Only you (#wattys2015)

3 lange Wochen

Es war der letzte Schultag vor den Sommerferien. Ich stieg fröhlich aus dem Bus aus und machte mich auf den nach Hause weg. Zuhause angekommen stellte ich meine Tasche in die Ecke und war froh diese nun 6 Wochen lang nicht mehr anfassen zu müssen.

Doch dann kam mir ein für mich furchtbarer Gedanke. Ich würde Morgen für 3 Wochen zu meiner Tante Helga fahren. Das an sich ist eigentlich sehr schön , denn ich mochte Helga. Jedoch hatte sie kein Internet und das bedeutete , dass ich nun 3 lange Wochen nicht mit Jan chatten konnte. Was zugleich auch bedeutete, dass ich drei Wochen lang dieses Gefühl, welches ich doch so sehr liebte, nicht haben würde.

Großer Kummer machte sich in meinem Herzen breit , als mir das so richtig bewusst wurde.

Ich schaltete meinen Laptop ein, um Jan davon zu berichten. Ich hatte große Angst , dass er nun sauer auf mich sein würde doch zu meiner Überraschung war er ganz nett und meinte nur:

" Ich werde jeden Tag zählen, bis du wieder da bist!"

Mir wurde warm ums Herz als ich das las. Wir beschlossen die letzten Stunden vor meiner Abreise dazu zu nutzen, nochmal ausgiebig miteinander zu chatten. Ich hatte schon längst vergessen , dass er mich doch eigentlich anrufen wollte...

Am nächsten Morgen packte ich meine Sachen in eine Tasche und machte mich auf den Weg zu meiner Tante Helga.

Mit dem Bus fuhr ich in das kleine Dorf , in dem sie wohnte. Hier gab es nicht gerade viel, ein paar Häuser, einen kleinen Laden und eine Wäscherei waren alles, was dieser Ort bot.

Tante Helga wartete schon auf der weissen Bank vor ihrem Haus. Sie nahm mich in die Arme und erzählte mir erst einmal , was sie denn in den letzten Wochen erlebt hatte, doch ich konnte ihr gar nicht so richtig zuhören, denn meine Gedanken waren wo ganz anderst... Bei ihm... Bei Jan.

Ich stellte meine Tasche in das Zimmer, das Tante Helga mir extra eingerichtet hatte.

Danach ging ich in die Küche um ihr beim Kochen zu helfen. Ich kümmerte mich um den Salat , während sie die Pizza aus dem Ofen holte. Nach dem Essen überlegten wir uns , was wir in den drei Wochen alles tun wollten.

Immerhin ein Auto hatte meine Tante, mit dem wir in die Stadt oder in die Berge fahren konnten.

Wir beschlossen eine Woche in die Berge zu fahren, auch wenn ich Zelten hasste willigte ich ein. Alles war besser als sich hier in diesem kleinen Dorf zu langweilen.

Wir besichtigten die Zugspitze, beobachteten Murmeltiere, saßen lange Zeit am Lagerfeuer und wanderten viel.

Innerhalb dieser drei Wochen war ich so mit unserem Tagesprogramm beschäftigt, dass ich kaum mehr am Jan dachte.

Doch als wir wieder bei Tante Helga zu Hause waren, freute ich mich sehr , bald wieder zu Hause zu sein. Ich zählte die Wochen, irgendwann die Tage und zu letzt nur noch die Stunden, bis ich ihm endlich wieder schreiben konnte,... meinem Jan.