Downtown. Was soll es denn bitte in Downtown für sie geben? Auf dieser Seite der Stadt, gab es für Verity nichts, was sie wirklich interessieren geschweige denn, das jemals ihr Interesse wecken könnte. Und wenn doch, dann müsste dieses etwas ziemlich Außergewöhnliches sein.
"Nichts gegen Downtown aber hier ist man nicht sonderlich beliebt. Auf Upper East Sideler sind die Leute hier nicht gut zu sprechen", eine Sache, die Verity nicht zu erwähnen brauchen, weil es etwas war, das jeder wusste, "Was willst du also hier?"
"Was längst Überflüssiges erledigen", entgegnete Ajax und klang dabei, als sei dieses Vorhaben mehr als überfällig, "Ich bringe zusammen, was zusammengehört."
"Falls das ein Rätsel sein soll und du mich damit fragen willst, ob mir etwas fehlt....", fröstelnd zog Verity den Reißverschluss ihrer Jacke zu und steckte sich stöhnend die Hände in die Tasche, weil Ajax ruhig sagen konnte, was los sei, "Aber nein. Ich vermisse nichts, noch fehlt mir was. Alles gut, ich habe alles."
"Eine Sache, die ich mir garantiert merken werden", meldete sich eine altbekannte Stimme, die ihnen entgegenkam, wodurch Verity bedächtig zu nicken beginnen musste, "Freut mich auch."
"Ich wusste gar nicht, dass du neue Freunde gefunden hast", erwiderte Verity und schaute den Dunkelhaarigen von oben bis unten an, "Mit dir will doch niemand etwas zu tun haben geschweige arbeiten."
"Wie ich sehe, ist das Terror-Kommando wieder vereint", erklang eine weitere, jedoch unbekannte Stimme, "In eurem Interesse, stellt euch als würdig heraus."
Und wie es bei einer, sich plötzlich öffnenden Falltüre der Fall ist, fielen Ajax, Verity und Loki ins Bodenlose. Einfach so, war der Erdboden unter ihren Füßen verschwunden gewesen. Von jetzt auf gleich. Wie durch Zauberei, doch im nächsten Augenblick landeten die Drei bereits krachend auf einem steinernen Boden im nirgendwo. Mit hundert km oder mehr frontal gegen eine Steinmauer. Anders, wie das hier gerade eben, dürfte sich das auch nicht anfühlen.
Japsend rollten sich die Drei auf den Rücken und starrte hoch zur Decke, die mindestens sieben Meter über ihren Köpfen lag. Zu allem Überfluss, zu diesen Schmerzen, war es extrem kalt. Verdammt kalt. In den minus Bereichen dürften die Temperatur ohne Frage liegen. Wo auch immer sie Drei waren, dieses Gebäude besaß kein einziges Fenster. Nicht die Art von Fenster, die üblich waren mit Glas, sondern jene, wie vor den Zeiten von Jeanne d'Arc. Vor vierzehnhundert. Früher, vor dreizehnhundert. Nur Fensterbögen, die nicht den geringsten Schutz boten.
"Ich schwöre dir Loki, wenn du an unserer Misere hier schuld bist und wir nicht schon vorher, deswegen draufgehen, bringe ich dich um", keuchte Verity und versuchte sich aufzurichten, was dank des Sturzes, nicht all zu leicht war, "Mit was oder wem hast du dich angelegt?"
"Ich hab gar nichts", erwiderte Loki pusten und stützte sich grummelnd mit dem Unterarm vom Boden ab, "Wieso soll ich immer Schuld sein, wenn irgendetwas passiert?"
"Weil du, nun mal eben du bist", entgegnete Verity zischend, kraxelte an einer halb zerfallenen Steinwand hoch und lehnte sich mit ihrer Schulter dagegen, "Die meisten sind nun mal nicht gut auf dich zu sprechen. Fakt. Du machst dir lieber Feinde als Freunde. Fakt. Reicht das oder soll ich fortfahren? Sehe ich auch so."
"In all den Jahren, dürften es einige sein", mehr als nur wacklig hievte sich Ajax hoch auf die Beine und hielt sich an der nächsten Wand fest, "Und jetzt?"
"Frag ihn, nicht mich. Ich bin keine Hexe", schmerzverzerrt drehte Verity den Kopf zur Seite, schaute aus einer Reihe von den sogenannten Fenstern und zeigte nach draußen, "Wir haben ein weitaus größeres Problem als ich dachte. Es ist kalt und wir sind irgendwo in den Bergen. Nepal, Tibet..... keine Ahnung. Ich brauche wohl kaum Fragen, ob du ein Telefon hast, weil, auch wenn es den Sturz überlebt hat, keinen empfindlichen gibt."
Gestrandet im Nirgendwo. Wundervoll.
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Taipoxin - oxyuranus microlepidotus [Avenger | Marvel]
FanficDie Welt fordert uns auf, der Wirklichkeit ins Auge zu sehen, doch was ist, wenn das Leben in der Wirklichkeit ein Leben in Schmerz, Angst und Verlust ist? Wenn ein Verteidigungsmechanismus uns hilft, durch schwierige Zeiten zu kommen, wie schlecht...