Epilog

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Gerechtigkeit.
Auf dessen Suche sich so mancher begibt. Wenn sich all der Nebel von Gefühlen legt und ein Urteil gesprochen wurde, muss das was gesehen und akzeptiert werden soll, nicht immer das Richtige sein.
Es kann der Moment sein, der selbst gute Menschen scheitern lässt.

Ich kam zeitig am Amtsgericht in Bottrop an. Ich stellte mich Gegenüber hin und wartete auf meinen Anwalt. In der linken Hand hatte ich den bis oben gefüllten Ordner und die rechte fing langsam an zu zittern.
Panik kam in mir auf. So wusste ich, dass ich gleich den Rumänen wiedersehen würde. Die Person, die mein Kind töten wollte.
Ich hatte mich mit meiner Psychologin mehrere Sitzungen auf diesen Tag vorbereitet. So konnte ich mir aber niemals sicher sein, wie ich reagieren würde, wenn ich mit diesem Rumänen in einem Zimmer wär.
Die letzte Begegnung war ja etwas begrenzter. Aber diesmal würde es anders werden.
Und plötzlich stand er da. Direkt ein der Eingangstüre des Amtsgericht. Der Rumäne.
Mein Herz pochte stark, so wie damals beim Vorfall.
In diesem Moment kam der Anwalt und meine Panikattacke wich zurück. Das Herz schlug wieder normal und ich beruhigte mich wieder.
Wir warteten ab, bis der Rumäne ins Gebäude ging und wir folgten ihm mit Abstand. Noch wollte ich so weit wie nur möglich von dem Rumänen entfernt sein.
Es war Zeit in den Raum der Verhandlung zu gehen. Und da saß ich nun dem Rumänen gegenüber. Ich sah vor meinen Augen wie er auf mein Kind zeigte, wie er sich mit den Finger über den Hals fuhr.
Ich war als Nebenkläger zugelassen und obwohl ich hätte bei seiner Aussage zu Anfang dabei sein hätte können, wurde beschlossen, dass ich vorher den Raum verlasse. Es bestand wohl die Gefahr, ich könnte meine Aussage auf die des Rumänen anpassen. Ich akzeptierte dies aus dem Grund, weil ich den Rumänen sowieso nicht reden hören wollte. Ich setzte mich also nach draußen und wartete dort.
Nach einiger Zeit kam mein Anwalt heraus und berichtete mir, dass ein zweites Gutachten erstellt werden und es nochmals zu einem Termin kommen müsste. Es läge mir aber frei zu entscheiden ob ich bereits heute eine Aussage machen oder lieber bis zum nächsten Mal warten möchte. Weil dann müsste ich so oder so, nochmals eine Aussage machen. Ich hatte so lange gewartet, vor Gericht endlich mal zu reden, dass ich noch an diesem Tage die Aussage machen wollte.
Und so durfte ich dann endlich in der Mitte Platz nehmen.

Der Termin für die nächste Verhandlung wurde überraschend schnell mitgeteilt.

Fortsetzung folgt, da die Ereignisse bisher noch geschehen werden....

Requiem auf die GerechtigkeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt