5.

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Ich hauchte die Silben ungläubig, während das Blut in meinen Adern gefror.

Warum jetzt?

Warum er?

Wieder schniefte ich und noch eine dritte Träne folgte den anderen.

Langsam wandte ich mich um und erkannte dieselben Katzen Augen wie auf dem Dokument. „Ich kauf die." Sagte er scheinbar monoton, während er auf die Flaschen deutete, während er mich komplett ignorierte.

Musste er nicht bald auf Sendung sein? Was tat er hier? Wieder kullerte etwas über mein Gesicht, als sich meiner und Kookies Blick trafen. Seine Lippen formten ein stummes „Yoongi? Ist das nicht Sugas Name?" und ich nickte schwach.

Kaum hatte ich geantwortet zerrte er Tae mit einem „Sorry, ich habe voll vergessen, dass meine Mutter heute zu Besuch kommt, wir müssen sie vom Bahnhof abholen. Ihr regelt das hier schon." aus dem Laden und verschwand so schnell er konnte. Das Klingeln der geöffneten Tür hallte in dem Raum nach.

Ich hatte gar nicht gehört, wie Suga durch die Tür gekommen war. Also wie verdammt lange stand er schon da?

„Dann 13,65 für den Alkohol und 57,60 für den Rest." meine Augen weiteten sich, was hatten die denn bitte alles eingekauft?! Nervös zog ich meinen letzten Not-Fünfziger aus der Tasche und überreichte ihn dem Kassierer. Als Trainee verdiente man nur kläglich. „I-Ich habe nicht mehr" peinlich berührt schlug ich meinen Blick runter, als Suga und der Verkäufer einen Blick wechselten. „Du kannst doch sicher, was am Preis ändern?" murmelte Suga rau und bedacht langsam. Der Verkäufer nickte zögerlich, aber lächelte dabei sogar ein klein wenig „Natürlich".

Ich beruhigte mich, aber dafür wurden meine Wangen umso rosiger. Suga hatte sich für mich eingesetzt... Der Junge im rosa Pullover nahm das Geld entgegen und begann die Sachen in kleine Tüten zu heben. „Du bist doch schon volljährig, oder?" versicherte sich Suga, als er mir die Flaschen überreichte. Ich nickte schüchtern. Dachte er etwa, ich wäre noch siebzehn oder vielleicht sogar jünger?! „Sehr gut" schmunzelte er daraufhin vielsagend, als ich schließlich beide Hände vollgepackt den Laden verließ, um vor ihm zu flüchten. Suga hatte sich für mich eingesetzt, und der Junge vor mir, wusste nicht einmal, dass mein Herz, mein ganzes Leben ihm gehörte.

Das war eindeutig zu viel, eine weitere Träne floss mein Gesicht hinab. Wieder schielte ich zu dem tödlichen Lächeln auf seinen Lippen, als mich seine Hand auf meiner Schulter vom Gehen abhalten wollte. Ich wandte mich geschickt aus der Berührung und stapfte aus der Tür in den von Flocken geschmückten Wind hinaus. Dass er sieht, wie ich vor mich hin flenne, brauchte ich jetzt nicht auch noch. Die Stelle, die er berührt hatte, kribbelte warm, obwohl die Kälte wie Nadeln stach. Ängstlich verschnellerte sich meine Schritte.

Ich hörte das Knirschen im Schnee hinter mir, dass schnell näherkam, bis Yoongi mich schließlich eingeholt hatte. „Hier" überreichte er mir den Kassenzettel „Hast du vergessen". Schniefend nahm ich ihn entgegen „Danke". Meine Stimme war genauso brüchig und schwach wie ich mich fühlte.

Aber warum eigentlich? Er sprach doch mit mir? Ob er mich überhaupt mögen konnte? War er schwul oder Bi, so wie ich...? Pan? ... Was auch immer?

Ich sollte glücklich sein, ihn überhaupt getroffen zu haben, aber meine Zweifel und die Angst vor einer Abweisung hielten mich zurück. Ich wollte einfach mehr von ihm, als ihn einfach einmal zu treffen. Ich brauchte mehr.

„Wofür der Alkohol?" fragte Yoongi, der mittlerweile fröstelnd mit den Händen in der Hosentasche neben mir herlief. Die Schneeflocken fingen sich auf seiner Kleidung und im Haar. Warum trug er schonwieder keine Jacke, sondern nur dieses verdammt dünne Hemd? „Kookie und Tae wollten sich betrinken." antwortete ich knapp. Er nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis „Komm ich nehme dir das ab." Murmelte er schnell und griff sich mehrere Tüten, wobei sich unsere Hände streiften und unsere Blicke sich trafen. Als er nun meine Tränen sah, klappte sein Mund besorgt ein Stückchen weiter auf.

Schnell rieb ich mir mit den Ärmeln meiner Winterjacke das salzige Wasser weg „S-sag nichts.". Gott, ich hörte mich so hilflos und dumm an.

Wir liefen schweigend nebeneinander her. Ich war ihm zu tiefst dankbar, dass er es nicht ansprach. Noch ein Block bis zu mir nachhause.

„Ich muss gleich wohin." unterbrach Yoongi die Stille zwischen uns. Mit einem schnellen prüfenden Blick sah ich, dass es noch 10 Minuten bis zum Sendebeginn waren.

Yoongi blieb stehen und ich tat es ihm gleich, woraufhin ich unsicher seine müden Augen musterte, als er plötzlich eine von der Kälte rosa Hand aus seiner Hosentasche löste.

Bevor ich begriff, was überhaupt passierte, legten sich seine Finger auf meine Haare und strichen sanft durch sie. „Trink nicht, wenn du traurig bist." Murmelte er sanft, wobei mir förmlich das Blut ins Gesicht schoss. Er rieb zufrieden meine Tränen mit dem Daumen vom Gesicht. Ich nickte sofort „K-Keine Sorge". Mein Blick hob sich von seinen Füßen auf sein schneeweises Hemd und ich roch wieder sein unglaublich gutes Parfüm, als ich auf einmal realisierte, dass er tatsächlich dastand. Er. Min Yoongi aka. Suga, mein Crush, seitdem ich denken konnte. ER...

Mit jeder Sekunde verdoppelte sich mein Puls. „Und noch was" flüsterte er rau, als er sich langsam zu mir vorbeugte.

W-was passierte hier?

Ich hielt die Luft an, und starrte auf seinen bleichen Hals. Sein Gesicht näherte sich mir immer mehr, Zentimeter um Zentimeter, bis er etwas in mein Ohr flüsterte. „Übrigens schuldest du mir jetzt was.".

Ich schluckte. Yoongis Stimme brachte mich noch um. Ich schulde ihm was, wie stellte er sich das vor? Sollte ich ihm das Geld geben... meinte er das? Kaum hatte er die Wörter ausgesprochen, löste er sich auch schon wieder und der Moment war vorbei. Trotzdem atmete ich immer noch keuchend und leicht erstickend. Er übergab mir die Tüten, wandte sich ab und eilte den Weg zurück.

Sofort hob ich meine kalten Hände kühlend auf meine glühenden Wangen, als sich Yoongi noch einmal umdrehte und rief „Und wenn du mal wegen irgendwas reden willst, komm in den Shop. Ich bin da.". Meine Hände wurden von der Hitze warm, als ich zum ersten Mal seitdem ich ihn getroffen hatte breit grinste.

Verdammt!

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***

Hope u liked it ;)

Und bis morgen wieder <§3

𝐑𝐀𝐃𝐈𝐎 ♡ 𝐘𝐨𝐨𝐧𝐌𝐢𝐧Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt