Es war erstaunlich einfach sich den anderen anzupassen, zu lachen und die Unwissende zu mimen. Dennoch war stets der Gedanke, der Kern meines Ferox-Besuches, in meinem Kopf. Ich ließ mich nicht allzu sehr von dieser Einfachheit des Loslassens einmummen. Stets war ich wachsam, beobachtete die Ferox, kundschaftete aus, welche Mitglieder von Bedeutung waren. Wer war ein Anführer, wer nur ein Hilfsarbeiter, einer mit zu Kontakten nach ganz oben? Während meine neu gewonnen Freunde Abend für Abend mit dem Ziel in die Grube gingen, sich zu betrinken, nutze ich dies, um zu beobachten. Natürlich trank ich auch, tanzte ich, aber stets mit dem eigentlichen Ziel vor Augen, die Ferox und ihre Art kennenzulernen. Während Lexi hemmungslos mit den Ferox' flirtete und auf ihre Art heraus fand, was diejenigen für Berufe hatten und was ihre Ansichten waren, versuchte ich mich neben dem Beobachten an Gesprächen. Es war praktisch, dass ich mich mit Lexi angefreundet hatte, sie lieferte mir bereitwillig Informationen. Ich fühlte mich schlecht, ohne Frage, jedoch musste ich mir vor Augen halten, dass dies nicht meine grundlegende Intention unserer Freundschaft war. Ich mochte sie und ihr Wesen. Man merkte, dass sie von den Amite kam. Sie war offen, großherzig, hatte jedoch das Herz auf der Zunge und schreckte nicht vor frechen Kommentaren zurück. Dennoch respektierte sie Respektpersonen und sagte denen gegenüber ihre Meinung nicht offenkundig, gerade bei den Ferox konnte das, wie man hörte, böse enden. Nicht wenige sollen plötzlich von der Bildfläche verschwunden sein. Ob es sich wirklich um Tote handelte wurde nicht bestätigt, aber verschwunden blieben sie dennoch.
Neben Max und Eric gab es noch zwei weitere Anführer. Während Eric sich um neue Waffentechnologien und Ausrüstungen kümmerte, war Seth, ein Anfang dreißig-jähriger, für die innere Sicherheit zuständig. Das beinhaltete nicht nur Wachen an den Ausgängen, Sicherheitskameras im ganzen Hauptquartier oder die Bekanntgabe von neuen Gesetzen der Ferox Fraktion, sondern er ist verantwortlich, dass niemand in unserer Fraktion von Mitgliedern dieser zu Schaden kommt.
Ebenso gab es noch Jane. Obwohl ihr Name auf eine nette und herzliche Person hindeutet, ist kaum etwas davon zu sehen. Ihr obliegt der Zaun und die darunterfallenden Aufsichten. Sie ist zuständig, dass die Bewohner der Stadt vor äußeren Einflüssen, wie mich, geschützt sind. Dass ihnen nichts geschieht. Ebenso leitet sie eine Gruppe, die regelmäßig die äußersten Grenzen abfährt und diese sogar durchfährt, um Leben zu finden, und Gefahren direkt zu eliminieren. Ihr Gesicht war das einzig wirklich bekannte, da meine Familie und ich des öfteren sie dabei beobachteten. Ich denke, auch sie glaubt eindeutig an ein Leben außerhalb des Zaunes. An eine Welt abseits dieser Abstrusität.
Meine erste Begegnung mit ihr war nicht von rosiger Natur. Es geschah an meinem vierten Tag bei den Ferox, als Al unbeabsichtigt in sie hinein rannte und somit ihre Aufmerksamkeit auf sich lenkte. Wir waren auf dem Weg zum Tattoostudio, plauderten lachend miteinander, neckten uns und versuchten den anderen immer wieder aufzuziehen. Al schaute einen kurzen Moment nicht nach vorne auf dem Weg, um No ein Kommentar an den Kopf zu werden, als er urplötzlich mit einer Person zu Boden ging. Und eben diese war Jane. Die Brünette wurde fuchsteufelswild. Schlug um sich und verpasste Al neben ein gut gezielten Schlag an die Schläfe, einen Tritt in seine Kronjuwelen. Dabei fluchte sie so stark, sodass sich die Balken bogen. Obwohl Al sich entschuldigte, lehnte sie diese getrost ab und stolzierte davon. Auch sie ist nicht ohne Verletzung davon gekommen, denn ihren Kiefer prägter seither ein dunkelblauer Fleck. Al schlug ihr beim Fall versehentlich mit den Ellenbogen ins Gesicht. Das war wohl der Auslöser ihres Ausraster. Seither versuchte sie ihn immer mit ihren Blicken zu töten.
Obwohl es bei den Anführern keine Rangordnung gab, war es ein ungeschriebenes Gesetz, dass Max am meisten zu sagen hatte. Ihn baten viele als erstes um Rat und er belegte derzeit am längsten den Platz des Anführers. Max ist für die äußere Sicherheit zuständig. Er passt auf, dass bei den Fraktionslosen alles mit rechten Dingen zu geht. Ebenso ist er für Mordermittlungen und dergleichen verantwortlich. Er führt den Bereich an, der der Polizei und Kripo am nächsten kommt.
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The otherside | Divergent / Die Bestimmung | Four ff
FanfictionVor 200 Jahren, als die Welt sich am Abgrund befand, befassten sich Wissenschaftler, Intellektuelle, Politiker mit der Rätsels Lösung zum ultimativen Frieden. Jedenfalls dachten sie, dass dies zum ewigen Frieden führen wird. Wie viele Hochrangige es...