück. ,,Ist alles in Ordnung mit dir?", fragte sie überraschend besorgt. ,,Natürlich nicht, ihr ganzes Leben steht seit der letzten Stunde Kopf, Bella.", erinnerte ihr Mann sie belustigt. ,,Muss ich eine von euch werden? Also eine Todesserin?", hauchte ich. ,,Ja, hast du damit ein Problem?", wurde ich gefragt. ,,Natürlich nicht.", sprach ich schnell, um meine aufkeimende Panik zu verbergen. Doch in Wahrheit war ich wie erstarrt. Meine Gedanken rasten. Ich sollte eine Todesserin werden, eine Anhängerin jenen, der für das Böse in Person stand. Sie sollte auf die Seite jener wechseln, die sie immer für die Bösen gehalten hatte. Was wäre, wenn dem doch nicht so war? Wenn die gute Seite gar nicht so gut war, wie sie ihr bis jetzt gedacht hatte. Wenn die Seite der Todesser die gute war. Wenn man überhaupt sagen konnte, dass es gut und böse genau so gibt. Vielleicht war keine der beiden Seiten wirklich böse, vielleicht hatte sie sich getäuscht. Im Grunde war es ja genauso, wie dass man nicht klar sagen kann, ob ein Zauber gut oder böse ist. Der Todesfluch zum Beispiel, ist nur dann böse, wenn man ihn anwendet, um jemanden aus Spaß, oder aufgrund seiner Herkunft zu töten. Doch wenn man jemanden damit tötete, um ihn zu erlösen? Doch ihre verworrenen Gedanken, wurden jäh unterbrochen, als Voldemort wieder das Wort an mich richtete. ,,Gut.", kam es knapp von Voldemort. ,,Ich hätte es sehr schade gefunden, dich foltern zu müssen.", sagte er und entlockte mir einen ungläubigen Blick. ,,Rod, Bella, zeigt ihr das freie Zimmer neben eurem und dem des jungen Malfoys.", ordnete er an. ,,Und wenn du dann fertig bist, ziehst du dich um und kommst in mein Arbeitszimmer.", ordnete er an und ich nickte nur mechanisch. 

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