Epilog

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"Vorsicht!" rief Naruto etwas panisch als die Statue aus weißem und schwarzem Stein mit großem Kraftaufwand in die Höhe gezogen wurde.

Weißer Marmor und Obsidian funkelten im schwachen Sonnenlicht, das durch dunkle Wolkendecke fiel die nun schon seit 5 Monaten über dem ganzen Land hing.

Die weiße Marmorgestalt mit den mit leichtem grau durchzogenen Schwingen, die zu der schwarzen Obsidiangestalt mit Fledermausschwingen aufschaute, verbreitete eine fast schon melancholische Stimmung auf dem Marktplatz.

Endlich stand das Kunstwerk aufrecht und alle Dorfbewohner schauten gleichermaßen ehrfürchtig und traurig auf die Statuen der beiden ungleichen Freundinnen.

So unterschiedlich wie Tag und Nacht, Himmel und Hölle.

Die beiden engelsgleichen Wesen schauten einander an, ein wehmütiger Ausdruck lag in den steinernen Augen. Fast konnte man meinen, sie weinen mit ihren Angehörigen, die sie in der Welt der Lebenden zurück gelassen hatten.

Naruto, Kakashi und Sakura hatten sich ganz nach vorne in die erste Reihe gedrängelt und ihre Blicke lagen mit einem traurigen Lächeln auf dem Gesicht der Obsidianstatue.

"Kaa-san..." murmelte Naruto fast unhörbar und Kakashi legte seinem Schüler seufzend eine Hand auf die Schulter. Er versuchte ein kleines Lächeln zustande zu bringen, doch im Angesicht dieser mächtigen, beudetenden Skulptur versagten seine Gesichtszüge und er musste den dicken Klos in seinem Hals hinunter schlucken.

Rin hatte er in dem Kampf verloren und jetzt auch noch Juno und Obito hatte sich erneut in sein sicheres Verderben gestürzt als er wieder das Exil und das kriminelle Dasein wählte, so wie die restlichen Akatsuki Mitglieder und Sasuke.

Sasuke. 

Es hatte Sakura das Herz noch mehr gebrochen als auch er zum zweiten Mal fort ging. Sie hatten von ihm gehört. Anscheinend hatte er ein Team zusammengestellt, doch für was wusste niemand.

Die 5 Hokage beobachtete von ihrem Büro aus die Trauerfeier auf dem Markt. Nie hatte sie gesehen dass so viele Leute anteilnahme an dem Tod eines, nein, zweier Menschen nahm.

Auch Tenshi, mussten sie einsehen, war eine Heldin gewesen, die die Welt vor dem Untergang bewahrt hatte. Doch zu welchem Preis? 

Die beiden Freundinnen, ob sie wohl ihren Frieden gefunden hatten? Tsunade hoffte es. Der Tod der beiden hatte für viel Leid bei den Leuten aus Suna und Konoha verursacht.

Die Hokage konnte sich aber nicht ansatzweise vorstellen wie sich der Teamkamerad von Kakashi, Obito, fühlen musste. Für ihn war der Verlust seiner Geliebten, nein, seiner Verlobten, sicher um einiges schlimmer gewesen.

Auf den Steingesichtern Konohas zeichneten sich dunkel 2 Silhouetten ab, die mit gespielt gleichgültiger Miene auf die Skulptur von Juno und Tenshi hinunter blickten.

Einer trug einen schwarzen Mantel mit weiß umrahmten, roten Wolken darauf und eine orange, gedrehte Maske. Aus dem einen Augenloch glühte das Kekkei-Genkai des Uchiha Clans so hell wie eh und je.

Der andere trug ein graues Hemd mit aufgestelltem Kragen, eine dunkelblaue Hose und ein schwarzes Cape. Die schwarzen, am Hinterkopf ungewöhnlich abstehenden Haare wurden von dem aufkommenden Wind heftig durchzaust und sein Blick blieb an dem vertrauten Gesicht der schwarzen Statue hängen, die ihre Flügel hinter der weißen Statue ausgereitet hatte.

"Es wundert mich, dich hier anzutreffen" brach schließlich die maskierte Gestalt, auch bekannt als Obito oder Madara Uchiha, das Schweigen.

Der andere schwarzhaarige Uchiha nickte knapp. "Ist es nicht verständlich? Sie war meine große Schwester, wie eine Mutter" sprach Sasuke im Monoton und ballte seine Hände zu Fäusten.

"Warum bist du nicht in Konoha geblieben?" wollte Obito wissen und zwang sich, seinen Blick von dem Ebenbild seiner toten Geliebten loszureißen um seinen jungen Verwandten anzusehen.

Sasuke seufzte leise und wandt sein Gesicht mit geschlossenen Augen dem Wind zu. "Weil... weil... ich weiß es selbst nicht so genau. Ich besitze keinerlei Interesse daran mich an irgendjemandem zu rächen. Schließlich ist Tenshi bereits tot, aber ich hoffe immernoch dass Juno vielleicht doch plötzlich auftaucht, mich anschreit, mir eine rein haut und mir dann sagt das ich meinen Arsch gefälligst wieder nach Konoha bewegen soll..." gab er zu und lächelte leicht bei dieser Vorstellung.

Oh ja, das würde ganz eindeutig zu der schelmischen Dämonin passen, der absolut nichts zu peinlich war.

Auch Obito musste leise bei dieser Vorstellung lachen. Oh ja, und was Juno nur mit ihm anstellen würde wenn sie rausfände dass er wieder sein ursprüngliches Ziel verfolgte. Ohne Zweifel würde sie ihm einen Arschtritt bis nach Konoha verpassen.

Doch all das wurde unmöglich denselben Augenblick, an dem Juno starb und diese Welt für immer verlassen musste.

Den Tag, an dem die Sterne begonnen hatten zu schwinden und der unendliche Schatten der Regenwolken den Himmel bedeckte.

Ein Regentropen fiel auf die orange Maske, dann noch einer und noch einer und schon bald regnete es in Ströhmen. Doch die beiden Uchihas blieben stehen, den Blick auf die Skulptur auf dem weit entfernten Marktplatz gerichtet.

Der Regen lief an den Gesichtern der Statuen entlang, ehe sie auf den kalten Boden tropften.

"Juno, weinst du etwa?" murmelte Obito und breitete seine Arme aus um das kühle Nass auf seine Hände fallen zu lassen.

???:

Tränen liefen unaufhaltsam meine Wangen entlang als die letzte Episode zu Ende war. Schluchzer drangen unaufhaltsa aus meinem Mund und ich klammerte mich kramphaft an der Lehne meines Sessels fest.

"Juno du Pfosten" schimpfte ich während ich mir die Tränen vom Gesicht wischte. Doch es half nichts, immer neue kamen nach.

"Ich habe dir doch gesagt, dass das kein gutes Ende nimmt! Warum musste Obito dein beschissenes Handy zerstören!?" klagte ich weiter und brach erneut in Tränen auf und schlang meine Arme um die Knie.

Ein Klingeln unterbrach mich und ich schaute schniefend von dem Abspann auf und zur Tür. Ich runzelte leicht meine Stirn. Es war 11 Uhr abends, wer konnte das denn noch so spät sein?

Und obwohl mir grade gar nicht nach Besuch zu Mute war, hievte ich mich von meinem bequemen Sessel und schlurfte deprimiert den kurzen Flur entlang bis zu meiner Haustür.

Ich griff seufzend nach der Türklinke und öffnete einen Spaltbreit den Eingang, ehe meine Kinnlade Bekanntschaft mit dem Boden machte.

Augenblicklich riss ich die Tür weiter auf und schaute mich suchend um, doch in der Stille der Nacht war absolut niemand zu sehen. Die dunklen Umrisse der Bäume erhoben finster in den schwarzen Himmel und irgendwo in der Nachbarschaft bellte ein Hund.

Ich ließ mich neben den zwei, in weiße Tücher gewickelten, friedlich schlafenden Babys zu Boden sinken und nahm sie etwas hilflos hoch.

Das eine Baby hatte kurze blonde, fast weiße Haare, das andere hingegen tief schwarze. Beide stellten einen krassen Gegensatz zueinander da.

Dann sah ich noch einmal in die Finsternis der Nacht hinaus. "HALLO?!" rief ich laut, in der Hoffnung eine Antwort zu bekommen.

Doch alles blieb ruhig.

Fluchend ging ich mit den beiden schlafenden Babys auf den Armen wieder ins Haus und knallte lautstark die Tür hinter mir zu.

Der Lärm musste die beiden geweckt haben, den das schwarzhaarige und das blondhaarige Baby öffneten beide gleichzeitig ihre Augen und schauten mich aus unheimlich blauen, elektrisierenden Iriden wissend an...

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HAPPY NIKOLAUS!

So, ich dachte ich mache doch mal einen Epilog und ich hoffe er hat euch gefallen! :3

Danke an alle Leser!

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I DO NOT OWN NARUTO !

Death of a Demon     (Naruto FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt