"Hey. Runter vom Dach! Du könntest dich verletzten. Oder noch schlimmer, runter stürzen und sterben." Ryan sieht durch das kleine Fenster. Anscheinend hat er wieder nach mir gesucht, weil ich nicht zum Abend-Brot erschienen bin. Das ist mein Plan. Er wird mich hier erwischen und Angst bekommen, dass ich runter fallen könnte. Dann wird er mich in eines der untersten Zimmer stecken da er mich nicht verlieren kann. Allerdings kann es auch passieren, dass er einfach das Fenster verschließen und zu nageln lässt. Aber ich hoffe so weit denkt er nicht.
Soll ich weiter nett tun, und alles machen was er will? Damit er mir oder meiner Mutter nichts an tut. Ist wahrscheinlich besser so.
"Wieso? Es ist so schön hier." Ich versuche nett zu bleiben. Es ist nicht wirklich leicht nett zu ihm zu sein, da ich weiß, was er hier veranstaltet. Sein lächeln ist so falsch wie das eines Mathe-Lehrers der Kinder hasst. "Ich liebe es auf Dächern zu sitzen und den Sonnenuntergang dabei zu beobachten." Das stimmt wirklich. Es ist dann immer so schön ruhig. Also keiner quatscht einen voll und man kann für eine weile vergessen was man eigentlich zu tun hat. Noch ein letztes mal recke ich mein Gesicht in die richtung der unter-gehenden Sonne und lasse die letzten Sinnenstrahlen auf mein Gesicht scheinen.
"Weil ich es sage. Komm sofort runter." ich beschließe, weiter so zu tun, als würde ich ihm weiter vertrauen und auf ihn hören. Als hätte er mir meine Erinnerungen an den angriff gelöscht."Bitte." schiebt er mit seinem Fake-lächeln hinterher. Wie sonst soll ich meine Mutter befreien können. Jedoch muss ich so schnell wie möglich zurück nach Hause, um nach dem Brief zu suchen. Er kann nicht einfach so verschwunden sein.
"Okay. Sorry. Es ist wirklich so schön von dort oben."
Er reibt seine schläfen mit zwei fingern "Du bekommst ein neues Zimmer. Weiter unten. Nicht das du uns hier aus dem Fenster und vom Dach springst." seine Gesichtszüge lachen mit ihm, aber seine Augen sagen, wäre ich nicht in dieser Familie, und würde keine besonderen Erb-Fähigkeiten besitzen, würde er mich schon längst getötet haben. Eigenhändig, und nicht mit einem Einschlafmittel. Nein. Er würde mich ersticken. Mitten in der Nacht würde er in mein Zimmer kommen und mir ein Kissen auf mein Gesicht drücken. Er würde keine Schuldgefühle besitzen. Nein. So etwas besitzt er nicht. Wer Menschen einfach so töten kann, besitzt so etwas nicht.
"Während des Essens werde ich nachdenken, in welches Zimmer wir dich stecken werden." Hat er denn nie gelernt, dass man bei einem Fake lächeln auch die Augen mit ein beziehen muss? So wirkt es doch nicht echt. "Und noch etwas. Beim Essen sollte auch nicht geredet werden. Wir essen in einer Friedlichen Stille. So kann sich jeder auf sein Essen konzentrieren und keiner stört den anderen."
Als wir den Essenssaal betreten sind alle Still. Wirklich niemand, absolut niemand sagt irgend etwas. Ryan weist mir an mich neben ein Mädchen in einer Jeans und einem grauen Top zu setzten. Als sie aufsieht, sehen ihre braunen Rehaugen mich hoffnungsvoll an. Ein Blick von Ryan sagt ihr, sie soll weiter essen. Ihre Schulterlangen braunen Wellen wippen als sie den Kopf senkt.
"Hi." Ich breche die nicht-sprechen Regel jetzt schon. Guter anfang "Ich bin Melanie." Ich drehe mich in ihre richtung und gebe ihr die Hand. Sie ignoriert meine Hand und sieht mich verwirrt an.
"Bist du verrückt, hier zu sprechen." sofort isst sie weiter ihr Käse-Salamit-Tomaten Sandwich. Bin ich froh, dass wir hier keine Suppe essen müssen. Ich hasse Suppe über alles.
Ich fühle mich eingekreist. In der Mitte des Saales sitzen Kinder, um die Kinder herum wir Jugendlichen und um uns herum noch einmal viele Männer aber auch ein paar Frauen. Wahrscheinlich die Lehrer hier. Aber wo ist Grandma, sie kann ich nirgends entdecken. Wo ist sie? Was pasiert gerade mit ihr? Wurde sie schon ein geschläfert? Ich muss dann nach ihr sehen. Umbedingt.
Einer der Typen vor uns, vom außenkreis (wahrscheinlich einer der Lehrer), dreht sich zu uns um. Er wirkt etwas jung, für einen Lehrer. Ich kenne ihn, ich hab ihn schon mal gesehen. Er erkennt mich auch.
Jetzt fällt es mir ein. Es ist der Typ aus meinem Haus. Der, der mich gehen lassen hat. Ich schlucke um nicht schreien zu müssen >Ich habe es gewusst! Ihr seid die bösen.< Es würde kindisch klingen.
Ich sehe wahrscheinlich sehr geschockt aus, denn das Mädchen neben mir fängt an zu reden.
"Geht es dir gut?" der Junge Mann drückt seinen Zeigefinder an seine Lippen und sieht mich flehend an.
"Alles gut." sage ich und der Typ lächelt dankend. Er hat mir geholfen, also halte ich jetzt den Mund.
...Ich klopfe an Zimmer 2. Ich muss ein paar sekunden warten, aber dann wird mir die Tür aufgemacht.
"Hallo mein Kind, was möchtest du?" ich kann es nicht fassen.
"Was ich möchte?!" wie kann sie so ruhig bleiben? "Ich wollte nur sicher gehen, dass du noch lebst. Ich habe mir Sorgen gemacht." ich sehe sie traurig an. Eine Träne läuft aus meinem Augenwinkel. Ich presse meinen Finger dagegen, damit sie nicht sieht, dass es mich wütend macht, wie ruhig sie bleibt obwohl sie bald eingeschläfert wird. Es macht mich Krank.
"Mein Kind. Hör auf dir über alles sorgen zu machen. Übermorgen werde ich nicht mehr da sein. Du musste lernen hier allein klar zu kommen. Ohne mich. Bitte, trauer. Aber nicht zu viel. Wir wissen beide, was du schaffen musst und kannst. Ich glaube an dich. Finde ihn und dann finde sie. Aber bleibe noch eine Weile, um heraus zu finden was sie wirklich vor haben. Ich habe nicht alles heraus gefunden, alles was ich weiß ist, sie sind hier nicht die guten." sie sieht sich hektisch um. "Du musst gehen. Da kommt jemand." Ein Schatten kommt um die Ecke.
"Ich hab dich Lieb." sie geht in ihr Zimmer.
"Ich dich auch mein Kind."
Ich gehe schnell zurück zu meinem Zimmer, was nun Zimmer 6 ist. Mein Plan hat geklappt. Sie können mich schlecht verlieren. Was wenn ich wirklich so besonders bin, wie sie es denken.
"Hey. Ich wollte dir noch einmal danken, dass du ihr nichts gesagt hast. Sie weiß zwar, als was ich arbeite. Aber nicht welche Drecksarbeit er uns wirklich aufdrängt. Bald muss ich es ihr sagen." der Typ aus meinem Haus steht plötzlich da.
"Was? Wer bist du?" keiner hier darf wissen, dass ich mich erinere.
"Ich weiß, dass du dich erinern kannst. Du musst mir nichts vor spielen. Alle mitarbeiter hier wissen, dass seine Mischungen nicht funktionieren. Nicht bei deiner Familie. Trotzdem denkt er, du und deine Großmutter hätten die erinerungen verloren. Er ist manchmal so naiv." ich kann hier keinem vertrauen. Obwohl, er hätte es schon längst gesagt, und ich wäre nicht mehr hier. Ausserdem hat er mir geholfen.
Ich ziehe ihn mit mir in eine Ecke. "Ich weiß nicht wer dir gesagt hat, du sollst einen auf nett machen, aber derjenige hat nicht damit gerechnet, dass ich dir alle Zähne auschlagen werde, wenn meiner Großmutter etwas geschieht." Ich will nicht, dass sie stirbt.
"Daran kann ich nichts ändern. Aber an deinem Schicksal, und dem deiner Mutter. Ich weiß, das du weist, dass sie nebenan ist. Und ich möchte ihn selbst vernichten. Meine Familie gehörte zu solchen, die er um gebracht hat. Alle wurden sie um gebracht. Von ihm. Ich werde mich rächen. Dafür, was er meiner Familie an getan hat. Ich hatte nie fähigkeiten, desshalb wurde ich hier ein gestellt. Es ist schrecklich. Ausser, dass ich mit Emy zusammen sein kann. Sie wissen es nicht. Und du wirst es ihnen auch nicht verraten." er will etwas von mir "Sie soll bald eingeschläfer werden. In einem Monat. Da ist ihr sechtzehnter Geburtstag. Du musst mir helfen. Bitte. Ich will sie nicht verlieren. Ich Liebe sie!" Auf der einen Seite glaube ich ihm und auf der anderen Seite nicht.
"Wen Liebst du?" fragt das Mädchen von vorhin, als sie um die Ecke kommt.
"Dich Liebe ich Emy. Sie wird uns helfen." er sieht mich mit hoffnung im Gesicht an. Hat er gerade für mich entschieden das ich ihm helfe? Ich habe doch gar nichts gesagt.
"Ja. Ich werde euch helfen." sage ich zögernd. Ich kann sie nicht enttäuschen. Ich darf und kann Niemanden enttäuschen. Ich denke nicht, das sie mich an lügen. "Aber ich weiß nicht, ob ich wirklich kräfte besitze." Ich weiß es wirklich nicht.
"Wir alle wissen es aber. Du bist die jenige, die uns alle retten wird. Deine Großmutter hat es uns Vorraus gesagt. Sie hat es gesehen." Er küsste Emy auf den Mund.
"Okay... Wenn sie das sagt, muss es wohl stimmen." Ich glaube nicht, dass sie die Wahrheit gesagt hat. Ich werde das doch nie im Leben schaffen. Ich werde alle enttäuschen. "Ich muss jetzt auch ins Bett." Ich will einfach nur noch weg von hier.
"Ich bin übrigens Harry Methiews. Und das ist" er zeigte auf seine Freundin "Emyli Meyer. Nur damit du weist, wer wir sind. Aber sprich bitte nicht in gegenwart anderer über oder mit uns." er bleibt ruhig. Macht er sich denn keine sorgen, dass es hier Kameras gibt? Ich sehe mich um.
"Hier gibt es keine Kameras." antwortete Emyli. Meine Gesichtsasudrücke verraten anscheinend viel.

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Future
خيال علمي"Renn!" flüstert er "sonst..." Er verzieht das Gesicht, als leide er unter schmerzen. Als ich mich wieder nicht bewege flüstert er wieder "Los!" Melanies Mutter war plötzlich nicht mehr Zuhause. Alles was Melanie fand, war ein Brief. Sie weiß weder...