Kapitel 16: Der Omega

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Bild: Omega

Heute war Freitag und wir standen gerade mit gepackten Koffern vor der Schule. Wir meldeten uns beim Lehrer als anwesend und stiegen in den Bus. Nuria war jetzt auch endlich da, und begrüßte mich. Sie setzte sich mit einer ihrer Freundinnen vor uns.

In den nächsten 5 Stunden fahrt schlief ich mindestens 3 Mal auf Luc's Schulter ein.
Als wir dann endlich da waren, mussten wir ernsthaft noch 1km unsere Koffer den Berg hochziehen. Ich wüschte ich könnte mich einfach verwandeln, und so hochrennen. Das wäre viel einfacher!

Luc schaute mir genüsslich zu, wie ich mich dabei abmühte meinen 30kg Koffer hochzuziehen, während er nur eine Tasche trug. Und dann fragte er ernsthaft bei den letzten 10 Metern, ob er mir helfen kann. Arsch, dachte ich. Ich ignorierte ihn einfach, und schob ihn weiter. „Liebe Schüler, ich habe die Zimmer Karten. Es können zu viert in ein Zimmer. Jungs und Mädels aber getrennt!", erklärte er. Ich und Nuria nahmen als letzten die Karte, und gingen mit 2 anderen Mädchen in ein Zimmer. Ich hatte es natürlich wieder schwer mit meinem Koffer. Warum hat auch diese dämliche Hotel keinen Aufzug?! Und ich musste in den 3. Stock! Verdammt. Nach geschlagenen 20 Minuten hatte ich den ersten Stock hinter mir. Ich lehnte mich kurz gegen die Wand um durchzuschnaufen. Warum hab ich überhaupt so viel eingepackt? Als ich die Hälfte der zweiten Treppe hatte, rutschte ich ab, und viel nach hinten.

Ich machte mich schon bereit für den Schmerz, aber ich landete ich starken Armen. Luc. „Vorsicht! Sonst verletzt du dich noch", sagte er und stellte mich wieder auf. Verdammte Tollpatschigkeit! „Luuuuc. Bitte hilf mir mit dem Koffer! Biiiiiitte!", flehte ich und zeigte ihm meine Hände, die vom Griff schon rot waren. Er grinste frech und fragte dann: „Und was bekomm ich dafür?". Ich gab ihm einen Kuss auf die Lippen. Als ich mich aber von ihm löste, zog er mich an sich ran, und küsste mich leidenschaftlich.

Seine Lippen wanderten meinen Hals entlang und trafen meine Schwachstelle. Ich stöhnte auf, und klappte fast zusammen, aber er stützte mich, und lachte leise in mein Ohr: „Ich kenne jede Schwachstelle an deinem Körper, Rose. Du hast keine Chance gegen mich!". Ich drückte ihn mit immer noch zittrigen Händen weg, und sagte: „Mach das nicht hier! Und jetzt hilf mir mit dem Koffer". Er ging von mir weg, und nahm ihn leichtigkeit hoch. Oben stellte er ihn ab, und schaute mich nochmal fies grinsend an. Ach... Er ist ein echter Badboy! Mein Badboy.

Ich räumte meine Sachen in den Schrank, und um 18 Uhr gingen wir Abendessen. Hoffentlich haben die was gescheites! Ich schaute auf den Kantinenplan, und suchte Freitag. Vegetarisch? Im Ernst? Ich glaub ich spinne! Ich hab mich nie an das Vegetarische Essen gewöhnt, und hab immer Fleisch gegessen! Ich vertrage das Zeug einfach nicht! Davon muss ich kotzen...

Ich nahm mir einen Teller, und schaute mir das Büfett an. Sie hatten sogar vegetarische Würstchen da. Eine Schande für das Fleisch! Ich verzog mein Gesicht, und setzte mich mit nur einem Glas Wasser zu Nuria und Lucas. „Willst du nichts essen?", fragte sie. Ich schüttelte angeekelt den Kopf, und trank einen Schluck Wasser. Luc wusste genau warum ich das nicht esse. Ich konnte es zwar essen, aber nicht wenn es dazu kein Fleisch gab. Als ich ausgetrunken hatte, verschwand ich in mein Zimmer, und schaute auf mein Handy. 18:34 Uhr.

Die zwei anderen Mädchen waren 24/7 am labern was mich echt aufregte. Um 23:47 Uhr beschloss ich etwas rauszugehen. Alle schliefen schon tief und fest, und ich schlich mich leise raus. An das Hotel grenzte zum Glück gleich der dichte und Hügelige Wald. Ich verwandelte mich und überprüfte kurz ob hier ein Revier von anderen war. Ich roch aber nichts, also suchte ich nach etwas essbarem. Hier oben auf dem Berg gab es aber relativ wenige, und wenn dann nur schwer erreichbare.

Ich schnüffelte 1 Stunde vergeblich im Wald herum. Dann spürte ich plötzlich einen fremden Wolf näher kommen. Es war nur ein einziger. Ich ging sofort in Angriffsstellung, und knurrte. Es war ein braunschwarzer Omega. Er knurrte mich nicht mal an. Ein paar Meter vor mir blieb er stehen und schnüffelte in meine Richtung. Ich wusste sofort dass er auch der Suche nach einem Weibchen war. Sorry, aber ich bin schon vergeben.

Dann ging er kurz, und kam plötzlich mit einem Toten Hasen wieder. Er legte ihn genau vor mich. Er wollte das ich fresse. Er wird wohl bemerkt haben, dass ich Hunger hab! Ich schnüffelte kurz dran, und fing dann an zu fressen. Er setzte sich zuerst einen Meter vor mich, und kam dann Schritt für Schritt näher. Ich knurrte ihn aber einmal laut an, und er wich sofort zurück. Dann ging ich wieder zum Hotel. Er verfolgte mich bis zum Waldrand, und verschwand dann wieder. Ich ging wieder satt rein, und schlief.

Am nächsten Tag mussten wir Gruppen bilden und nur Mithilfe einer Karte und einem Kompass eine Station finden, ein Fähnchen mitnehmen und es zurück bringen. Ich und Luc gingen mit den 2 Labertaschen in eine Gruppe. Ich hatte Luc auch heute von dem Omega erzählt, und er meinte das es viele von denen gibt. Kurz vor unserem Fähnchen spürte ich ihn wieder. Und Lucas auch. Plötzlich sprang er aus einem Busch und landete knurrend vor uns. Die 2 Mädchen versteckten sich schreiend hinter uns. Ich und Luc nickten uns beide zu. Wir waren uns einig in unserem Plan. Wir taten so als würden wir vor Angst wegrennen, obwohl wir uns hinter der nächsten Hecke verwandelten.

Nun sprangen wir vor die zwei Mädchen, und sie waren verwirrt, da sie plötzlich von 2 Wölfen beschützt worden sind. Der Omega schaute zuerst mich lieb an, und Luc wurde nur angeknurrt. Er forderte Luc wirklich zu einem Kampf um mich raus!
Innerlich klatschte ich mir die Hand auf die Stirn. Er ist viel kleiner und schwächer als Luc. Luc stürzte sich auf ihn und sie kämpften nicht sehr lange. Luc hatte schnell seine Stärke bewiesen, und der Omega rannte ängstlich weg. Dann lief ich mit Luc wieder hinter das Gebüsch, und wir kamen von hinten zu den Mädchen. Dann schnappten wir uns die Fahne nachdem die zwei sich beruhigt hatten, und gingen zurück.

Wolves - Hüterin des Waldes (Band 1) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt