Kapitel 8

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- Samus Sicht –
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Wir gingen in eine kleine Kneipe, in der wir schon ein paar Mal vorgetrunken hatten. Ich schaute mich um und ich fühlte mich direkt wieder wohl. Jeder Tisch konnte die Geschichte eines versoffenen und lauten Abend erzählen. Die Wirtin schenkte an der Bar bereits einer Männergruppe Schnaps aus. Ich will nicht behaupten, dass wir einen Lieblingsplatz hatten, aber das hatten wir. Entspannt in einer Ecke auf einer Bank. Man hatte den gesamten Laden irgendwie im Blick, aber man selber fiel nicht direkt auf. Es waren heute irgendwie gar nicht so viele Menschen hier. Aus dem Nebenraum hörte man das Münzen in einen Automaten geworfen wurden, gefolgt von einem schnellen Tippen auf einem Knopf. Elin schaute mich an, legte den Kopf etwas schief. „Hmm, was wird der Herr wohl trinken wollen?" Ich schmunzelte etwas. „Du weißt genau, dass die richtige Frage ist, was Du trinken willst?" „Nein, jetzt lass mich doch mal. Du sollst nicht immer für mich mitbezahlen. Du weißt, dass ich das nicht leiden kann." „Ja, weiß ich. Aber mir tut das nicht weh." Elin schlug mir etwas gegen die Brust: „Seit wann bist Du so widerlich." Sie machte mich nach „Aber mir tut das nicht weh! Sag mal, geht's Dir gut?" „Sorry, hey... So habe ich das doch nicht gemeint. Aber ich will Dir auch mal was Gutes tun." „Du tust mir was Gutes, wenn Du nicht so ein Trottel bist und so einen Müll erzählst. Bleib mal sympathisch und werde nicht arrogant." Ich hatte gar nicht richtig bemerkt, wie dämlich diese Aussage war. Während ich am liebsten im Erdboden versunken wäre, stand Kaisa auf, ging zum Tresen und kam mit zwei Bier zurück. „Auf diesen Abend!", sagte sie.

„Auf diesen Abend!". Wir stießen an und tranken einen Schluck. Elin hatte Bierschaum an der Lippe. „Du hast da was!", meinte ich und deute auf meine eigene Lippe. Ich musste mir definitiv das Lachen verkneifen. Elin wusch sich mit dem Handrücken über den Mund. „Du brauchst gar nicht so dämlich zu grinsen, Haber. Du müsstest Dich mal sehen." Verdammt, Schadenfreude ist bekanntlich nur von kurzer Dauer. Auch ich wusch mir den Schaum weg. „Irgendwie habe ich das hier nochmal gebraucht bevor ich nach Berlin fliege!" „Was meinst Du?" „Ich weiß nicht, aber wenn wir was zusammen machen. Das fühlt sich so normal an. Du holst mich irgendwie immer zurück ins Hier und Jetzt. Es tut einfach gut, wenn Du da bist, mir zuhörst und mir auch einfach mal sagst, dass ich Scheiße erzähle. Sonst macht das irgendwie keiner. Da kommt immer nur Zustimmung." „Muss ja auch was Positives haben, wenn ich Dir immer auf die Nerven gehen." Sie drückte mir einen sanften Kuss auf die Wange. „Danke! Wirklich danke dafür!"

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