Kapitel 6

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Langsam öffnete ich verschlafen meine Augen und merkte, dass mein Kissen Oikawa ist. Nervös richtete ich mich auf und sah, dass ich von Tōru angegrinst werde. „W-wie lange bist du schon wach?" stotterte ich vor mich hin. „Schon seit mein Wecker vor 2 Stunden geklingelt hat, aber den hast du wohl nicht gehört." Er lachte und erst jetzt fiel mir ein, dass wir schon längst hätten in der Schule sein müssen. „Wieso hast du mich nicht geweckt? Schule! Es ist Montag!" Panisch stand ich auf und sah auf die Uhr. Schon 9:00 Uhr. „Oikawa, du Idiot! Wir sind viel zu spät." Wieder lachte er nur und setzte sich auf die Bettkante. „Ich weiß, wir gehen heute nicht in die Schule." Er grinste. „Kein Stress, wir machen heute was viel spaßigeres." Er stand auf und sah mich lächelnd an. „Oikawa, spinnst du? Meine Mutter wird mich dafür Köpfen!" Ich wurde immer nervöser. „Ja, also was das angeht. Ich habe ihr über dein Handy geschrieben, dass du dich nicht gut fühlst und deswegen nicht in die Schule gehst." Meine Augen weiteten sich enorm als ich das hörte. „Du Vollidiot! Man Oikawa! Woher hast du überhaupt die Nummer? Die war nicht auf meinem Handy! Du Idiot! Jetzt weiß sie, dass ich wieder ein Handy habe und wenn sie mich wegen der Sache mit der Schule nicht umgebracht hätte, dann spätestens jetzt!" Langsam sammelten sich immer mehr Tränen in meinen Augen. „Sorry, daran hatte ich nicht gedacht. Ich finde es auch immer noch seltsam, dass du kein Handy haben darfst." nervös Kratze er sich am Hinterkopf und sah mich verlegen an. „Iwa, tut mir wirklich leid.... aber jetzt ist es eben passiert, also bleib einfach den Vormittag über hier und nachher gehen wir gemeinsam zu dir nach Hause. Kann doch gar nicht so schlimm sein." Oikawa verstand mal wieder gar nicht, wie das ist. Ist auch kein Wunder.

Ich hatte ja kaum Möglichkeiten, also blieb ich die ganze Zeit bei Oikawa und wir gingen tatsächlich gemeinsam am Nachmittag zu mir. Nervös schloss ich die Tür auf. „M-Mama?" brachte ich leise hervor. „Küche! Sofort!" schrie sie aus der Küche und ich zuckte zusammen. Mit kleinen Schritten näherte ich mich schließlich der Küche und traf dort auf meine Mutter, jene mich mit verschränkten Armen ansah. Ich bekam höllische Angst, doch dann lockerte sich ihr Blick als sie an mir vorbei blicke, da sie Oikawa bemerkt hatte. „Oh Tōru, ich wusste nicht, dass du hier bist." plötzlich klang sie freundlich. Typisch. Niemand sollte merken, was für ein Monster sie eigentlich ist. „Tōru, ich möchte mit Hajime einiges bereden und eigentlich weiß Hajime das auch." Sie schenkte mir kurz einen fiesen Blick und lächelte dann wieder Oikawa an. Oikawa schien allerdings dennoch bemerkt zu haben, was hier los war. „Ich verstehe, aber ich würde Iwa ungern alleine lassen." entgegnete er meiner Mutter leicht besorgt, welche mich sofort böse anfunkelte. „Schon gut, geh ruhig." antworte ich, ich wollte nicht, dass alles noch schlimmer wird. Bisher war sie noch nicht ausgerastet, was wohl an Oikawas Anwesenheit lag, doch ich wollte nichts riskieren. Man konnte Oikawa ansehen, dass er nicht gehen wollte, doch er verließ das Haus dennoch.

„Was fällt dir ein, hmm?" Sie schrie nicht, aber ihre Stimme wirkte dennoch bedrohlich. Ich erstarrte und konnte kein Wort hervorbringen. „Erst komme ich nach Hause und erfahre, dass du bei Oikawa bist und dann erfahre ich, dass du nicht in der Schule bist und ein Handy hast. Was glaubst du denn wer du bist? Und zum krönenden Abschluss scheint dein Freund wohl zu denken, dass er dich nicht bei mir lassen könne, ohne das was passiert. Was hast du ihm für Märchen erzählt, hmm?" Sie klang unglaublich beängstigend und kam mir immer näher. Als sie vor mir stehen blieb, griff sie nach einem Küchenmesser, welches auf dem Tisch lag. Mir liefen endlos viele Tränen über die Wangen und wie angewurzelt konnte ich mich keinen Zentimeter rühren. „Das wirst du mir büßen, dass du es wagst, dich so zu benehmen." Sie hielt das Messer an meine Kehle und ich fing an zu Zittern. Ich konnte immer noch nichts sagen und hatte panische Angst. „ Du wirst die Schule wechseln und deine Freund nie wieder sehen. Konzentriere dich auf deine Bildung und wenn du sterben willst, dann bring dich gefälligst selber um." Nach diesen Worten nahm sie das Messer runter und hielt es mir hin. Ich war völlig perplex und nahm das Messer an. Sie knallte meinen Kopf mit Wucht gegen die Wand hinter mir und verließ anschließend den Raum und auch das Haus, sie musste wohl los zur Arbeit. Ich war schon wieder völlig verwirrt und Ratlos. In letzter Zeit war sie viel netter als sonst, auch wenn das eben nicht den Anschein machte als wäre es „nett" gewesen.
Natürlich wollte ich mich jetzt nicht umbringen, weshalb ich das Messer weglegte, allerdings dachte ich dennoch über ihre Worte nach. Sie sagte, dass ich meine Freunde nicht wieder sehen würde und das ich die Schule wechseln würde. Was soll das denn?

Mir schwirrten endlos viele Gedanken im Kopf herum, doch für diese hatte ich gerade gar keine Zeit. Mein Kopf brummte und mir wurde schwindelig. Ich tastete meinen Hinterkopf ab und spürte, dass Blut meinen Hinterkopf entlang floss.

Ich zog mein Handy aus meiner Hosentasche und rief Oikawa an.

Oikawa:
„Oh Iwa! Alles gut? Ich wollte nicht gehen, aber ich wollte es auch nicht schlimmer machen. Sie schien gereizt und desw-"

Iwaizumi:
„Oikawa! Halt die Klappe! Mir ist schwindlig und ich habe wohl eine Wunde am Hinterkopf... kannst du her kommen?"

Oikawa:
„Oh mein Gott. Ich rufe einen Krankenwagen und komme zu dir."

Iwaizumi:
„Nein! Kein Krankenwagen. Komm bitte einfach her. Ich brauche dich. Bitte."

Oikawa:
„Na gut. Wehe du stirbst mir weg. Mach schon Mal die Tür auf, gib mir 2 Minuten."

Ich legte auf und schleifte mich zur Haustür. Mir war so unglaublich schwindlig und schlecht.

Wenn du ehrlich wärst - IwaOiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt