Die Sonne brennt von einem unglaublich blauen Himmel auf ihn hinab, der Asphalt unter seinen Füßen ist unerträglich heiß, und Danny ist sich einigermaßen sicher, dass er sterben wird.
Sein schwaches Knie tut dank einer Verfolgungsjagd zu Fuß unglaublich weh, er hat Kopfschmerzen von der Hitze ... aber wenn er richtig liegt, dann wird ihn das nicht mehr sonderlich lange kümmern.
Er hat immer gewusst, dass es während eines Einsatzes passieren wird, hat immer gewusst, dass er seine letzten Atemzüge nicht als alter Mann in seinem Bett nehmen wird.
Sie haben ihn eingekreist, drei Halbstarke mit Maschinengewehren, und die Dienstwaffe in seiner Hand wirkt im Vergleich nicht nur winzig sondern völlig nutzlos.
Danny ist auf merkwürdige Art erleichtert, dass er Steve hierfür nicht die Schuld geben kann.
Denn es ist ganz allein auf Dannys Mist gewachsen, den flüchtigen Verdächtigen im Alleingang zu verfolgen, und niemand hätte überraschter sein können als er, als die so friedlich anmutende Szenerie einer abgelegenen Straße an einem Berghang sich als Hinterhalt herausstellte, und sein Flüchtiger plötzlich zwei Freunde hinter den Bäumen am Hang hervorzauberte.
Steve ist wahrscheinlich meilenweit von ihm entfernt, hat seinen eigenen flüchtigen Verdächtigen über Stock und Stein und Flussläufe verfolgt, und nicht die geringste Ahnung, dass Danny im Begriff ist, ins Gras zu beißen.
Danny muss einen Moment lang die Augen schließen.
Früher, wenn er über seinen Tod in Ausübung seiner Pflicht nachgegrübelt hat, hat er hauptsächlich an Grace gedacht, an seine Eltern, an seine Geschwister, und ja, an Rachel.
Jetzt bringt ihn allein die Vorstellung, wie Steve reagieren wird, beinahe um. Er kann ihn nicht allein lassen. Steve braucht ihn.
„Okay", sagt Danny und sichert seine Waffe, „das hier ist dumm gelaufen. Aber es gibt keinen Grund, warum wir die Angelegenheit nicht friedlich lösen könnten."
Die drei Halbstarken mit den Maschinengewehren gehören zu dem Waffenschmugglerring, den ihr Team vor ein paar Wochen hochgenommen hat, und Danny kann einigermaßen nachvollziehen, dass sie ihn nicht leiden können, aber er hofft, dass sie nicht so dumm sind, ihn deswegen umzubringen.
Steve würde sich nicht damit begnügen, einfach nur die Inseln zu sprengen – er würde sich vermutlich nicht mal mit den kompletten Staaten zufrieden geben.
„Friedlich?" schnaubt Maschinengewehrträger Nummer Eins. „Genau."
„Unglaublich friedlich", gibt Danny zurück. „Ohne jegliche Form der Gewalt. Besonders ohne Waffeneinsatz. Denn, glaubt mir, die Folgen wären nicht schön. Mein Team hat es nicht so gerne, wenn ich umgebracht werde."
Die drei Maschinengewehrträger sind unglaublich jung, keiner von ihnen kann älter als fünfundzwanzig sein, und Danny hofft, dass diese Kinder wissen, wer sein Team ist, dass sie nachts ins Bett gehen und Angst haben, dass Steve McGarrett sie holen kommt.
Er sieht kurz Unsicherheit in den Augen von Maschinengewehrträger Nummer Zwei aufflackern und, hah, Steve ist der Schatten, der die Nacht durchflattert.
„Ganz recht", sagt Danny also, so ruhig und bedächtig, wie es unter den herrschenden Umständen möglich ist. Er dreht sich langsam um die eigene Achse, versucht, Blickkontakt mit jedem seiner Häscher herzustellen. „Mein Team. Und ich will weder drohen noch angeben, wenn ich sage, dass es ein verdammt gutes Team ist – und ein bisschen wahnsinnig. Erst gestern ist Kono wieder eine Palme hochgeklettert, ohne ihre Hände zu benutzen."
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Zwangsverhalten
RomanceDie lange, teils lustige, teils einfach nur traurige Geschichte, wie Steven McGarrett und Daniel Williams um einander herumtanzen, bis sie endlich zueinander finden. Während dieses Tanzes nehmen sie so ziemlich alle Klischees mit, die sich ihnen anb...