9. Die Hoffnung stirbt zuletzt

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Zusammen mit Daryl und ein paar anderen saßen wir hinten auf der Ladefläche des Trucks. Die Motoren der Autos ratterten laut, anscheinend fuhren wir noch immer.

Mein Kopf lag inzwischen auf Daryls Schoß, der mit seiner Hand langsam durch meine Harre strich und kleine Kreise malte. Ich wollte meine Augen nicht öffnen und diesen ruhigen Moment unterbrechen.

Meine Gedanken waren stets bei meinem Bruder. Was er da getan hatte war einfach unbeschreiblich. Tränen bahnten sich den Weg an meinen Wangen hinab, aber ich konnte jetzt nicht schon wieder weinen. Ich wollte nicht mehr schwach sein, dass hätte er nicht gewollt.

Langsam öffnete ich meine Augen und ich starrte in ein paar müde Gesichter. Unteranderem auch Michonne, die mich mitleidig ansah. Auf keinen Fall wollte ich jetzt Mitleid und schon garnicht diese Blicke zugeworfen bekommen.
Daryl hatte nicht gemerkt, dass ich wach war, also beschloss ich einfach liegen zu bleiben.

Langsam zogen mehrere Häuser an mir vorbei. Scheint so als wären wir in eine Stadt gefahren. Kurz danach kamen wir auch schon zum Stillstand. Rick rief alle zusammen, ich vermute mal er wollte besprechen wie es weitergeht.

Auch Daryl und ich beschlossen zu der Gruppe, inmitten der Autos, zu gehen. Als wir dazu stießen wurde es plötzlich still. Alle blicke lagen auf mir und langsam wurde mir das recht unangenehm. „Können wir bitte anfangen?" , fragte ich etwas verschlafen, aber auch etwas genervt. Rick fing an zu reden und sofort wurde wieder etwas eingewandt.

Ich hörte garnicht mehr richtig hin sondern starrte zu dem kleinen Brunnen, der in Mitte der Stadt stand. Es war als würde eine dicke Wand zwischen mir und dem Rest der Welt bestehen. Die laute Diskussion hörte sich an wie dumpfe Geräusche und alles erschien mir friedlich. Es war lange her, dass ich das nochmal fühlte.

Mit einem Rucken an meiner Schulter wurde ich aus meiner Starre gerissen und schaute jetzt mitten in Daryls Gesicht. Mit einer eindeutigen Handbewegung machte er mir klar, dass ich zu Rick schauen sollte. Ohne zu zögern folgte ich seiner Geste und schaute Rick jetzt erwartungsvoll an.

„Was hältst du davon Jenna?", fragte er mich.

Das war mir jetzt ziemlich unangenehm, da ich die ganze Unterhaltung nicht mitbekommen haben. Mein Gesicht wurde kreidebleich. Trotz dessen antwortete ich: „ Worum gehts?"

„Wir wollen uns ein neues Zuhause suchen. Irgendwo abgelegen, wo uns kaum jemand findet sowohl Beißer, als auch Menschen.", sagte er.

„Ich halte nicht viel davon. Die Herde könnte gedreht haben und irgendwann wird sie auch das neue Zuhause zerstören. Ich schlage vor, wir plündern die Stadt und verbringen die Nacht in einen der Häuser. Am nächsten Morgen fahren wir soweit, wie die Autos uns bringen und von dort an heißt es zu Fuß weitergehen." , stellte ich meine Meinung klar. Ich konnte Rick ansehen ihm gefiel das nicht so ganz, lediglich mit der Plünderei und der Nacht im Haus stimmte er überein. Zu allen anderen sagte er erstmals nichts und blieb verschlossen.

Ich konnte ihn verstehen, aber andererseits hat er doch gesehen was dabei raus kommt, wenn man an einer Stelle bleibt. Und genau das sollte er auch einsehen.

Vielleicht hat jemand Lust einmal bei Badcryer und girlie_mirror_jcb vorbei
zu schauen.

vorübergehend abgebrochen Nightmare or Fairytale?  Teil 2(TWD/Daryl)Fortsetzung Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt