KI

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Ein Tag wie jeder andere. . . langweilig und träge. Mein Körper schleppt sich zur Schule, während mein Geist noch in Ruhe zu Hause weiter schläft.
Nach fünfzehn Minuten Weg, komme ich auf dem Schulhof an, wo sich schon viele Schüler aufgeregt unterhalten. Wie kann man am frühen Morgen so gesprächig sein . . geht es mir durch den Kopf.
Seit Tagen herrscht hier nur ein einziges Thema. In meiner Parallelklasse ist seit kurzer Zeit ein neuer Schüler. Mädchen als auch Jungen verehren ihn für alles mögliche. Aussehen, Wissen, Fähigkeiten, was weiß ich . . . Im Prinzip ist er ein Mensch wie alle anderen.
Ich habe ihn bisher nur zweimal oder so gesehen, da er immer von allen umzingelt wird sobald Pause ist. Mir kann der Typ egal sein, solange er mich in Ruhe lässt.
Den Klassenraum betrete ich erst mit dem Unterrichtsklingeln und ersehne jetzt schon die erste Pause. Bio ist nicht mein Lieblingsfach aber erträglich im Gegensatz zu Geschichte, was ich in der darauf folgenden Stunde haben werde.
Die Zeit vergeht nur sehr schleppend. Die Pausen sind viel zu kurz . . Umso schöner ist die Mittagspause zu der es nun klingelt. Rasch schnappe ich mir meine Tasche und gehe nach draußen. Dort setze ich mich an einen Baum, stecke mir Stöpsel in die Ohren, lausche der Musik und hole meinen Block zum zeichnen raus. Der ist schon wieder fast voll. Zeit für einen neuen würde ich sagen. Mein Stift schwebt fast über das Papier. Es ist so schön das zu tun. .

Ein seufzen verlässt meine Lippen da die Schulklingel meine Musik übertönt. Ich warte bis alle drin sind und packe erst dann meinen Kram zusammen, um wieder in meine Klasse zu gehen. Mit dem Klingeln zum Unterricht, komme auch ich letztendlich in den Raum rein. Die Lehrer sind in den meisten Fällen eh zu spät, daher kann ich gemütlich noch alles für den Unterricht heraus holen. Hoffentlich werde ich nicht zu sehr in den Unterricht mit hinein gezogen. Doch da kommt das Grauen. Das was ich am meisten verabscheue . . Gruppenarbeit . .Darauf soll eine Präsentation folgen. Na super. Geht es noch schlimmer? Ich setze mich zu der zugeteilten Gruppe und versuche so wenig wie möglich mit ihnen in Kontakt zu treten.

Der Retter in der Not. Schulschluss. Ich verlasse als letzter den Raum, da ich von der Masse an Schülern nicht umgerannt werden will. Weil ich nicht nach Hause gehen werde, habe ich beschlossen noch in die Stadt zu gehen um einen neuen Block zu kaufen. Vorher laufe ich aber noch in den Discounter um mir etwas zu Essen zu holen. Es mag zwar komisch aussehen, aber ich kaufe nur einen Apfel. Auch wenn ich lange nachdachte was ich wohl nehmen soll. Mit diesem Apfel gehe ich zur Kasse. Natürlich blicken mich die Leute komisch an. Wer kauft auch schon nur einen einzigen kleinen Apfel?! Ich verdammt nochmal und zwar weil ich nicht mehr brauche.

Ich schenke der Kassiererin ein "Hallo" und "Auf Wiedersehen" und verlasse endlich den Laden. In Gedanken gehe ich durch was ich wohl als nächstes machen werde. Draußen wische ich den Apfel an meiner Jacke 'sauber' und beisse genüsslich in diesen. Die erste Mahlzeit heute. Gesund und Lecker. Alles richtig gemacht Timo. Timo . . . Was für eine Name. Was hatten sich meine Eltern dabei nur gedacht?? Naja . . Sie schienen schon von Anfang an einen Dreck auf mich gegeben zu haben . .

Meine Beine tragen mich Richtung Stadtmitte. Auf dem Weg dorthin merke ich wie der Körper eines Jungen an mir vorbei läuft. Ich sehe auf um ihn zu betrachten. Ist das nicht dieser neue, super beliebte Kerl aus meiner Nachbarklasse? Er geht auf den Kindergarten zu . .

So 'cool' wie der Neue sein soll, ist er wohl nicht. Sonst würde er nicht so liebevoll mit diesem kleinen Mädchen umgehen. Vielleicht seine Schwester? Liebe . . Wer braucht sowas eigentlich? Ich verliere mich in diesen Gedanken und gehe weiter in die Stadt hinein. Ich betrete ein Geschäft speziell für Künstler. Dort stehe ich eine gefühlte Ewigkeit vor den Heften und Blöcken. Ich tue mich ziemlich schwer bei dieser Entscheidung. Aber das ist nicht schlimm. Schließlich wartet niemand auf mich. Auch wenn ich jetzt schon einige SMS und Anrufe in Abwesenheit von meinen Eltern habe. Wann geben sie es endlich auf. . . Ich muss wieder seufzen. Irgendwann habe ich es geschafft mich zu entscheiden, verlasse den Laden und gehe in den Park. Dort lasse ich mich genüsslich nieder.

Ich Stöpsel die Kopfhörer ein, lehne mich an den Baum und nehme ein Buch zur Hand. Es ist ein Buch von meinem Lieblingsautor. Schnell werde ich immer tiefer in diese Fantsie-Welt hinein gezogen. Dort erlebe ich alles mit der Hauptfigur mit. Wir beide Seite an Seite gegen das Gute. Die Sonne kitzelt meine Nase und ich werde somit aus der Welt der Träume gerissen. Ich schließe die Augen und lasse die Strahlen auf mich wirken. Sie sollen mir positive Energie verleihen. Als ich wieder zur Wiese sehe, erblicke ich eine Blume. So wunderschön wie keine andere . . Zack! Habe ich meinen Block und Bleistift hervor gezogen um das festzuhalten. Das wird ein Meisterwerk . .

Dunkle Schale, heller KernWo Geschichten leben. Entdecke jetzt