Arbeit

712 18 4
                                    

Schon früh am Morgen klingelt mein Handy und spielt das Opening von Attack on Titan. Motiviert schlug ich die wollige Decke, worauf man die
Flügel der Freiheit sehen konnte, zur Seite und stand aus dem Bett auf, bevor ich meinen Wecker aus schaltete. Meine nackten Füße berührten das kalte Laminat, was mich aber kein bisschen störte. Ich zog mir einen weißen Hoddie an, auf welchen man auch wieder die Flügel der Freiheit sah. Grinsend zog ich mir auch eine weiße Jeans an, die der aus AoT ähnlich sah. Schnell zog ich das I Phone vom Ladekabel und steckte es mir in die Hosentasche. Meine Füße trugen mich zur Küche, wo das offene Wohnzimmer angrenzte. Alles war in einem Altmodischem Stil eingerichtet, welcher stark an das Mittelalter erinnern konnte, doch ich hatte es wegen meiner Liebe zu dem Anime Attack on Titan so eingerichtet. Schlussendlich zog ich eine Tasse aus dem Schrank, so wie einen Teebeutel und setzte Wasser an. Meine Rechte Hand griff zum Kasten, wo Besteck lag, während ich mit meiner linken das Brot griff und mir eine Scheibe Schwarzbrot nahm, welches bestimmt schon seid Tagen hier rum stand. Dem entsprechend hart war es auch, als ich die Scheibe in die Hand nahm. Dennoch strich ich Butter darüber und biss ab. Kurz sah ich nochmal auf mein Handy, bevor ich mir Hustend gegen die Brust boxte. >>So ne scheiße... Ich bin Viel zu spät.<< Ich nahm mein Handy und griff nach meiner Jacke, bevor ich in meine braunen Stiel schlüpfte. Joggend lief ich zur Arbeit, während ich immer mal wieder Sprints einsetzte. Verwundert sahen mich manche Leute von der Seite an, die ich aber komplett ignorierte und noch einen Zahn zu legte. Am Krankenhaus wurde ich schon von einigen Schwestern empfangen, die ungeduldig auf mich zu warten schienen. Alles wie immer. >>Doktor! Da sind sie ja endlich! Kommen sie, es wird ihre Hilfe benötigt!<< Sie griff meinen Arm, während mir eine andere meinen Kittel zu warf. Schnell löste ich mich also von der Schwester und lief neben ihr, während ich den Kittel anlegte. >>Nun sagen sie schon, Maria, was ist den los?<< Ich sah ungeduldig zu ihr und hoffte, sie würde mich nicht noch länger auf die Folter spannen. >>Der Junge-<< Schnell unterbrach ich sie, als wir gerade um die Ecke liefen. >>Der, der One Piece mag?<< Kopf schüttelnd stimmte sie zu und ich rief mir sein MRT in den Kopf. >>Was ist mit
ihm?<< Sie atmete tief durch und wir kamen vor der weißen Tür zum stehen. >>Er redet wirres Zeug. Wie es aussieht sieht er etwas, was nicht da ist.<< Sie fuhr sich mit der rechten Hand durch ihre Braunen Haare und seufzte. Es sah aus, als währe sie in einer Erinnerung versunken und schüttelte sich einmal. >>Halluzinationen?<< Sie nickte und ich trat an ihr vorbei und klopfte einmal an der Tür. >>He-Herein!<< Es war eine weibliche Stimme und ich vermutete, dass sich die Mutter mit im Zimmer befand. Langsam öffnete ich die Zimmer Tür, auch wenn ich sie am liebsten hätte aufreißen wollen, aber ich musste ja immerhin auf unsere Patienten achten. Lächelnd trat ich in den hell erleuchteten Raum ein und legte der Mutter, welche mit Tränen in den Augen auf ihren Sohn sah, eine Hand auf die Schulter. >>Miss, wie alt ist ihr Junge?<< Sie schniefte kurz und wischte sich mit dem Taschentuch, welches ich ihr hingehalten hatte, die Tränen weg. >>Le-Leon ist 13. Er ist so ein guter Junge. Bitte, Dockter Itobi, bitte helfen sie meinem Sohn. Sie sollen die beste, der Besten sein. Bitte, ich flehe sie an.<< Sie war aufgestanden und rüttelte nun an mir, während mein Blick immer monotoner wurde. >>Wir, und auch ihr Sohn, können das nicht gebrauchen.<< Sie sank in sich zusammen und schaute mich nun von unten herauf an. >>Wa-Was? Aber-<< Ich unterbrach sie, in dem ich mich zu ihr runter lehnte, ich war zugegebener Maßen nicht sehr groß, und ihr eine Hand auf den Kopf legte. >>Sie müssen jetzt stark sein. Ich weis, das sagen sie alle, aber dass ist das einzige, was wirklich zählt. Wie wollen sie hoffen, das wir Ärzte noch Hoffnungen haben, wenn sie schon alle aufgegeben haben, hm?<< Ich lächelte breit und schaute sie, aus meinen blauen Augen, aufmunternd an. Ihre Augen wurden groß und sie stand eilig auf, während sie sich die letzten Tränen trocknete. >>Ich danke ihnen, Miss-<< Ich unterbrach sie wieder. Man...langsam wurde ich echt unhöflich, so oft wie ich sie unterbrach. Naja, egal. >>Bedanken sie sich nicht bei mir, Miss. Danken sie dem Team, wenn wir ihren Sohn wieder gesund haben. Wenn nicht, werde ich keine Kosten und Mühen scheuen.<< Mein Blick wurde ernster und sie verbeugte sich. Ich werde nie wieder einen Patienten verlieren. >>Nun gut. Wenn ich sie bitten dürfte, ich muss noch einige Tests mit ihrem Sohn, Leon, machen. Okay?<< Sie nickte eilig und verbeugte sich noch einmal, bevor sie zu ihrem Sohn ging. Sie strich ihm durch sein Haar und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. >>Pass auf dich auf Leon, ja? Ich liebe dich, mein Junge.<< Mein Blick wurde ein wenig traurig. Ich wünschte, ich hätte solche Eltern, oder eben eine solche Mutter gehabt. Doch wir bekamen nie das, was wir wollten. Sie verabschiedete sich und ging zur Tür hinaus. Kurz sah ich ihr hinterher, bevor ich mich an Leon wand. >>Dann wollen wir mal.<<

°*°

Weinend warf sich Leons Mutter in meine Arme, während Leon im Hintergrund dankend Lächelte. Auch ich hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und strich der Mutter beruhigend über ihren Rücken. >>Danke! Danke, dass sie meinem Sohn geholfen haben!<< Ich drückte sie zurück und setzte sie auf das Bett ihres Sohnes. Jetzt waren wir auf Augenhöhe. Tadelnd sah ich sie an, während ich ihr eine Hand auf die Schulter legte. >>Miss, dass ist mein Job. Außerdem haben wir abgemacht, das sie sich nicht bei mir, sondern bei dem Team bedanken. Die haben viel mehr für ihn getan.<< Ich lächelte und lief zu Leon. Aus meiner Tasche, meines weißen Kittels nahm ich einen Schlüsselanhänger mit Ruffy dran. >>Du hast uns in den letzten zwei Wochen ordentlich Arbeit gemacht, Kleiner. Aber bleib stark, hier. Der ist für dich.<< Ich drückte ihm den Schlüsselanhänger in die Hand und lächelte stolz, als er diesen erstaunt begutachtete.
>>Danke Blue! Wirklich, vielen dank!<< Er grinste mich an und mit einem Schlag erkannte ich, warum er One Piece so sehr mochte. Er und Ace hatten eindeutig das gleiche Grinsen. Auch ich grinse nun und wuschelte ihm durch die Haare. >>Dafür bin ich da. Ich helfe der Menschheit, wo sich nur kann.<< Ich zwinkerte ihm nochmal zu, bevor ich mich verabschiedete und mich aus dem Staub machte. Im Büro angekommen schrieb ich schnell den Bericht, bevor ich meinen Kittel an den Hacken hing und meine Jeans Jacke nahm. >>Oh, sie gehen schon?<< Die Schwester stand im Türrahmen und sah mich überrascht an. >>Tut mir leid, aber ich bin schon 2 Stunden drüber. Ich muss gleich zu Training.<< Ich lächelte entschuldigend und griff nach meiner Sporttasche, während ich an ihr vorbei lief. >>Oh, ja natürlich. Entschuldigen sie.<< Sie verbeugte sich, doch ich wank ab. >>Nicht der rede wert. Schönen Abend noch.<< Ich hob die Hand, während ich mich aus dem Staub machte. Schnell lief ich durch die Straßen und bog immer mal wieder ab, um schneller am Ziel zu sein.

Blue - Reise ins Vergangene (AoT FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt