Blue - Reise ins Vergangene (AoT FF)

Training

Vor dem Dojo, wo ich zwei mal die Woche trainierte, blieb ich kurz stehen und atmete durch. Schnell öffnete ich die Tür und zog meine Jacke schon auf dem Weg zur Kabine um. In der Kabine war niemand mehr, was mich anspornte schneller zu machen. Schnell hatte ich mir die schwarze Leggings angezogen und ein rotes Shirt über meinen blauen Sport BH. Am Ende zog ich mir auch noch die roten Nike an, bevor ich in die Halle schlich. Unauffällig setzte ich mich neben einer der anderen, die schon da waren und hörte dem Trainer zu. >>Blue.<< Erschrocken zuckte ich zusammen und kniff hoffend die Augen zusammen, auch wenn ich wusste wer hinter mir stand. Langsam drehte ich mich um und sah zu dem alten Mann hoch. >>Ah, hallo Shinu-
Au!<< Ich hielt mir den Hinterkopf, auf den er gerade geschlagen hatte. >>Du sollst mich "Sensei" nennen, Blue! Und jetzt los! Du rennst auch noch 20 extra Runden.<< Empört sah ich ihn an und wollte wieder sprechen, als ich seinen Blick sah. Also stand ich auf und fing an 70 Runden zu laufen und das so schnell ich konnte. Irgendwo her wusste der Alte ja immer, wenn man langsamer rannte als man konnte. >>Denkst du schon wieder schlecht über mich, Blue?<< Ertappt zuckte ich kurz zusammen, rannte dann jedoch schneller. >>Nein, das würde ich doch nie tun, Shinu-<< Ich keuchte schon leicht, als er mich unterbrach. >>Du sollst mich Sensei nennen! Das macht weitere 20 Runden!<<

°*°

Keuchend stand ich vor meinem Trainer, welcher sich auf seinem Geh Stock abstützt. Insgesamt war ich 175 Runden gerannt und währe fast gestorben, nur weil ich dem Altem immer widersprochen hab. >>Hast du mir zugehört, Blue?<< Oder eben nicht zugehört. Scheiße. >>Ja, natürlich. Aber können sie es nochmal zusammen fassen?<< Sein Blick verfinsterte sich, als er plötzlich anfing, mit dem Stock auf mich ein zu schlagen. >>Währe dich! Oder willst du getötet werden!?<< Wie, als würde man einen Schalter umlegen, spannte ich mich an. Mit einem Ruck hielt ich den Stock fest und riss ihm den Altem aus der Hand. Doch, wie schon oft bemerkt, brauchte er ihn nicht. Er ging in Verteidigungsstellung über und sah mich, mit einem triumphierendem Grinsen, an. Schnell und gelassen währte er meine Schläge, sowie Tritte ab. Jedoch trafen ihn eins/ zwei, wobei ich seine leichte Unachtsamkeit vollends nutzte. Ich zog ihm das Bein weg, wobei er mich mit runter zog. Ich jedoch rollte mich ab und stand wieder. Auch er stand wieder auf und nun griff er mich an. Ich währte alle Schläge und Tritte ab. Er deutete einen Tritt an, während er mit der Faust ausholte. Ich zog ihm sein anderes Bein weg und schlug auf sein Brustbein. Kurz blieb ihm die Luft weg, während er nach hinten fiel. >>Gut gemacht, Blue. Dann lass uns mal weiter machen.<< Ich half ihm auf und gab ihm seinen Stock, während ich zwei Holz Schwerter holte. Ich war voll mit Adrenalin, auch wenn mir der Schweis über die Stirn rannte. Ich gab nicht auf und besiegte meinen Trainer auch in den nächsten Disziplinen. >>Blue, komm mit.<< Stumm folgte ich dem Alten Mann, bei dem ich wusste, das ihn bald das Zeitliche segnen würde. Wir setzten uns an einen kleinen Tisch und er gab mir eine Tasse Tee. Grinsend nahm ich sie so, wie sie Levi immer hielt und trank einen Schluck. >>Blue, du bist nun seid 8 Jahren bei uns. Du bist die beste Ärztin die ich kenne und ich weis, es ist keine Überraschung für dich, wenn ich sage, dass ich bald sterben werde. Ich habe dir alles bei gebracht, was ich wollte und in vielem bist du weit aus besser geworden, als ich. Viele beneiden dein Können, aber Blue, ich möchte, dass du deine Gefühle zeigst.<< Sein Blick war sanft, aber dennoch weich. Aber was meinte er? Ich zeigte doch Gefühle, so wie er vor 7 Jahren gesagt hat. >>Ich zeige doch Gefühle. Ihr habt mich vor 7 Jahren darum gebeten, das ich Gefühle zeigen soll. Das tue ich.<< Wieder lächelte er, während ich meinen Kopf schief legte. >>Blue, du sollst nicht irgendwelche Gefühle zeigen, sondern deine. Zeig den Menschen, was du wirklich fühlst. Aber nun, zu etwas anderem. Dein Versprechen.<< Ich musste kurz überlegen, was er meinen könnte, als es mir wieder einfiel. Mein Versprechen, welches ich ihm gegeben habe, als ich im Dojo eintrat. >>Keiner will einfach so im Dojo eintreten. Rosi wollte sich gegen über den Menschen behaupten, die sie ärgerten. Lukas wollte seinen Horizont erweitern. Du sagtest damals, das dir nur langweilig sei. Blue, wir wussten beide, dass das nicht stimmt. Das wissen wir bis heute noch.<< Ich seufzte kurz auf und trank den letzten Schluck meines Tees, bevor ich die Tasse hin stellte. >>Ich war damals 7. Mein Vater lernte ich nie kennen, da meine Mutter eine Prostituierte war. Ich lebte allein mit meiner Mutter. Sie kümmerte sich liebevoll um mich, ich hätte mir keine bessere Mutter vorstellen können.<< Ich lächelte und auch der Alte lächelte. Doch mein Lächeln erstarb, als ich an meinen 7 Geburtstag dachte. >>Als ich 7 wurde, feierte meine Mutter mit mir. Sie hatte mir ein Geschenk gekauft und etwas Geld gegeben. Ich fand es schon komisch, da wir nie viel besaßen, aber ich freute mich. Am nächsten Tag war sie weg. Sie hatte mich allein gelassen. Nur ein Abschiedsbrief, indem sie schrieb, es tue ihr Leid. Ich musste ab dem Tag für mich allein Sorgen. Schon bald wurde ich aus der Wohnung geschmissen und musste nun auf der Straße leben. Die Schule konnte ich mir nicht mehr leisten, also sparrte ich alles Geld um zu überleben. Ich brachte mir selbst viel über Medizin bei, damit ich überleben konnte. In einer alten Ruine hatte ich Schutz gefunden und lebte dann dort.<< Ich atmete tief durch und dachte an den Tag, an den ich meinen ersten Freund kennen gelernt hatte. Mein erster und einziger Freund, den ich je hatte. >>Irgendwann hatte ich James getroffen. Er ging auf eine hohe Schule, aber seine Eltern waren oft weg. Immer wenn er von der Schule wiederkam, kam er zu mir. er gab mir sein Pausenbrot und zeigte mir das, was sie in der Schule gelernt hatte. Oft brachte er mir Bücher oder Hefte vorbei, damit ich lernen konnte. Wenn seine Eltern lange weg waren, dann schlief er sogar mit bei mir. einmal, da hatte ich es nicht mitbekommen. Wahrscheinlich war es spät, als er zu mir kam. An dem Tag... da brach ein Feuer aus. Brandstiftung. Ich war raus gerannt und stand dann da, bis die Feuerwehr kam. Sie sagten, es sei eine Leiche gefunden wurden. ein Junge. Ich wusste, es konnte nur James gewesen sein. Ich hatte mir geschworen, das ich nie wieder jemanden sterben lassen würde, wenn ich es verhindern könnte. Ich wollte nie wieder Freunde, weil ich wusste, keiner könnte seinen Platz ersetzten. Ich wollte nicht, das ich wieder jemanden verlor. James wollte unbedingt Kämpfen lernen, er hatte oft davon erzählt. Er wollte Arzt werden, denn er beneidete sie. Einer hatte ihm mal das Leben gerettet und er schwärmte so oft davon. Ich hatte mir geschworen, das ich seinen raum erfüllen würde. Ich würde der Menschheit helfen. Ich holte meinen Abschluss nach und bestand mit Best Noten. Ich belegte ein Studiengang und wurde Ärztin. Ich kam hier her und wurde einer der besten.<<