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Ein lautes eindringliches Piepen übertönte das angenehme Zwitschern der Vögel.
Verschlafen öffnete ich meine Augen, musste sie jedoch gleich wieder zusammen kneifen, da die morgendlichen Sonnenstrahlen genau auf mein Kopfkissen schienen.

Neben mir hörte ich Zelia, wie sie leise in ihr Kopfkissen fluchte, dass es doch nicht schon 7 Uhr sein könne und das sie so ein frühes aufstehen für Quälerei halten würde.
In meinen Kopf bejahte ich diesen Vorwurf, doch sie wusste ebenso gut wie ich, dass uns das Gejammer nicht weiter bringen würde.
Also stellten wir uns dem unausweichlichen und schlugen unsere Bettdecken auf Seite und machten uns fertig.

Es war irgendwie beängstigend, dass die Schule so gut auf meine Ankunft und die Tatsache, dass ich keinerlei Gepäck von Zuhause dabei hatte, vorbereitet war.
Denn, meine Seite von dem riesigen Kleiderschrank, den ich mir mit Zelia teilte, war mit allen nötigen Kleidungsstücken ausgestattet. Zwar war der Schrank längst nicht so voll wie bei mir zu Hause, jedoch hatte ich keinerlei Probleme, mir etwas vernünftiges raus zu suchen.
Dem Geruch nach zur urteilen, waren die Klamotten noch neu und als ich mir ein schlichtes weißes T-Shirt über den Kopf ziehen wollte, sah ich die Überbleibsel des Etiketts, welches nicht ordentlich entfernt wurde.
Zelia hatte schnell eine Schere parat und schnitt es fein säuberlich ab.

Es schien an dieser Schule keine verpflichtende Schuluniform zu geben, zumindest nicht so weit es mir aufgefallen wäre. Aber dennoch war es mir lieber, nicht unnötig aufzufallen und legte den Rock und die zwei kurzen Hosen etwas weiter nach hinten in den Schrank und wählte stattdessen eine lockere Boyfriend Jeans, bei der meine Kleidergröße leider nicht komplett hingehauen hatte.
Entschuldigend drückte mir Zelia einen Gürtel in die Hand  und setzte ein verunsichertes Lächeln auf
"Im schätzen war ich wohl doch nicht so gut".

Nachdem wir endlich fertig wahren, machten wir uns auf den Weg zum Frühstück, als uns David und Loana entgegenkamen.
Mit einer kurzen Umarmung grüßten sie uns und ich war überrascht, wie selbstverständlich ich das nach dieser kurzen Zeit schon fand.

"Und wie gefällt's dir hier, so nach deinem ersten richtigen Tag gestern?"
David sah mich mit seinem unglaublich sympathischen Lächeln an und setzte sich mit seinem Tablet, auf dem zwei Brötchen lagen, neben mich.
Ich weiß nicht warum, aber ich fühlte mich bei ihm schon vom aller ersten Moment an wohl. Er hatte so eine herzliche Art an sich, man musste ihn einfach mögen.

"Tatsächlich besser, als ich gedacht hätte"

"Das freut mich, hoffentlich bleibt es auch so. Ich muss dir nämlich leider mitteilen, dass du jetzt gleich Geschichte, zusammen mit den unter 16-jährigen, hast.
Die Schulleiterin meinte, es wäre gut, wenn du doch noch nicht direkt mit dem Training voll durchstarten würdest und stattdessen ein paar theoretische Wissensgrundlagen aufholst.
Ich muss zugeben, ich bin froh, dass ich das schon hinter mir habe, aber wer weiß, vielleicht schaffst du es ja, bei Mrs. Foster nicht einzuschlafen".
"Wenn du magst, kann ich dich gleich dahin begleiten, ich muss sowieso in die Richtung" fügte David schnell noch hinzu.

"Ach musst du das?" Loana grinste geheimnisvoll in seine Richtung. Er schaute daraufhin nur verlegen zur Seite und kratzte sich am Kopf.

"Ja das wäre lieb, danke" antwortete ich mit einem Lächeln, welches er erwiderte.
Die restliche Zeit des Frühstücks plauderten sie noch über irgendeinen Klatsch und Tratsch der die anderen Schüler betraf.
Ich hörte teilnahmslos zu, wobei meine Gedanken eh ganz woanders waren. Mein Blick schweifte immer wieder ab und wanderte zu den Tischen der Feuerbändiger, die etwas abseits standen. Grob konnte ich ein paar Personen erkennen, die am vorherigen Tag beim Abendtraining dabei waren.
Ich sah die Jungs Gruppe, bei der auch Nero saß, die jedoch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren, um Notiz von mir zu nehmen. Naja, wohl eher um Notiz von irgendjemanden zu nehmen.
Ich wollte gerade meinen Blick abwenden, als ich in die braunen Augen eines Mädchens sah, die mich abwertend und arrogant begutachtete. Zumindest bildete ich mir das auf diese Entfernung ein.

The School of ElementsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt