Rabastan Lestrange

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Hermine stand am nächsten Tag auf und hatte einen Entschluss gefasst. Sie würde ihr Verhalten den Todessern gegenüber, besonders den dreien, grundlegend ändern. Sie durfte nicht so offen und nett mit ihnen umgehen, als wären sie alte Freunde, die man nach langer Zeit wieder sieht. Vor allem würde sich Thorfinn darauf noch etwas einbilden. Gedankenverloren trat sie, als sie angezogen und fertig war, aus ihrem Zimmer und erschrak. Denn neben der Tür, stand Rabastan. ,,Was machst du denn hier? Heute ist doch Antonin dran!", rief sie und bedachte ihn mit einem misstrauischen Blick. ,,Na was wohl? Auf dich warten. Antonin ist etwas dazwischengekommen.", brummte er entnervt und sie verdrehte die Augen. Bei seiner am Tiefpunkt liegenden Laune, würde der Tag ja super werden. ,,Willst du irgendwas bestimmtes machen?", brummte er und lief neben ihr her. ,,Nein.", erwiderte sie einsilbig und sah ihn nicht an. ,,Du bist ganz schön ruhig, im Vergleich zu dem, was mir die anderen beiden gesagt haben.", spottete er und sie atmete tief durch, versuchte den Drang, ihm an die Gurgel zu springen, zu unterdrücken. ,,Thorfinn und Antonin sind wenigstens auch eine angenehme Gesellschaft.", meinte sie unterkühlt. ,,Dann geh doch zum tollen Thorfinn, wenn er dir lieber ist.", zischte er eisig und sie rief:,,Kann ich gerne tun. Doch zur Erinnerung, der dunkle Lord wird das nicht so gut finden.", erwiderte sie giftig. ,,Jetzt auf einmal, spuckst du große Töne. Auch wenn du leider ein Reinblut bist, tief im inneren, wirst du immer ein verdammtes, wertloses Schlammblut-", rief er voller Verachtung, doch bei dem letzten Wort, traf Hermines Hand, auf Rabastans Wange. ,,Wage es nie wieder, dieses Wort zu benutzen und merk dir eins, ich bin kein Schlammblut und niemand, den du herum schubsen kannst. Denkst du, ich will das hier? Denkst du, ich will jeden Tag aufs neue, auf Schritt und Tritt von einem von euch dreien verfolgt werden?", rief sie und rauschte davon. Und dann passierte es. Sie rannte geradewegs in den dunklen Lord hinein. ,,Verzeiht, Mylord.", wisperte sie und sah ihn ängstlich an. ,,Kein Grund so ängstlich zu gucken.", meinte er und sah sie amüsiert an. ,,Rabastan, was ist vorgefallen, dass die liebe Hermine so außer sich ist?", wandte sich Tom an Rabastan und dieser sah überall hin, nur nicht in Toms Augen. ,,Also? Ich höre!", zischte er eisig und funkelte den anderen an. ,,Ich...habe vielleicht ausversehen...sie ein Schlammblut genannt...obwohl ich weiß, dass sie ein Reinblut ist.", meinte er ausweichend und der dunkle Lord wurde noch wütender. ,,Was fällt dir ein? Sie steht unter persönlichem Schutz, ich gestehe dir soviel zu, dass du auf sie aufpassen darfst und was machst du?", tobte er und wollte ihn foltern. Doch Hermine rief eilig:,,Mylord, bitte, habt Gnade und foltert ihn nicht. Es wird bestimmt nicht wieder vorkommen." ,,Nun, wenn du das sagst.", meinte er, steckte seinen Zauberstab weg und wandte sich ihr zu. ,,Anstatt Rabastan, wirst du nun alle drei Tage, deine Zeit mit mir verbringen. Ich denke, du kannst viel von mir lernen.", meinte er und sie nickte. ,,Habt Dank, Mylord.", wisperte sie. ,,Und Rabastan, geh zu deinem Bruder und helfe ihm bei seinem Auftrag.", zischte der Lord und Rabastan sah zu, dass er davon kam. 

,,Nun Hermine, da ich selbst heute noch keine Zeit für dich habe, würde ich dich bitten, dass du zu Antonin gehst. Er soll dann den restlichen Tag mit dir verbringen.", meinte er im geschäftigen Tonfall und ich nickte. ,,Auf Wiedersehen, Mylord.", verabschiedete sie sich und schenkte ihm ein kleines Lächeln, was er mit einem Anflug eines solchen quittierte. ,,Auf Wiedersehen, Hermine.", meinte er und dann verließ sie den Raum. Langsam lief das junge Mädchen zu Antonins Zimmer und klopfte zögerlich, als sie davor zu stehen kam. Als eine Antwort ausblieb, öffnete sie probeweise die Tür einen Spalt. Dann sah sie jemand auf dem Bett sitzen. ,,Antonin?", fragte sie. Doch als dieser jemand hoch sah, erkannte sie Thorfinn. ,,Oh...du bist es.", meinte sie und unruhig ließ sie den Blick durch den Raum schweifen. Sie sah überall hin, nur nicht zu Thorfinn. ,,Ja? Wen hast du denn erwartet?", meinte er spöttisch. ,,Antonin?!", gab sie verwirrt zurück. ,,Da muss ich dich enttäuschen, Liebes. Antonins Zimmer, ist das nebenan.", meinte er grinsend und sie wandte sich mit hochrotem Kopf ab. ,,'Tschuldige.", nuschelte Hermine. ,,Dann geh ich mal wieder.", stammelte sie. ,,Warum denn?", raunte er und stand mit einem Satz vor ihr. Ihre Augen weiteten sich und ihr Atem ging unregelmäßig, als sie sich plötzlich an die Tür gepresst und zwischen Thorfinns Armen, die er jeweils links und rechts von ihr abgestützt hatte, wieder fand. ,,Thorfinn...", stotterte sie und bis sich nervös auf die Lippe. Das ließ ihn selbstsicher Grinsen, denn er dachte, dass ihr Verhalten, seiner Attraktivität geschuldet war. Doch dem war nicht so, denn seit dem Kuss, fühlte sich Hermine in der Nähe des Blonden einfach unwohl. Es war viel unausgesprochen geblieben. Hermine wusste nicht, ob er sie geküsst hatte, weil er sie begehrte oder weil er einfach unverbindlichen Spaß haben wollte.

Sie war nun mal nicht für sowas zu haben, sie hielt einfach nichts davon, Sex ohne Gefühle zu haben. Nicht das es schon genug attraktive Jungs oder auch Männer gegeben hätte, die ihr Avancen machte, doch sie wollte es einfach nicht. Und es würde auch bei Thorfinn nicht anders sein, auch wenn er attraktiv und auf seine geheimnisvolle Art anziehend war. ,,Lass mich in Ruhe.", meinte sie leise und Thorfinns Lippen kräuselten sich zu einem Lächeln. ,,Was ist, wenn ich nicht will, Kätzchen?", raunte er mit tiefer Stimme, blickte ihr unverwandt in die Augen. Sie schluckte, sah ihn an und meinte leise:,,Das ist egal, was du willst oder nicht. Denn ich will es nicht. Lass mich verdammt nochmal in Ruhe.", rief sie und wurde immer nervöser. Thorfinn legte gerade seine Lippen auf ihre, da flog die Tür auf. Ein wütender Antonin stand unheilvoll im Türrahmen. Sein glühender Blick lag auf Thorfinn. ,,Lass sie gefälligst.", zischte der Russe mit drohender Kälte. ,,Warum? Nur das du sie dir dann schnappen kannst, hu?", gab der andere zurück. Antonin senkte den Blick. ,,Du willst sie nämlich auch, gibs doch zu!", schrie Thorfinn wutentbrannt. ,,Was redest du da, du Mistkerl?", zischte Antonin und Hermine sah nur mit großen Augen von einem zum anderen. ,,Lüg hier doch nicht.Gib es zu, du willst sie. Deswegen spielst du dich so auf.", schrie Thorfinn. Da brannten bei Antonin die ersten Sicherungen durch und seine Faust traf auf Thorfinns Nase. Hermine hatte nicht gerechnet, dass sie, falls sie jemals einen Kampf austragen sollten, es auf die gute alte Muggelart machen würden. Thorfins Nase brach mit einem ekelhaften Knacken und dieser holte direkt zum Gegenschlag aus. Seine Faust traf Antonins Kiefer. Dieser spuckte Blut auf den Boden und...einen Zahn. Mehrere Schläge und Gegenschläge später, hatte Thorfinn ein blaues Auge, eine gebrochene Nase und eine geprellte Rippe. Antonin hingegen fehlte ein Zahn, er hatte ein blaues Auge und zwei angeknackste Rippen. ,,Wollt ihr nicht endlich mal aufhören, euch gegenseitig die Köpfe einzuschlagen?", schluchzte Hermine und die beiden Männer sahen zu ihr. Das Mädchen saß an der Wand, hatte die Knie an ihren Körper gezogen und zitterte. Zudem schimmerten Tränen in ihren braunen Augen. ,,Du hast Recht.", meinte Antonin geknickt und sah sie entschuldigend an. ,,Ich werde euch mal mit euren Verletzungen helfen.", stammelte sie, heilte Thorfinns Nase und die gebrochenen Rippen. Beide sollten jeweils ihre blauen Augen als Mahnung behalten. ,,Hermine.", brummte Antonin und machte Anstalten, sie in seine Arme zu ziehen. ,,Ich will euch nicht sehen.", meinte sie leise und stürmte aus dem Raum. Betreten sahen sich die beiden Freunde an und schwiegen.

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