Kurzgeschichten

Das Meer

Sie ging den Weg entlang, wie sie ihn jeden Morgen ging. Sie hatte noch ihre pinken Plüschhausschuhe und ihren grauen Morgenmantel an. Völlig verschlafen steuerte sie den kühlen grauen Strand an. Sie hatte den Strand noch nie so grau gesehen und sie lebte schon seit 20 Jahren hier. Es war zwar Februar, aber bewölkt.

Ihre pinken Puschen berührten den kalten, grauen Sand. Etwas Sand rutschte in ihre Puschen. Der kalte Sand störte sie nicht ansatzweise. Doch als sie dann einen Stein in ihren Puschen spürte, bückte sie sich und holte den Stein mit ihren zarten Fingern aus dem linken Puschen. Sie betrachtete den Stein ganz genau. Er war grau- silber und hatte eine glatte Oberfläche. Plötzlich hörte sie eine schallende Stimme: " Komm näher... hier hinten..."

Sie starrte auf das kalte, graue Meer. Aus den hohen Wellen ragte eine Person. Ein Mann mit schwarzem Haar. Sie ging langsam auf ihn zu. Der Wind wurde stärker. So stark, dass sie ins schwanken kam.

Als sie am Meer angekommen war, konnte sie sich kaum noch auf den Beinen halten. Der Mann reichte ihr seine Hand. Sie nahm sie an und zog ihre Puschen aus. Sie ging einen Schritt ins eiskalte Wasser. Und noch einen und noch einen und noch einen. Der Mann nahm auch noch ihre andere Hand, um den Stein zu nehmen. Er sah ihr in die Augen und sagte: " Endlich habe ich gefunden, was ich gesucht habe." Er lächelte und zog sie mit ins Wasser.

Man sah die beiden nie wieder.

Diese Kurzgeschichte ist aus Langerweile im Unterricht von EllieCookie entstanden :)