chapter four - new friend 1/2

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Ich saß im Auto, neben mir meine Mutter. Sie weinte immer noch. Ich nahm ihre Hand, doch sie zog sie weg. Es war ein schlimmer Moment. Auch ich fing an zu weinen. Was hatte sie denn? Ich konnte doch nichts dafür. Plötzlich saß ich alleine in einem Raum. Überall Stühle und ein paar Tische. Ich denke es ist ein Wartezimmer. Ich stand auf und ging zu der großen Glastür. Sie war zu. Ich konnte sie nicht aufmachen. Ich schaute über den leeren Flur. Nur zwei Menschen standen da. Meine Mutter und ein älterer Mann mit einem weißen Kittel. Er sprach und sie weinte. Wahrscheinlich wegen dem Unfall von meinem Vater. Sie drehte sich zu mir und ich sah ihren glasigen Augen. Sie weinte nur noch mehr. Was war los?

Wie auch den Morgen davor, schreckte ich wieder aus meinem Traum hoch. Der nächste Traum von meinem Vater. Ich wollte das nicht. Ich wollte seinen Tod nicht noch einmal durchleben. Ich stand auf, nahm mir meinen Block und schrieb wieder alles detailliert auf. Irgendwann wenn ich älter bin und Kinder habe könnte ich es lesen, aber jetzt wollte ich einfach nur damit in Ruhe gelassen werden. Der Tod war schon schlimm, die Wochen danach waren schlimm und jetzt sowas. Ich denke schon viel an ihn und auch an was passiert ist. Ich liebte ihn so sehr. Er war immer da, seit ich klein war. Ich vermisste ihn und alles an ihm. Nachdem ich alles aufgeschrieben hatte, machte ich mich auf den Weg in die Küche. Es war alles leer. Ich schaute auf den Kalender und sah das meine Mutter heute Frühschicht hatte. Ihr erster Arbeitstag. Ich hoffte so sehr das es ihr gut geht. Wegen allem einfach. Ich ging an den Kühlschrank und holte mir einen Babybrei (ja babybrei) raus, setzte mich an den Tisch und fing an ihn zu essen. Nachdem ich fertig war machte ich mich wieder auf den Weg in mein Zimmer. Ich setzte mich an den Schreibtisch und laß meinen Traum von letzter Nacht nochmal durch. Schon der zweite von meinem Vater. Was sollte das? Warum einen Monat nachdem er gestorben war? Ich hatte nie Träume, geschweige denn Alpträume. Ich lehnte meinen Kopf auf den Schreibtisch, machte meine Augen zu und schaltete für einen Moment ab. Nach einer Stunde oder mehr, ich hatte mein Zeitgefühl verloren, schreckte ich leicht hoch. Ich schaute auf die Uhr. Mittagszeit. Da ich keine Lust hatte zu kochen, ich konnte auch nicht kochen, beschloss ich kurzfristig zu McDonalds zu gehen. Ich stand also von meinem Stuhl auf, nahm mir ein weißes Sommerkleid und verschwand im Badezimmer. Nach knappen 15 Minuten war ich fertig geduscht und angezogen, noch ein bisschen Mascara und Labello und fertig war ich. Ich packte meine Jeansjacke, meinen Schlüssel und mein Handy in meinen Rucksack und machte mich auf den Weg runter. Jetzt noch Schuhe an und alles war perfekt. Ich schrieb noch schnell einen Zettel, weil ich nicht wusste wann meine Mutter genau Feierabend hat und verließ das Haus. Ich machte Maps an und suchte nach einem McDonalds in der Nähe. Ja ich benutze Maps, ich wohne erst ein paar Tage hier. Nachdem dieses dann geladen hatte ging ich diese Route entlang. Ich musste rechts abbiegen, dann links abbiegen, geradeaus, wieder links, nochmal rechts und geradeaus. Nach gefühlten Stunden kam ich auch endlich mal an. Ich ging rein, doch es war ziemlich voll. Ich wartete wieder gefühlte Stunden bis ich dann endlich dran war. Ich bestellte mir 2 Chickenburger, 2 Cheeseburger, eine mittlere Pommes und eine große Cola. Jetzt durfte ich wieder warten. Es dauert nicht lange da leuchtete meine Zahl auf dem Bildschirm auf. Ich ging wieder nach vorne und nahm mein Tablett entgegen. Ich schaute mich um. Überall saßen Paare an den Tischen. Ich entdeckte einen Tisch, wo nur ein Mädchen saß. Ich ging zu ihr hin. Sie schaute auf ihren Laptop und hatte Kopfhörer auf. Ich klopfte auf den Tisch. Keine Reaktion. Nach ein paar mal klopfen schaute sie kurz zu mir. „Ja?" sagte sie und schaute wieder auf ihren Laptop. „Kann ich mich hier hinsetzen?" antwortete ich ihr. Wieder keine Reaktion. Ich beschloss mich einfach hinzusetzen und tat dieses dann auch. Ich fing an zu essen und schaute mich währenddessen in dem vollen Raum um. Man hörte alle, doch konnte nichts verstehen. Viele Gespräche, doch man konnte nichts zuordnen. Ein lautes Schmatzen. Ich versuchte es zuzuordnen. Ohne Erfolg. Ich drehte mich noch ein wenig um. Hinter mir saß eine Mutter mit ihrem Sohn. Jetzt wusste ich wo das Schmatzen herkommt. Ich drehte mich wieder zu dem Mädchen vor mir. Sie war sehr in ihren Laptop vertieft. Ich nahm mir wieder etwas zu essen. Ich kleckerte auf mein weißes Kleid. Scheiße. Ich stand auf und ging zur Toilette. Ich versuchte alles um den Fleck rauszubekommen. Mit einem normalen Tuch klappte es nicht. Ich machte es etwas feucht und versuchte wieder den Fleck zu entfernen. Vergebens. Es verschlimmerte es nur. Ich schmiss das Tuch weg und ging wieder zum Tisch. Ich aß noch schnell den Rest auf und zog dann meine Jeansjacke an. Ich knöpfte sie zu, da ich meinen Fleck verstecken wollte. Klappte auch relativ gut. Ich brachte das Tablett weg und setzte mich wieder an den Tisch. Ich nahm mein Handy raus und checkte alles mal ab. Ich hatte ein paar Snaps und ein paar Nachrichten aus dem alten Klassenchat. Wir hatten uns gedacht, dass wir die Gruppe einfach behalten um besser in Kontakt zu bleiben. Schließlich kannten wir uns alle schon seit Jahren. Aber so wirklich beste Freunde waren es nicht. Klar waren sie meine Freunde und ich vermisste sie, aber es war nicht so schlimm. Das Mädchen vor mir nahm ihre Kopfhörer ab und klappte den Laptop zu. Sie schaute mich nicht an, sondern packte ihre Sachen in ihre Tasche. Jetzt hob sie ihren Kopf und schaute in meine Richtung. „Oh hallo." sagte sie nun. Ich schaute sie an. Ich war schon die ganze Zeit hier und sie hatte mich nicht bemerkt? Nicht mal als ich mit ihr geredet habe? „Hallo ich bin Lisa und du?" sagte ich und streckte meine Hand aus. „Ich bin Suzie."

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