5:2 Ein Wiedersehen

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Das Auto kam in einer zu bekannten Gegend zum Halt. Es war ein Einfamilienhaus in grotthässlichem gelb gehalten, wobei ich dort die beste Erinnerungen mit einer gewissen Person teilte. Nora..

Es war Nora's Haus, in der sie mit ihrem alleinerziehenden Vater lebte, dar ihre Mutter vor 4 Jahren an Krebs gestorben war. Der Nora, bei der ich ein mulmiges Gefühl bekam, rein nur weil ich an sie dachte. Der Nora die mir nicht mehr gehörte.
"Du solltest es wieder mit ihr versuchen, Dylan" kratzte Dad's kehlige Stimme in meinen Ohren. Trotztdem galt meine Aufmerksamkeit dem Mädchen, das ich durch ihr Fenster erkennen konnte. Traurig wirkende Augen im blassen Teint strahlten selbst in der Entfernung zu mir rüber.

Aufmerksam wagten wir uns nicht den Augenkontakt zu unterbrechen. Doch irgendwann holte mich mein Vater wieder aus meinen Gedanken.
"Junge, wenn ich eines weiß, dann ist es, dass man seinen Träumen folgen sollte. Und bleiben wir auf den Boden. Was besseres, kann dir nicht passieren"
Abgesehen von der eingebildeten Note, die mein Vater zu gern verbreitete, hatte er dennoch recht. Sie war und ist das Beste was mir passieren könnte. Deswegen sollte ich mich von ihr fern halten. Deswegen sollte sie eine Zukunft aufbauen und nicht versuchen einem Jungen mit zu vielen Problemem hinterher zu rennen.

"Vermutlich hast du recht" seufzte ich laut aus.
"Aber?"
"Aber sie verdient etwas besseres"
Nun war er derjenige, der fassungslos den Kopf schüttelte.
"Du erinnerst mich an mich selbst" begann er einmal seine Vaterrolle ernst zu nehmen.
"Als ich deine Mutter verlies, habe ich genau das selbe gedacht und sieh sie jetzt an"
Seine Miene änderte sich schlagartig zu betrübt.
"Ich weiß, ich war nie da gewesen, aber dennoch habe ich einiges von euch erfahren können"
"Warum.."
"Warum ich mich nie gerührt hatte?"

Meine Frage wurde kurzerhand von einem Vater beantwortet, der mir gerade offenbarte, er hätte immer gewusst auf was wir gerade hinaus waren.
"Was hätte es sich gebracht, Junge? Glaubst du nur weil ich deinem Leben gewesen wäre, du einen anderen Lebenstil eingeschlagen hättest? Wäre dar der Reiz nicht größer gewesen, es erst recht dann zu machen? Hätte es deine Mutter ohne weiteres erlaubt?"
Die Fragen blieben in der Luft hängen. Ich kannte die Antworten. Es blieb bei einem Nein.

🏘

"Du hättest, das nicht machen sollen Nora"
Ihr Blick hielt mich in ihrem Gefangen. Es erfüllte mich mit Lebensfreude, ihr wieder so nah zu sein.
"Ich wollte es aber"
"Du machst es mir aber dadurch schwieriger"
Mein Blick wanderten auf ihren durch Lippgloss getränkten Lippen und hingen daran fest.

"Gut" bewegten sie sich minimal und trotz Befürchtungen, ich würde dadurch schwach werden überbückte ich die qualvollen Zentimeter zu ihr und nahm das, was ich am wenigstens verdiente. Nora..

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