Kapitel 3

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Soeben haben wir erfahren, dass es Probleme im Zahnpalast gibt, Tooth ist bereits vorausgeflogen, während Bunny, Sandy und ich Nord und Jack informieren.

Nun befiehlt Nord seinen Yetis den Schlitten bereitzumachen.

„Ich komm nicht mit! Vergiss es, ich steig nicht in so 'nen klapprigen, alten ...", meint Jack, unterbricht sich aber selbst, als er diesen „klapprigen", „alten" Schlitten sieht.

Als die muskelbepackten wilden Rentiere mitsamt dem glänzenden Schlitten vor uns stehen bleiben klappt Jack der Mund auf: „Okay, eine Fahrt. Aber das war's!"

„Alle lieben den Schlitten. Hase! Worauf wartest du?!", brüllt Nord.

„Meine Tunnel sind glaub ich schneller, Keule. Und sicherer", murmelt Bunny, woraufhin der Weihnachtsmann ihn am Gurt packt und ihn in den Schlitten befördert: „Anschnallen!"

„Mo- Moment! Hier ist überhaupt kein Gurt!", murmelt Bunny hysterisch, während er um sich tastet.

„Ha, das war nur so Spruch!", erklärt ihm Nord daraufhin und widmet sich wieder dem Globus, welcher in den Schlitten eingebaut ist. „Sind wir startklar? Gut, dann los!"

„Viel Spaß, Häschen", flüstere ich grinsend, während ich am Schlitten lehne und ihm gespielt beruhigend den Kopf tätschle, bevor ich mich vom Schlitten abstoße und dieser davonrast und in einen der vielen Eistunnel schlittert. Daraufhin setze ich meine Maske auf, laufe auf eines der Fenster zu und springe hinaus sodass ich dem Schlitten von den Wolken aus beim aus dem Tunnel fliegen zusehen kann. Bunny hat sich an den Schlitten gekrallt und Jack verarscht ihn indem er so tut, als würde er vom Schlitten fallen, woraufhin Bunny besorgt über den Schlittenrand lugt.

„Aw, ist dir doch nicht egal", meint Jack mit gespielt herziger Stimme.

„Ah, du kannst mich mal, du Schneeschieber!", knurrt Bunny und wendet sich wieder von ihm ab als ich gerade mit voller Wucht im Schlitten lande, woraufhin Bunny wieder erschrocken aufkreischt.

„Ich bin's nur, du Angsthase", brumme ich nur belustigt und verdrehe die Augen.

Ich setze mich neben ihn auf die Bänke und lehne mich entspannt zurück: „Nur das du es weißt, solltest du runterfallen, ich fang dich dieses Mal nicht auf."

„Aller Mann festhalten, ich kenn 'ne Abkürzung!", ruft Nord zu uns nach hinten.

„Ach du Schande, da lob ich mir meine Tunnel", murmelt Bunny und drückt sich immer weiter in den Sitz.

Als dann Nord ein Portal öffnet und wir mitten durchfliegen, wobei der Schlitten ein wenig ins Schwanken kommt, klammert sich Bunny ängstlich an mich.

Kaum, dass wir durchgeflogen sind und sich der Zahnpalast vor uns erhebt kommen uns seltsame Schatten entgegengeflogen. Als wir dann durch den Zahnpalast fliegen springe ich vom Schlitten und suche nach Tooth, welche verzweifelt nach ihren Feen sucht: „Es ist alles weg, alles weg ..."

„Ich muss sagen, das ist sehr sehr aufregend. Die großen fünf an einem Ort versammelt. So viel Ruhm und Glanz", vernehme ich eine Stimme und erblicke kurze Zeit später Pitch eine Etage über uns. „Hat euch meine Show gefallen? Hab euch alle zusammengetrommelt, nicht wahr?"

„Pitch, ich geb dir 30 Sekunden um meine Feen zurückzugeben!", brüllt Tooth wütend und fliegt ihm hinterher, er taucht jedoch auf dem Dach eines anderen Feen-Hauses auf.

„Und wenn nicht? Steckst du mir eine Münze unter mein Kissen?"

„Warum tust du das?", fragt ihn nun Nord.

„Möglicherweise will ich das haben, was ihr habt", knurrt er und zeigt auf uns. „Das man an mich glaubt! Möglicherweise bin ich es leid mich unter Betten zu verstecken!"

„Möglicherweise gehörst du da hin!", meint nun Bunny drohend.

Plötzlich taucht er unter uns auf: „Ach, geh ein Ei ausblasen, Karnickel."

Als der Osterhase jedoch nach ihm greifen will und dabei beinahe abstürzt, hätte ich ihn nicht am Gurt festgehalten, verschwindet Pitch erneut.

„Moment, ist das ... Jack Frost? Seit wann sind wir denn so gesellig?", fragt er nun den weißhaarigen Jungen.

„Sind wir nicht", antwortet er ihm, woraufhin ich ihn nicht weit von Jack stehend entdeckt.

„Oh, gut. Ein unparteiischer. Dann werde ich dich ignorieren. Aber daran wirst du ja inzwischen gewöhnt sein."

„Pitch, du widerwertiger Schwanzschleicher, komm her!", brüllt Bunny und läuft ihm hinterher, als er erneut verschwindet.

Plötzlich schnappt sich die Zahnfee Bunnys Bumerang und fliegt schreiend auf den über uns stehenden Pitch zu.

Doch wie aus dem nichts taucht direkt vor ihr ein schwarzes Pferd aus Sand auf und sie schreckt zurück.

„Wow, ruhig meine kleine! Ganz ruhig", beruhigt Pitch das Pferd. „Kommt dir das bekannt vor, Sandmann? Es hat gedauert, aber nun beherrsche ich diesen kleinen Trick. Träume in Alpträume zu verwandeln. Nicht nervös werden, es stachelt sie bloß noch mehr an. Sie spüren, wenn Angst in der Luft liegt."

„Ich? Angst vor dir? Haha, seit dem Mittelalter hat vor dir doch keiner mehr Angst!", brüllt ihm Bunny entgegen, während er den Bumerang von Tooth zurücknimmt.

Auf einmal beginnt der Zahnpalast zu bröckeln: „Oh, seht nur. es ist bereits so weit."

„Was ist so weit?", fragt uns nun Jack.

„Die Kinder wachen auf und stellen fest, dass die Zahnfee gar nicht da war! Im Grunde eine Kleinigkeit, aber für ein Kind ...", erklärt ihm Pitch.

„Sie ... sie haben den Glauben an mich verloren", murmelt Tooth geschockt.

„Haben sie es dir nicht gesagt, Jack? Es ist wunderbar ein Hüter zu sein. Aber es gibt einen Haken. Hören die Kinder auf zu glauben, wird das, was deine Freunde bewahren, das Staunen, die Hoffnungen und Träume, all das wird verschwinden. Und ganz allmählich auch sie. Hahaha, kein Weihnachten mehr, kein Ostern, keine Feen mehr zu nächtlicher Stunde. Dann gibt es nichts, bis auf Angst und Finsternis. Und mich. Jetzt seid ihr die, an die niemand glauben will", brüllt Pitch uns entgegen, woraufhin Bunny seinen Bumerang nach ihm wirft, jedoch flieht Pitch, indem er auf sein Albtraum-Pferd steigt und in die Tiefe galoppiert. Sofort springen wir ihm hinterher während Bunny seine explodierenden Eier nach ihm wirft. Als wir unten ankommen ist Pitch wieder verschwunden. 

Der Storch (Die Hüter des Lichts FF)Where stories live. Discover now