Wir Autoren träumen alle davon, unser eigenes Buch in den Händen zu halten oder gar in einer Buchhandlung stehen zu sehen. Und genau diesen Traum machen sich leider Menschen zu Nutze, die nur Geld verdienen wollen. Deswegen gibt es in der Verlagsbranche viele schwarze Schafe und Gauner. Sich in diesem Dschungel zurechtzufinden, ist nicht immer leicht.
Der offensichtliche Gauner: Druckkostenzuschussverlage
Die Druckkostenzuschussverlage (kurz DKZV) sind auch heute noch ein weit verbreitetes Phänomen und immer wieder fallen Autorinnen und Autoren auf sie rein. Mit DKZV sind all jene Verlage gemeint, die in irgendeiner Form Geld von Autoren verlangen.
Es gibt eine Grundregel, die ihr auf der Verlagssuche immer beherzigen solltet:
Das Geld fließt ausschließlich vom Verlag zum Autor, niemals umgekehrt.
Solltet ihr also ein Angebot erhalten, indem ein angeblicher Lektor euch erzählt, wie toll er eure Wattpad-Geschichte findet, und dann sehr ihr im Vertrag, dass ihr eine Zahlung leisten müsst, um veröffentlicht zu werden: Finger weg!
Da sich inzwischen das Prinzip der DKZV immer weiter herumgesprochen hat, haben diese Gauner eine neue Methode entwickelt, um nicht ganz so auffällig zu sein. Am Ende ist es aber dasselbe Prinzip.
So gibt es beispielsweise Verlage, die von euch verlangen, dass ihr mindestens X Exemplare selbst abnehmt und dafür zahlt. Das ist ebenso unseriös wie das Zahlen für Druckkosten. Ihr seid niemals dem Verlag gegenüber verpflichtet, selbst eure eigenen Bücher zu kaufen. Im Gegenteil: Viele Verlage bieten ihren Autoren eine kleine Anzahl an Exemplaren, die sie kostenlos weitergeben können.
Ebenso unseriös ist es, wenn ein Verlag euch erst nach einer bestimmten Anzahl von verkauften Exemplaren bezahlt. Wenn zum Beispiel im Vertrag steht, dass ihr erst ab dem 501. verkauften Exemplar am Gewinn beteiligt werdet, ist auch das nur eine Umlagerung der Druckkosten auf euch. Ein seriöser Verlag zahlt euch anteilig Gewinne vom ersten Exemplar an aus.
Andere Beispiele für versteckte DKZV: Der Verlag verlangt, dass ihr bereits Käufer vorweist, ehe sie euer Buch drucken. Oder sie weisen euch darauf hin, dass dein Manuskript überarbeitet werden müsste und verweisen auf Lektoren, mit denen du zusammenarbeiten könntest - natürlich auf eigene Kosten. Diese Lektoren arbeiten meistens mit dem Verlag zusammen, wenn auch nicht offiziell, und so bezahlst du am Ende den Verlag fürs Veröffentlichen. Es kann auch vorkommen, dass ihr verpflichtet seid, alle Bücher des Verlags zu kaufen - damit werden die Druckkosten auf euch umverlagert und die Rankings bspw. bei Amazon manipuliert.
Lest euch eure Verträge genau durch: Wenn irgendwo die Rede davon ist, dass ihr Exemplare abnehmen müsst, dass ihr eine Zahlung leisten müsst oder dass ihr erst ab einer bestimmen Anzahl an verkauften Exemplaren bezahlt werdet, unterschreibt dieses Vertrag nicht. Ein Verlag, bei dem ihr Geld zahlen müsst, ist kein Verlag!
Wenn ihr bei Google einfach nach "Liste DKZV" sucht, findet ihr verschiedene Quellen, die bekannte DKZV auflisten. Befindet sich der Verlag, der euch kontaktiert hat, darunter: Finger weg!
Aber Achtung: Bei so genannten Dienstleistern ist es üblich, dass ihr zahlt. Dienstleister wie Books on Demand oder epubli sind keine Verlage, sondern bieten euch lediglich in unterschiedlicher Weise an, euer Buch zu drucken und es in den Buchhandel zu bringen. Self-Publisher nutzen BoD, epubli und andere Dienstleister und da ist es selbstverständlich, dass ihr für den Service zahlen müsst.
Andere unseriöse Verlage - viel schwieriger zu erkennen!
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Não FicçãoJeder Schriftsteller, egal ob Anfänger oder Experte, strebt stets danach, sein Schreiben zu verbessern. Und jeder Schriftsteller hat eigene Ansichten darüber, was gut und richtig ist. Eine abschließende Antwort auf die vielen Fragen, die ein Autor s...