Kapitel 64

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Unbehaglich rutschte ich auf dem rosanen Sitzkissen des Stuhls herum. Zwar mochte ich die Farbe meiner Bluse, aber nachdem ich mich in Umbridges Büro einfinden musste, dass anscheinend eingerichtet wurde mit dem Thema 'je mehr rosa, desto besser', gefiel mir diese Farbe nicht mehr. Die Katzen-Bilder waren ganz süß, doch ich konnte definitiv auf sie verzichten. Auch auf die fremden Katzen. Eine und das war meine, reichte mir. Das Umbridge mich hier hin eingeladen hatte, verbesserte meine Stimmung überhaupt nicht. Sie hatte extra nach dem Essen auf mich gewartet, um mich mit hier her zu nehmen. Ich war ihr natürlich gefolgt, da ich keine Lust auf Ärger mit einem Professor hatte, aber am liebsten wäre ich auf dem Weg einfach abgehauen.

,,Miss Lestrange, Tee?" Sie setzte sich mir gegenüber, wieß jedoch mit ihren kurzen Fingern auf ein Teeservise und lächelte mich gekünstelt an. Irgendwie hatte sie etwas krötenhaftiges. Es könnte an ihrem Gesicht liegen. Außerdem verspürte ich soviel ekelerregen, dass ich mich gerne übergeben würde. ,,Nein, danke." Nur durch Narzissas Erziehung bekam ich ein Lächeln zu stande. Narzissa hatte früher oft mit mir geübt höflich zu sein und vor allem auch dann zu lächeln, wenn man nicht unbedingt wollte. Alles weg zu lächeln und so zu tun, als wäre mir das Gegenüber sympathisch, fiel mir nicht gerade leicht, doch die Jahre lange Übung half mir, bei vorgespielter guter Laune zu bleiben. ,,Wirklich nicht? Ich trinke sehr gerne einen Tee in Gesellschaft." Ich hörte wie sie sich einige Male über ihren Rock strich. Sie war wie immer vollständig in rosa gekleidet. Vielleicht besaß sie keine anderen Kleidungsstücke, kam mir in den Sinn. ,,Ich lehne dennoch dankend ab, da ich gerade erst Tee beim Mittagessen getrunken habe." Versuchte ich so gut wie es ging zu antworten. Ich konnte schließlich nicht zugeben, dass ich Angst hatte, von ihr vergiftet zu werden. Lieber verdurstete ich als irgendwas zu trinken, was sie zusammen gemischt hatte.

,,Nun gut, dann kommen wir mal dazu, dass ich Ihnen erklären werde, warum genau Sie hier sind." Sie öffnete eine Schublade, die unter ihrem Schreibtisch integriert war. Sie zog eine graue Mappe hervor und entnahm daraus mehrere Zettel. ,,Wie Sie vielleicht wissen, wurde mir das Recht erteilt, alle Briefe zu öffnen und somit zu kontrollieren. Nun traf neulich eine Eule mit diesem Brief für Sie ein. Er hat mich zuerst sehr beunruhigt, aber im Nachhinein stellte er sich als äußerst harmlos aus. Dennoch denke ich, dass es besser wäre, wenn Sie Ihre Antwort direkt hier aufschreiben und mir erlauben, ihn für Sie abzuschicken. Aber um nicht in Verwirrung zu kommen, ist hier erstmal Ihr Brief."

Ich saß komplett geschockt auf dem Stuhl. Diese hinterhältig Hexe, die in mir einen sehr starken Brechreiz auslöste, laß einfach meine, wenn auch wenige, Post. Vielleicht lohnte es sich ja doch Todesserin zu werden, wenn ich dafür Dolores Umbridge umbringen durfte. Ich wollte, so schnell es eben ging, nach dem Brief greifen, doch Umbridge zog ihn weg von mir. Stand ihr das überhaupt zu? Wenn er an mich adressiert war? ,,Zuerst würde ich Ihnen jedoch noch ein, zwei Fragen stellen, um sichergehen zu können, dass dieser Brief auch von der Person verfasst wurde, die ihn geschrieben hat." Ich nickte verwirrt, während ich meine rechte Hand zur Faust ballte, um nicht noch auf dumme Gedanken zu kommen. ,,Wer ist Vulpecula Black für Sie?" Vulpecula hatte mir geschrieben? Sie war doch schon teilweise nicht mehr am Leben. ,,Sie ist die Cousine 2. Grades meines Opas, die in Wales lebt." Antworte ich schlicht und schien ins Schwarze zu treffen, denn auf Umbrides machte sich Überraschung breit. Wobei sich außerdem einen hässliche Falte auf ihrer Stirn bildete. ,,Wann haben Sie Vulpecula das letzte Mal gesehen?" Ich lehnte meinen Kopf nachdenklich zur Seite. Das wusste ich selbst nicht mehr. Ich erninnerte mich nur noch an einen Besuch von ihr. Die Frau putzte für ihr Leben gern und hatte Narzissa eine Woche lang damit genervt, in dem sie ihr aufgeschrieben hatte, wo überall zu putzen war. Sie beschriftete, aber nicht etwa einen Zettel, sondern klebte an jeden Gegenstand einen Zettel. Als sie dann noch eine Vase Umschmiss und die Schuld auf Draco schob, warf Lucius sie raus. Mir hatte sie- ich erstarrte. Sie hatte mir einmal vorher gesagt, dass ich später mal etwas mit einem rot haarigen anfangen würde. Halleluja. Vulpecula konnte tatsächlich aus meiner Hand lesen oder auch nicht. Denn wenn ich mich recht entsinnte, erzählte sie das Draco auch. Wie schade...

Gryffindors Küssen Besser (Fred Weasley Ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt