Kapitel 11: Schule

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Bild: Rose' Eltern

Das restliche Wochenende lief ruhig ab, und ich hatte mich bei Menschen relativ gut unter Kontrolle. Außer ich fühlte mich bedroht, bedrängt oder wenn Lucas nicht ihn meiner Nähe war. Aber so war ich eben.

Heute war der Stichtag. Mein erster Tag in der Schule. Ich konnte gestern vor Aufregung kaum schlafen, also war ich heute müde, und das heißt auch reizbar. Na toll. Das hab ich mal wieder super hinbekommen!

Ich strampelte die warme Decke von mir, und richtete mich. Dann ging ich runter, und stopfte mir ein Salamibrot rein. Lucas wartete schon, und ich nahm meine Tasche, und stieg ins Auto. Ich muss sagen, ich hab mich ziemlich schnell anpassen können. Aber am wohlsten fühlte ich mich immer noch in meiner Wolfs Gestalt im Wald.

Sam fuhr Jack und Liam. Die drei sollten mir auch in der Schule helfen, obwohl ich mich eher immer von ihnen fernhielt. Aber David war ja auch noch da.

Als wir ausstiegen waren deutlich mehr Schüler unterwegs als letzte Woche. Es war ja auch 7:30 Uhr.

„Wir haben in den meisten Fächern zusammen Unterricht, aber in ein paar musst du auch alleine. Packst du das?“, fragte er. „Ich hoffe es“, antwortete ich nur. Dann gingen wir los. Als wir den langen Gang der Schule betraten, hatte ich mal wieder das Gefühl von allen Seiten angestarrt zu werden. Ich versuchte sie so gut wie möglich zu ignorieren, und lief einfach Lucas hinterher. Vor einem der Zimmer blieb er dann stehen, und zeigte auf das Schild daneben. "Zimmer 302" stand drauf. „Hier haben wir immer gemeinsam Geschichte“, sagte er, und trat ein. Ich folgte ihm. Er setzte sich in die letzte Reihe zu seinen Jungs, und ich eine Reihe weiter vorne neben ein Mädchen das nett aussah. „Hallo! Bist du neu hier? Ich hab dich hier noch nie gesehen“, meinte sie.

Hab ich ihr etwa gesagt, dass sie mich ansprechen soll? Warum interessiert sie das überhaupt?!

Ich drehte mich zu ihr, und sagte: „Ja“.

„Okay, cool! Wie heißt du? Bist du hier erst hergezogen? Ich bin Nuria“, sagte sie. Oh Gott! Warum fragt sie mich aus? Was will sie nur wo mir?
„Rose. Ja vor einer Woche“, antwortete ich knapp. „Voll der schöne Name! Meiner ist ein bisschen komisch, aber so haben mich meine Eltern einfach genannt. Redest du immer so wenig? Wohnst du hier in der Nähe?“, fragte sie weiter. Maaaan ist die ne Labertasche....

„Ich rede wenig, weil ich gerade keine Lust hab zu reden, klar?“, sagte ich, und schaute sie kalt an. „Tut mir leid“, meinte sie, und wendete sich dann ab.

Plötzlich hörte ich Lucas etwas flüstern. „Rose, sei nicht so abwertend. Sie wollte sich nur mit dir anfreunden. Jemand weibliches würde dir nicht schaden!“, meinte er. „Ich brauch keine Freundin“, flüsterte ich zurück. Dann begann der Unterricht.

Ich verstand überhaupt nichts, von dem was der Lehrer laberte, und schaltete ab statt mir Notizen zu machen. Ich starrte durch die Gegend, und fühlte mich immer noch bedrängt von den ganzen Leuten, aber ich hielt es aus.

Ich spielte gelangweilt mit meinem Stift, und fing an einen Wolf auf meinen Block zu zeichnen. „Wow! Das ist mega schön!“, sagte plötzlich Nuria. Hhh...nicht schon wieder!

Ich verdeckte meine Zeichnung mit meinem Arm, sodass sie sie nicht mehr sehen konnte. Ich zeichnete meine Eltern. Meine Mutter war eine wunderschöne Silberne Wölfin und mein Vater ein schwarzbrauner Wolf (siehe Bild oben). Mein Dad wollte meine Mum und mich immer beschützen. Und meine Mum wollte immer das ich glücklich werde, und eines Tages ein besseres Leben führen konnte. Ich vermisste sie wirklich. Als sie sich für mich opferten, damit ich etwas Vorsprung hatte wollten sie das ich glücklich lebe. Mir lief unbewusst eine Träne übers Gesicht, und tropfte aufs Bild. „Alles okay, Rose?“, flüsterte Lucas von hinten. Ich wischte mir die Tränen weg, und sagte nur „Ja“. Etwa 10 Minuten später klingelte es.

Wolves - Hüterin des Waldes (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt