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Alles nur, bis ich 18 bin... Alles nur, bis ich 18 bin! Das hatte ich mir schon seit meinem zwölften Lebensjahr immer wieder ins Gedächtnis gerufen, um mir selber Mut zu machen. Ich musste diese sechs Jahre überstehen, auch wenn es die doppelte Lebenserwartung eines gewöhnlichen Sklavens wiederspiegelte. Die wenigen Aufseher, oder auch Hüter genannt, waren nicht so wie die Wachen, die man hier für Geld anheuerte. Die Hüter waren freundlich und halfen uns mit Wunden, die zu tief waren, um eigenständig vernünftig zu heilen und versorgten uns mit mehr Lebensmitteln als uns eigentlich zustanden. Ich denke, dass ich ohne die Hüter diese sechs Jahre nicht überstanden hätte! Denn da gab es auch noch die Wachen. Das waren brutale Menschen. Sie gaben uns für alles die Schuld und schlugen uns oft oder schikanierten uns. Sie nannten uns Huren, nicht würdig genug um getötet zu werden und beleidigten unsere Familien. Nach einer Zeit hatte ich mich leider daran gewöhnt... Es war schmerzvoll und es raubte mir auch den letzten Funken an Anstand und Würde. Ich wusste, dass ich alles tun würde, um hier raus zu kommen. Alles!

Meine Zellentür wurde geöffnet.

"Ashton Irwin?", fragte eine raue Stimme und ein Mann beugte sich zu mir runter. Ich nickte und blickte ihm star in die Augen. Der Mann sah mich abschätzend an, ehe er mir seine Hand reichte. Zögerlich ergriff ich sie und ließ mich auf die Beine ziehen. Ich wusste, was anstand. Heute war mein achtzehnter Geburtstag. Heute würde meine Ausbildung beginnen. Ich würde nicht ablehnen. Ich hatte sechs Jahre auf diesen Moment gewartet...

"Du möchtest also Hüter werden, ja?", vergewisserte sich der Mann noch einmal. Ich hatte Tage vorher schon einen Hüter darum gebeten sich für mich nach einer Ausbildungsmöglichkeit umzusehen. Ich war trotz all dem doch recht überrascht, als die Frage dann kam. Das hieß ja eigentlich, dass sie mich angenommen hatten, oder? Das räuspern des Mannes holte mich zurück in die Wirklichkeit.

"Ja, Sir!", gab ich ihm entschlossen die Antwort. Er nickte bestätigend.

"Es freut mich dir dann mitteilen zu dürfen, dass du ab morgen deine Ausbildung beginnen wirst.", teilte er mir mit und blieb stehen. Ich sah ihn verwirrt an.

"Das hier wird dein Appartment.", erläuterte er mir kurz und drückte mir die Schlüssel in die Hand. Mit einem 'Es wird dich morgen jemand um sieben Uhr abholen', verschwand er auch schon den Langen gang entlang. Ich blieb unschlüssig vor meinem neuen Zuhause stehen. Es war im Grunde nur ein weiterer Käfig, der mich von der Freiheit trennte. Aber ich würde mir das Vertrauen meiner zukünftigen Vorgesetzten erkämpfen und beim erst besten Freigang verschwinden.

Ich betrat nun doch das große Apartment und staunte nicht schlecht. Das Zimmer war riesig. Es hatte ein geschätztes zwei mal drei Meter großes Bett, eine Couch Ecke mit Flachbildvernseher und einen Schreibtisch mit Computer. Im angrenzenden Bad war ein Wirpool eingebaut, sowie eine Badewanne, Dusche, Toilette, Waschbecken und anliegende Sauna. Ich lief hinüber zum Bett und öffnete den Nachttisch. Was ich darin sah, verschlg mir jedoch die Sprache. Lauter Sexspielzeuge, unter anderem Dildos, Seile, Halsbänder, Peitschen und... Viagra? Ich schüttelte den Kopf. Ich hatte die meisten dieser Spielzeuge schon am eigenen Leib zu soüren bekommen und wusste daher, das sie falsch angewand zu Schmerzen führten. Ich schloss die Schublade vorsichtshalber ab und legte den Schlüssel in ein Fach von meinem Schreibtisch auf ein paar Stapel Papier. Seufzent ließ ich mich aufs Bett fallen, als mir eine weitere Tür ins Auge viel. Sie fürte in eine Begehbaren Kleiderschrank. Ich zog mir eine Boxer aus dem Stapel und beschloss duschen zu gehen.

Am nächsten Morgen klopfte es punkt sieben Uhr an der Tür. Fertig angezogen- Ich war schon vor einer Stunde auf Grund der Aufregung aufgestanden- öffnete ich die Tür und ein Junge mit roten Haaren begrüßte mich freundlich. Er erklärte mir, dass er Michael hieße und von nun an mein Tutor sein würde. Er selbst war zwanzig und hatte seinen Posten als Hüter schon in Anspruch genommen. Er teilte mir zu erst mit, dass ich mir heute meinen Sklaven aussuchen sollte. Ich nickte. Gemeinsam gingen wir in die Katakomben des Hauses/ Schlosses?

Unten waren die Minderjährigen bis siebzehn Jahren hier eingesperrt. Ich war vor einem Jahr in einen anderen Gebäude Trackt verlegt worden. Ich rümpfte die Nase, als mir der schlechte Geruch in die Nase stieg. Hier war es immer Still. Die Abschreckphase war vorbei und die Sklaven schwiegen. In der Abstreckphase befanden sich die Neuzugänge bis vierzehn Jahren und wurden abgeschreckt. Sie trauten sich nicht mehr auch nur ein sterbens Wörtchen zu sagen.

Ich lief an den einzelnen Zellen vorbei. Überall wurde ich aus ängstlichen Augen angestarrt. Herr Gott! War ich ein Alien?! Nein! Ich blieb an zwei blauen Augen hängen. Ein Junge mit blonden Haaren und diesen wunderschönen blauen Augen sah mich mit öffenem Mund an. Ich sah auf das Namensschild an der Zellentür. Luke Hemmings.

"Luke Hemmings...", flüsterte ich.

"Gefällt er dir?", riss mich Michaels Stimme aus den Gedanken. Ich nickte. Michael deutete mir zu warten und kam wenig später mit einem Wachmann wieder. der breit gebaute Mann sah kurz auf das Namensschild, notierte sich dann etwas auf seinem Klemmbrett und holte einen Strick aus seiner Tasche und zog Luke raus. Er band ihm forne die Hände zusammen und drückte mir den Strick in die Hand.

"Du hast den restlichen Tag frei. Ich geh dann mal.", lächelte mir Michael zu und verschwand.

Helpless Boy • LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt