Seufzend verlasse ich das Haus, denn es ist mal wieder Zeit, in die Hölle zurückzukehren.
Ich hasse die Schule mit jeder Faser meines Herzens und wenn ich nicht schon so viele Fehltage hätte und mir ein Jahr Wiederholung bevorstehen würde, würde ich ganz einfach zu Hause bleiben.
Es ist nicht so, dass mich das irgendwie großartig interessieren würde, aber ich habe einfach keine Lust auf Dads Schreie, wenn er mal wieder betrunken ist und meint, aber mein Leben bestimmen zu können.
Egal, meine Noten werden mich trotzdem nie interessieren, denn ich weiß, was ich mal mit meinem Leben anfangen möchte und da ist das einzig wichtige, dass ich gut in Musik bin und naja, eigentlich bin ich das auch.
Ein kalter Wind kommt auf und bläst mir meine schwarzen Haare ins Gesicht und lustlos wische ich sie mir aus der Stirn und betrete mit einer mehr als schlechten Laune den Schulhof.
Normalerweise würde ich mit meinem Jeep fahren - ja, ich weiß, ich bin keines der "coolen" Kinder, die einen Audi R-was-weiß-ich fahren - aber mein Dad ist gestern Abend damit wahrscheinlich in irgendeine Bar gefahren und immernoch nicht zurück.
Na und wenn er dann mal wieder zu Hause ist, darf ich das verschüttete Bier und die Drogenspuren beseitigen. Wie sehr ich mich doch darauf freue. Hust. Sorry, hab mich nur mal kurz verschluckt. Äh… genau.
Jedenfalls finde ich gut, dass er noch nicht da ist, denn dann kann ich heute Nachmittag wieder heimlich Luka besuchen gehen.
Als ich die Haupttür aufdrücke, flattert plötzlich ein kleiner Zettel vom Boden hoch und landet direkt vor meinen Füßen.
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Seufzend laufe ich weiter. Ich würde die gerne mal mein Glück versuchen und schauen, wie weit ich kommen würde, aber Dad würde mir das nie erlauben. Mom würde mir nicht reinreden, aber definitiv nicht zu einem Schulauftritt kommen.
Seufzend bahne ich mir einen Weg zu meinem Schließfach und schreibe meinem Freund Zayne eine Nachricht.
Nachricht an: Zayne
Komm in drei Minuten in das Jungsbad.
7:32 UhrEigentlich sollen sich die Schüler in der Turnhalle versammeln, die vor acht Uhr da sind, aber ich werde mich doch nicht mit Hunderten von Schülern in einen stickigen Turnschuppen quetschen. Dafür ist mir mein Geruchssinn zu wichtig. Und glücklicherweise ist Zayne der gleichen Ansicht wie ich.
Zayne antwortet eigentlich immer sehr schnell und deshalb dauert es nicht lange, bis ich eine neue Nachricht von ihm habe.
Bin schon da.
Lächelnd verdrehe ich die Augen und schreibe ihm schnell eine Antwort.
Manchmal glaube ich echt, du kannst Gedanken lesen.
Ich biege um die Ecke und drücke dann die Badtür auf und sofort sehe ich Zayne vor einem der Waschbecken stehen. Sein schneeweiße Haar und der schwarze Lippenpiercing fallen mir als erstes auf, obwohl er diesen Style schon seit Jahren trägt. Eigentlich hat er braunes Haar, hat dieses sich aber vor ein paar Jahren bleichen und färben lassen, was mich mehr als überrascht hat, als er plötzlich in dieselbe Aufzug vor mir stand.
Aber es steht ihm, dass muss man ihm lassen.
Zayne hat damals diesen Look gewählt, weil er ein riesiger Fan von Tokio Ghoul war und ihm hat sein Aussehen so gefallen, dass er ihn behalten hat, obwohl er nicht mehr ein so großer Fan ist.
Sobald ich ihn erblicke, lasse ich meinen Rucksack fallen, stürme auf ihn zu und presse meine Lippen auf seine.
Zayne keucht erschrocken auf, umfasst dann aber mein Gesicht und erwidert sanft den Kuss.
Kurz darauf löst er sich von mir und ich hauche ihm noch einen Kuss in den Nacken.
,,Baby.", stöhnt Zayne, während ich mir einen Weg zu seinem Hals bahne und als ich diesen bestimmten Punkt treffe, stöhnt Zayne lauter.
,,August!", mahnt er mich, legt seine Hände auf meine Schultern und drückt mich von sich weg.
,,Was ist los mit dir? Sonst bist du dich auch nicht so wild.", fragt er mich besorgt.
,,Diese blauen Augen lassen mich halt einfach schmelzen.", fange ich an zu schwärmen und Zayne schüttelt den Kopf.
,,Ich glaube eher, dass du von einer gewissen Schulaufführung gehört hast. Die, wo die Bands gegeneinander antreten."
Ertappt trete ich einen Schritt zurück und nicke.
,,Ich verstehe nicht, warum du nicht gegen deine Eltern rebellierst und dich anmeldest.", flüstert mein Freund und legt deine Arme um mich.
Seufzend lehne ich mich gegen ihn.
,,Weil mein Dad ein Arschloch ist und nicht zögern würde, mich aus der Wohnung zu werfen. Ihn würde er nicht mal interessieren, wo ich dann hingehen würde. Das einzige, was ihn interessiert, ist er selbst."
Zayne umarmt mich fester.
,,Das tut mir leid."
,,Muss es nicht.", murmel ich, ,,Es ist ja nicht deine Schuld."
,,Deine aber auch nicht."
,,Können wir bitte über was anderes reden?", flehe ich und lasse ihn los.
,,Natürlich.", erfüllt mein Freund mir den Wunsch und küsst mich auf die Wange.
Er schafft es einfach immer wieder, dass es mir besser geht.
,,Zayne Tyler, du verursachst mir echt weiche Knie.", kichere ich und Zayne grinst mich an.
,,Und dafür liebst du mich."
,,Ja.", flüstere ich und küsse meinen Freund erneut auf die Lippen und dann wieder auf den Hals.
,,August Bade!", mahnt nich Zayne erneut, ,,Wir können jetzt nicht rummachen, denn der Unterricht fängt bald an."
Seufzend trete ich zurück und sehe auf mein Handy, um die Zeit zu checken.
,,Wir haben noch fünfzehn Minuten.", seufze ich und Zayne sieht mich mahnend an.
,,Komm schon, Z.", sage ich und kraule sein Haar, ,,Wir müssen ja nicht allzu weit gehen."
,,Du möchtest doch nur den Streit mit deinem Dad vergessen.", flüstert er.
,,Okay vielleicht.", gebe ich schulterzuckend zu und Zayne grinst mich an.
,,Wie viel Zeit haben wir?", fragt Zayne nach, ,,Fünfzehn?"
Grinsend nicke ich.
,,Na dann müssen wir die nutzen.", haucht Zayne und küsst mich stürmisch und ich fahre langsam unter sein Shirt.
,,Das sehe ich genauso."
***
Wie fandet ihr das erste Kapitel?
Seid ihr interessiert daran, weiter zu lesen?
Und was haltet ihr von Zayne?
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August in the Spring (BxB) | Deutsche Übersetzung
Teen FictionSein Name ist August Bade. Und da fängt auch schon das Problem an, denn sein Name spiegelt genau das wider, was er ist: voller Stimmungschwankungen und Gefühle, die wie buntes Laub an einem herbstlichen Augustnachmittag durcheinanderwirbeln. Und wä...