Kapitel 6

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- Sophias Sicht -
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Kaisa war auf die Minute pünktlich gewesen, so wie ich sie kannte. Das komplette Gegenteil von mir. Ich kam einfach immer zu spät, egal wie früh ich losfuhr. Immer fand ich keinen Parkplatz, war im falschen Café, wenn es mehrere in der Stadt gab. Ich kann es nicht einmal erklären, aber es war jedes Mal aufs Neue so. Wie oft ich schon in die falsche Bahn eingestiegen war, durfte ich nun wirklich niemandem verraten. Meine Freunde hatten sich aber bereits daran gewöhnt und ich war der festen Überzeugung, dass sie mir immer eine etwas frühere Zeit für unsere Treffen nannten. Kaisa kam rein mit einer Flasche Sekt in der Hand, die sie mir vor die Nase hielt. „Hello girl, ready for a good party?" „Hast Du zu Hause schon eine Flasche gekillt oder machst Du jetzt eine auf ich-bin-neu-in-der –Stadt?" Wir mussten beide lachen und ich schloss die Tür hinter uns. „Believe it or not, I'm from Cali and just moved to Helsinki." Ich schüttelte den Kopf, denn ich eins wusste, dann das niemand aus Kalifornien sagen würde, dass er aus „Cali" käme. "Klingt nach einem wunderbaren Plan", sagte ich während ich die Flasche öffnete. Ich schenkte Kaisa etwas ein und nahm mir ein Bier aus dem Kühlschrank. „Dann auf einen schönen Abend!" „Auf einen schönen Abend!" Wir quatschten noch ein wenig und machten uns dann irgendwann auch auf den Weg. Ich würde Kaisa wohl davon abhalten direkt den nächsten Drink zu bestellen, denn man merkte ihr mehr als ihr lieb war dass sie schon etwas getrunken hatte. „Wenn wir wegen Dir nicht am Türsteher vorbeikommen, dann lernst Du mich kennen." „Quatsch, ich bin total nüchtern.", sagte sie und mir blieb wohl nichts anderes übrig als zu beten, dass es kein Drama am Eingang geben würde.

Der Türsteher schaute Kaisa dann tatsächlich sehr kritisch an. „Hast Du schon was getrunken?" „Nur ein bisschen.", antwortete sie kurz angebunden. Zu gerne wäre ich einfach im Erdboden versunken. Ich konnte gar nicht damit umgehen im Mittelpunkt zu stehen. Nach einigen Momenten, die sich für mich wie eine Ewigkeit anfühlten, ging der Türsteher einen Schritt bei Seite und wir in den Club. „Du musst immer die Aufmerksamkeit auf Dich ziehen. Oh man, das war so peinlich." Wir brachten unsere Jacken zur Garderobe. „Ach komm, der war doch echt süß. Groß, gut trainiert, aber nicht zu viel. Blonde Haare, blaue Augen. Du weißt, dass das genau mein Typ ist." „Hast Du Dich jetzt verknallt oder was?" Kaisa lachte. „Nein, aber süß war er trotzdem. Und heiß, verdammt heiß!"

#causeyouarehometomeWhere stories live. Discover now