chapter three - job search

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Ich lag auf einer Decke am Strand. Alles war wunderschön. Mein Vater und meine Mutter waren gerade dabei den Grill anzuschmeißen. Ich setzte mich hin und schaute ihnen zu. Sie waren so glücklich. Ich wüsste nicht was wir machen würden wenn es einen mal nicht mehr geben würde. Ich stand auf und wollte zu ihnen gehen, doch sie waren weg. Ich suchte sie. Überall. Nach ein paar Metern durch ein Waldstück sah ich meine Mutter wie sie auf dem Boden kniete. Ich ging langsam auf sie zu. Sie hatte geweint. Vor ihr war ein überschlagenes Auto. Mein Vater lag dort drin. Er atmete nicht mehr.

Ich schreckte hoch. Ich hatte nur einen Traum. Einen Alptraum um genauer zu sein. Ich stand langsam auf, nahm mir Klamotten aus dem Schrank und verschwand im Badezimmer. Es war mein erster Alptraum seit mein Vater gestorben war. Ich zog mich aus, packte meine Sachen in den Wäschekorb und stieg unter die Dusche. Ich ließ das heiße Wasser auf meinen nackten Körper prasseln. Für zehn Minuten stand ich dann so da. Als ich fertig war stieg ich aus der Dusche und trocknete mich ab. Fertig angezogen ging ich dann runter in die Küche. „Guten Morgen mein Schatz." kam es von meiner Mutter. Ich antwortete nur mit einem knappen „Morgen" und setzte mich an den Tisch. Ich nahm mir ein Croissant und aß es. „Ich habe nachher ein Bewerbungsgespräch. Ich weiß ja nicht was du machen möchtest, aber du kannst ja auch ein paar Bewerbungen schreiben." sagte sie während sie ihren Teller in die Spüle stellte. Ich nickte nur und stand auf. „Ich wollte eh heute nach einem Job suchen." gab ich ihr noch kurz zurück und verschwand wieder in mein Zimmer. Ich setzte mich an den Schreibtisch und klappte meinen Laptop auf. Was möchte ich denn überhaupt machen? Vielleicht irgendwas mit Schreiben. Ich fand schnell ein Stellenangebot für das PopUp Magazin. Ich schickte meine Bewerbung per Email hin und schaute weiter. Ich fand noch ein Stellenangebot für Filtr Latin und bewarb mich genauso per Email wie eben auch. Jetzt heißt es warten. Ich klappte den Laptop wieder zu und setzte mich aufs Bett. Ich nahm mein Handy vom Nachtschränkchen und öffnete WhatsApp. Keine neuen Nachrichten. Mein Leben ist ja super spannend. Was soll ich denn jetzt die ganze Zeit machen bis ich einen Rückruf bekommen habe. Ich schaute noch auf Instagram und Snapchat vorbei, auch nichts. Garnichts. Ich ging runter, zog Schuhe und Jacke an, packte meinen Schlüssel und mein Handy ein und ging aus dem Haus. Ich schrieb meiner Mutter noch schnell eine Nachricht und machte mich auf den Weg, ich weiß garnicht wo ich eigentlich hin will. Ich könnte mich ja in irgendeinen Park setzen und ein wenig schreiben. Und so machte ich mich auf den Weg in einen Laden um mir Block und Stift zu holen und suchte auf Maps den nächsten Park. Dort saß ich dann auf einer Bank, die Sonne strahlte auf den Teich und Kinder spielten auf der Wiese. Ich schrieb auf was die letzten Tage so passiert war. Es war wie eine Art Tagebuch nur in einem Block. Meine Mutter würde niemals meine Sachen durchwühlen, also hatte ich nichts zu befürchten. Ich weiß nicht wie viele Stunden schon vergangen waren. Ich war so in das Schreiben vertieft, dass ich es nicht mitbekam wie die Sonne unterging. Ich wurde durch einen Anruf gestört.

- Lisa?
- Mama was ist denn?
- Du bist jetzt schon seit 3 Stunden weg, es wird langsam dunkel draußen.
- Tut mir leid ich war so in mein Schreiben vertieft.
- Alles okay. Komm nur bitte langsam nach Hause.
- Ja ich mach mich gleich auf den Weg.
- Falls du noch an einem Laden vorbeikommst, könntest du eventuell noch ein bisschen Saft kaufen? Wir hatten gestern nur Wasser gekauft.
- Ja kann ich machen. Wie ist es mit dem Vorstellungsgespräch gelaufen?
- Gut, ich erzähle es dir wenn du zuhause bist.
- Okay bis gleich.
- Bis gleich.

Ich legte auf, nahm meinen Block und den Stift und machte mich auf den Weg zu dem Laden wo ich vorhin war. Ich dachte viel darüber nach was ich letzte Nacht geträumt hatte. Ich meine ich träume fast nie. Ich sehe immer nur schwarz wenn ich schlafe. Ich war wieder in meinen Gedanken versunken und lief volle Kanne in jemanden hinein. „Es tut mir so leid, ich war in Gedanken." gab ich von mir als ich wieder vom Boden aufstand. „Ist schon okay." sagte eine männliche Stimme. Ich schaute auf und sah direkt in wunderschöne grüne Augen. „Hast du dir weh getan?" fragte er nun. Ich schaute direkt weg. „Nein alles gut, danke" antwortete ich. Er kniete sich hin und hob meinen Block auf. Er hielt ihn mir hin und lächelte mich an. Vielleicht hatte ich ja gerade durch meine Ungeschicklichkeit meinen ersten Freund hier in Miami gefunden. „Ich bin Lisa und du?" fragte nun ich. Er schaute mich ganz komisch an. Hatte ich vielleicht was im Gesicht? „Alles okay?" gab ich wieder von mir und er beruhigte sich langsam. „Ja alles gut. Ich bin Erick" sagte er. Ein echt schöner Name. Ich finde der passt zu ihm. „Ich muss jetzt wieder los, muss noch Saft kaufen." Warum sage ich ihm das? Er nickte nur. „Vielleicht sieht man sich ja mal wieder Lisa" gab er noch von sich und ging wieder. „Ja bestimmt" rief ich noch hinterher. Omg Lisa sei doch nicht immer so peinlich. Ich schlug mir gegen die Stirn. Da kannst du mal jemanden kennenlernen und was machst du? Ich ging weiter in Richtung Laden, kaufte Saft ein und machte mich auf den Weg nach Hause. Dort angekommen brachte ich ihn in den Kühlschrank und schmiss mich neben meiner Mutter aufs Sofa. „Wie war dein Tag?" fragte sie sofort. Ich schaute sie an und wurde rot. „Bin eben in jemanden reingelaufen und hätte vielleicht einen Freund gefunden, aber ich war wieder ein wenig zu peinlich. Und als ich ihn fragte wie er heißt schaute er mich an als hätte ich was im Gesicht." gab ich zurück. Sie fing sofort an laut loszulachen. Eine nette Mutter hab ich da. „Rate mal wer ab morgen einen Job hat" ich schaute sie an und fing an zu quicken. „Ich habe mal Früh und mal Spätschicht. Hab es im Kalender eingetragen, damit ich dir nicht immer einen Zettel schreiben muss." Jetzt lachte auch ich. „Es war ein anstrengender Tag, ich gehe jetzt ins Bett Mama." sagte ich und sie nickte. Ich gab ihr noch einen Kuss und ging dann hoch in mein Zimmer. Nachdem ich meine Schlafsachen angezogen hatte, legte ich mich ins Bett. Ich versuchte krampfhaft nicht an meinen Traum zu denken, damit ich ihn nicht nochmal träumen musste. Es klappte nicht wirklich, also beschloss ich, einfach die Augen zuzumachen und schlief dann auch relativ schnell ein.

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