Kapitel 71

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,,Nasenbluten?" Madam Pomfrey sah mich überrascht an. Natürlich blutete meine Nase nicht, aber ich war nun mal schlecht drin Ausreden zu erfinden. Es gab sicherlich Schüler in Hogwarts, die das gut konnten. Nur gehört meine Wenigkeit nicht zu diesem, wie mir scheinte, großen Kreis. Ich saß mit Madam Pomfrey in ihrem kleinen Büro und trank Kakao. Er duftete himmlisch. Professor Umbridge war bis vor kurzem noch hier, um sich zu erkundigen, wie es mir denn gehen würde. Sie war besorgt um mich gewesen, deswegen durfte ich hier eine Stunde ausharren, da sie mich von VgddK befreit hatte. Die Texte könnte ich auch wann anders abschreiben, erklärte sie mir. Umbridge mochte mich also tatsächlich. Aber warum nur? Vielleicht fürchtete sie sich ja vor meiner Mutter oder den anderen Teilen meiner Familie. ,,Auf die Schnelle ist mir nichts besseres eingefallen." Madam Pomfrey saß erschöpft auf ihrem Stuhl. Irgendwie sah sie nicht gut aus, sondern kränklich. Ihr schienen außerdem die Haare auszufallen. Was mir merkwürdig vor kam. Zu gerne würde ich sie danach fragen, aber die Frage würde sehr unhöflich rüber kommen. ,,Du hast nicht zufällig irgendeine Nascherei von rothaarigen Zwillingen gegessen?" ,,Nein." Ich schüttelte den Kopf. Was machten Fred und George nur? Wieso hatte Fred mit bisher noch nichts darüber erzählt? Irgendwie machte es mich traurig nicht zu wissen, was in seinem Leben passiert. ,,Diese Zwillinge haben seit dem Schuljahr nur im Sinn mich zu ärgern, glaube ich. Ständig werden mir Schüler gemeldet, die an irgendwas leiden und deswegen den Unterricht verpassen." Madam Pomfrey war so wütend, dass ich Angst um ihre Haare hatte. Sie rühte in ihrem Kakao rum. ,,Glaubst du, deren Kinder werden auch so?" Das Madam Pomfrey mich duzte gefiel mir. ,,Ich denke nicht. Bestimmt werden die harmloser." Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Mir erschien alles so merkwürdig. Ich war irgendwie ausgelaugt. Obwohl ich schon so viel schlief. ,,Ich hoffe, ich erlebe die nicht mehr mit." Die Arme Madam Pomfrey. Sie tat mir leid. Etwas verzweifelt trank ich meinen Kakao aus. ,,Madam Pomfrey, glauben Sie, dass die Flucht meiner Mutter Auswirkungen auf mich hat?" Ich stellte ihr die Frage beiläufig, aber man konnte ihr deutlich ansehen wie unwohl sie sich bei dem Gedanken an meine Mutter fühlte. ,,Was für Auswirkungen meinst du?" Madam Pomfrey drehte sich zu mir um. Ihr Gesicht wirkte etwas eingefallen. Sie rührte unbehaglich in ihrer Tasse herum. ,,Denken sie, sie könnte mich schwächen und müde machen?" Ich schaute auf meine Tasse. ,,Das kann eigentlich nicht sein. Hogwarts ist sicher vor Legilimentik. Ihre Mutter dürfte nicht in ihren Geist einzudringen können. Das müssten die Mauern von Hogwarts abwenden können. Wenn du draußen bist, ist der Schutz dann geringer. Deswegen solltest du dich lieber im Schloss aufhalten." Na ganz toll. Ich würde am Donnerstag draußen sein. Mir schwante böses. ,,Gibt es keinen Weg meine Mum daran zu hindern?" Ich fragte, in der Hoffnung vielleicht doch noch irgendetwas anderes tun zu können. Da ich in Okklumentik immer versagte. ,,Nein. Nicht das ich wüsste. Du solltest Professor Dumbledore fragen, wenn er wieder da ist." Sie stand auf. ,,Ich muss nach meinen Patienten sehen." Sie verschwand. Während ich überlegte, ob ich mich traute das Schloss zu verlassen. Es würde hart für mich werden, wenn meine Mutter wirklich versuchen sollte in meinen Geist einzudringen. Ich bemerkte fast gar nicht, wie die nächste Unterrichsstunde begann und so rannte ich kurze Zeit später los, um noch rechtzeitig zu Mugglekunde zu kommen. Danach hatte ich Astronomie und Zauberkunst.

Ich ging mit Draco zusammen zum Mittagessen, er erzählte mir von irgendwem, aber ich kannte die Person noch nicht mal vom Sehen, deswegen konnte ich nicht wirklich was zum Gespräch beitragen. Ich hörte ihm aber dennoch gerne zu. ,,Sie ist etwas kleiner als du." Draco beäugte mich kritisch. ,,Möchtest du eigentlich noch weiter wachsen oder reicht dir deine Größe langsam?" Draco stellte mich so da, als könnte ich entscheiden wie groß ich noch werden konnte. Da war definitiv jemand sauer immer noch der kleine Cousin zu sein. ,,Ich bleibe wahrscheinlich so groß." Ich schaute an mir herunter. Eigentlich war ich zufrieden mit meiner Größe, außer wenn ich mit Fred zusammen war. Er war so groß und ich hatte Angst irgendwann mal Nackenschmerzen durchs hoch schauen zu bekommen. ,,Gut. Ich will endlich mal der Größe von uns beiden sein." Ich lachte etwas kühl. ,,Man beweist seine Größe mit seinem Verhalten und Reife, nicht mit der wirklichen Größe. Wenn du versuchen würdest ein besserer Zauberer zu werden, würdest du auch Größe beweisen. Übrigens meine ich besser nicht im Sinne von fähiger, sondern als Steigerung von gut. Du solltest dich etwas mehr aus der Slytheringrube befreien und Hexen und Zauberer aus den anderen Häusern kennenlernen." Draco sah mich mit dem Blick vom Frühstück an. ,,Du sitzt heute nicht neben mir." Er rümpfte die Nase, was er leider von seiner Mutter übernommen hatte. Dann ging er alleine ohne mich, in die Halle. Ich folgte ihm langsam. Er würde sich nie ändern. Ich wollte, dass er wenigstens aufhörte Hexen und Zauberer 'Schlammblüter' zu nennen. Doch Draco würde sich nicht ändern. Er wollte so bleiben wie er war, auch wenn ihm, dass das Leben erschwerte.

Gryffindors Küssen Besser (Fred Weasley Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt