Kapitel 6

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Nachdem ich meine Hausaufgaben erledigt hatte, setzte ich mich vor den Fernseher mit einer Schüssel warmen Milchreis. Die beiden Bücher aus der Bibliothek, hatte ich neben mir aufs Bett gelegt, um nebenbei einen Blick hinein werfen zu können.

Das Intro der Tagesschau dudelte los und der Nachrichtensprecher im Anzug ordnete kurz seine Karten. Danach berichtete er über die Politik und das die BaFB Partei (Be a Free Being ) nichts von dem heutigen Anschlag im Vorfeld gewusst hatte. Die Parteimitglieder wiesen desweiteren daraufhin, dass sie sich strikt von den Machenschaften der Rebellen abgrenzten.

Innerlich darüber die Augen verdrehend, öffnete ich das Buch mit dem vielversprechenden Inhaltsverzeichnis und blätterte zu dem Kapitel, in dem einige Dämonenarten aufgelistet und charakterisiert wurden.

Doch die Stimme von Dr. Eltringham ließ mich wieder zum flimmernden Bildschirm auf dem weißen Regal schauen.
Dr. Eltringham wurde gerade live ins Studio geschaltet und daraufhin, sofort vom Nachrichtensprecher mit einigen Fragen zum heutigen Anschlag durchlöchert.
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Allem voran, ob sich der Sohn vom Rebellenanführer, tatsächlich in der Kolonie befindet.

Nun wurde ich wirklich hellhörig und ich starrte in das Gesicht von Dr. Eltringham. Ich sah, wie dieser aus dem Redefluss geriet und es mit einem Räuspern kaschierte. Sein Augenpaar wanderte kurz aus dem Bild hinaus und er schien nach den richtigen Worten zu suchen, was für den sonst so redegewandten Mann untypisch war.

Dann begann er sein Statement dazu abzugeben.

»Ivorys Sohn, lebt seit geraumer Zeit hier in der Kolonie. Um genau zu sein seitdem man ihn, aufgrund von begangenen Straftaten, hierher gebracht hat. Er macht seitdem,  große Fortschritte« meinte Dr. Eltringham stolz.
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»Demnach muss es möglich sein, auch die anderen Rebellen nach der Gefangennahme hier zu belehren« erklärte er und der Nachrichtensprecher nickte eifrig.
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»Der junge Dämon möchte nun, nach längerem Aufenthalt in der Kolonie, definitiv kein Systemspringer mehr sein, so wie es sein Vater ist« brüstete sich Dr. Eltringham und lächelte ein falsches Lächeln. Was den Nachrichtensprecher dazu veranlasste erstaunt zu gucken.
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»Der Junge will sich ändern und somit steht ein neuer Versuch der Integration, nichts mehr im Wege« meinte er und beendete damit sein Statement.

Ich ließ den Löffel in die türkise Porzellanschüssel plumpsen.

Kian will sich ändern? Der Sohn vom Rebellenanführer, stimmt dem Programm zu? Ein Dämon, will plötzlich ganz lieb und brav sein, obwohl er vorher vermutlich eine der höchsten Stellungen, in der Rebellion inne hatte?  Das können die, doch nicht wirklich glauben.
Der Junge am Sonntag im Krankenhaus, kam mir nicht so vor, als würde er so schnell klein beigeben.

Der Nachrichtensprecher wollte sich gerade von Dr. Eltringham verabschieden, als seltsamerweise das ganze Bild meines Fernsehers schwarz wurde.
Warum geht denn mein Fernseher einfach so aus?
Mit gerunzelter Stirn griff ich nach der Fernbedienung neben mir, nur um danach laut los zu quietschen.

Ein kleiner Schatten, schwebte neben mir in der Luft und hielt in seinem Innern die Fernbedienung fest. Meine Finger griffen deshalb ins Leere.

Ich fiel vor lauter Panik aus dem Bett und warf mit dem Löffel, aus der Porzellanschüssel nach dem Ding.
Doch zu meinem Missmut flog der Löffel einfach, durch das geisterhafte Geschöpf und fiel danach auf den Boden.

Ich schnappte mir eines der Bücher, was mit mir auf den Zimmerboden gepurzelt war und benutzte es als Schutzschild. Meine Füße zu mir gezogen und mit dem dicken Buch in den zitternden Händen bewaffnet, schielte ich immer wieder zu dem Schatten. Dieser schien einer derselbigen, aus dem Krankenhaus zu sein.

I'm scared that Hell is just a place on EarthWo Geschichten leben. Entdecke jetzt