2. Teuflische Köchin und Rührei

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Irgendwas musste mit meinem Hirn schiefgelaufen sein. Jetzt sah ich schon elbische Prinzen, die nichts Besseres zu tun hatten, als im Haus meiner besten Freundin abzuchillen. Es musste am Cafeteria Essen liegen. Ich wusste schon immer, dass die Köchin mich nicht ausstehen konnte und jetzt hatte sie mir irgendeine Droge in mein Essen gemischt, dass mich Elbenprinzen sehen lässt.

Ich öffnete die Augen und merkte, dass ich in Milas Zimmer auf dem Boden lag. Pfft, ich würde ein ernstes Wörtchen mit ihr reden müssen. Das konnte sie mir doch nicht antun, mich einfach so auf dem Boden schlafen lassen.
Ich stand auf und ging zur Tür, als diese plötzlich aufging und mir einfach ins Gesicht schlug.

So ging ich zum zweiten Mal an diesem Tag k.o.

~

Also Milas Methoden wurden ja immer schlimmer! Jetzt lag ich sogar schon auf dem Fußabtreter im Flur! So viel zum Thema Freundschaft.
Ich brummte irgendeinen elbischen Fluch, als plötzlich ein spitzer Schrei, der sich verdammt nach Lina anhörte, aus Milas Küche zu mir drang.

Ich grabschte mir das beste, das ich gerade zur Verfügung hatte (und das war leider nur ein Regenschirm) und stürmte mit einem lauten "Lina, ich rette dich!" in die Küche.

Auf das, was mich da erwartete, war ich nicht vorbereitet gewesen. Die Wirkung der Droge hatte scheinbar nicht nachgelassen. Nein, sie war sogar noch schlimmer geworden. Jetzt glaubte ich schon, den König des Waldrandreiches in Milas Küche Cornflakes essen zu sehen. Also bitte, das war ja mal so unrealistisch!

Und Mila stand gemeinsam mit Jessica am Herd und briet etwas, das verdächtig nach Rührei duftete. Lol, nope. Das ging zu weit. Mila und kochen? Neeee. Da war dieser Cornflakes essende Thranduil schon realistischer.

Und wo war Lina jetzt? Ach ja, sie lag neben mir auf dem Boden. Zwar nicht k.o., aber so ganz bei Bewusstsein schien sie auch nicht zu sein. Ich überließ sie einfach mal dem Fangirltod und setzte mich zu dem König an den Tisch, der nicht einmal aufblickte. Also Thranduil, nicht der Tisch.

"Yo, wie geht's, wie steht's?"

Thranduil blickte ganz langsam von seinen Corflakes auf und sagte.... nichts.

"Verstehst du mich nicht oder was? Mæ Govannen!"

Jessica sah mich geschockt an. "Sarah, ich würde dir raten..." Sie verstummte.

"What is?"

Sie schüttelte einfach den Kopf und wandte sich wieder ihrer Bratpfanne zu. Na vielen Dank auch.

Ich widmete mich wieder dem König des Düsterwaldes, der langsam und bedächtig seine bunten Ringe in sich hineinschaufelte.

"Was geht denn hier ab?" Alex stand im Tührramen und sah mit einer Mischung aus Erstaunen und Unglauben zwischen Thanduil, mir und unseren zwei kochenden Freundinnen hin und her.
Und dann gab ich meine geistige Gesundheit komplett auf. Das blonde Elbenprinzchen trat mit einer riesigen und bestimmt ultraschweren Tüte voller Walnüsse hinter Alex in die Küche.

Als wenn das nicht verrückt genug wäre, jetzt zeigte er doch tatsächlich direkt auf mich und meinte: "Deine Behandlung ist noch nicht beendet, mellon."
Und Mila drehte sich mit der Pfanne in der Hand zum Tisch. "Jemand Rührei?"
Lina, die immer noch am Küchenboden lag, hob die Hand und Alex nickte, während sie sich neben mich an den Tisch setzte.
"Ziemlich gute Kostüme, findest du nicht?"

"Hä?"

"Na die Kostüme", wiederholte meine Freundin und zeigte dann auf Legolas und Thranduil, der endlich seine Cornflakes beendet hatte.
Ich zuckte mit den Schultern. "So gute Kostüme bekommt man doch nirgendwo. Ich glaube, dass wir alle einfach unter Drogen stehen."

Fangirl TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt