Stille

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Ich hasse Stille. Stille ist nur die Ruhe vor dem Sturm und wer weiß ob ich einen weiteren Sturm überlebe. Das Leben ist eigentlich nur eine Abwechslung von Stille und dem Sturm, beziehungsweise dem Lärm. Aber Lautstärke hat einen großen Vorteil. Im Lärm hört man seine eigenen Gedanken nicht so laut und dass ist für mich immer besser als die ungewollten Stimmen in meinem Kopf zu hören. Die eigenen Stimmen die mich mehr zerstören, als es andere je könnten.

Ich liebe Musik. Musik vertreibt nicht nur die ungewollte, erdrückende Stille in meinem Leben, sondern vertreibt auch die Stimmen. Sie gibt mir eine neue Stimme, Musik Texte. Musik Texte drücken häufig das aus was ich selbst nicht sagen kann. Aber ich kann nicht immer Musik hören. Manchmal kommt wieder die Stille. Das macht mir Angst, denn in der Stille komme ich der Person nahe, bei der ich fast nie sein möchte. Bei mir selbst.

Nicht viele Menschen wissen wie es ist sich selbst zu hassen. Und ich wünsche niemandem es heraus zu finden. Es macht mich so unglaublich schwach, keinen Glauben in mich selbst zu haben. Und dann gibt es auch noch Menschen die mir sooo nahe stehen. Dennoch merken sie nicht, was ihre Worte anrichten. In mir. Irgendwie macht es mich stark, weil es mich kaum interessiert was andere denken, aber die Personen bei denen es mich interessiert sagen mir nur wie schlecht ich bin, was mich nur noch mehr schwächt.

Wir verbringen so viele Jahre in der Schule und trotzdem bringt uns keiner bei uns selbst zu lieben? Keiner zeigt uns wie man die Stimmen der Stille vertreibt und keiner zeigt uns, wie man seine Gefühle ausdrückt ohne "schwach" zu sein. Ich wünschte es gäbe eine Person. die meine Stimmen durch Musik ersetzen kann. Dann könnte ich Stille vielleicht endlich genießen. Aber bis dahin, werde ich wohl ständig Musik hören.

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