Die Rally
Um kurz vor 9 gehen Jenny und ich zum Speiseraum. Dabei können wir uns kaum sehen, weil hier so viele Köpfe im Weg sind. Mein Gott, wie viele Leute sind den hier auf dem Internat? Das ist mir gestern gar nicht aufgefallen! Im Speiseraum treffen wir wieder auf die Mädchen von gestern, die uns freundlicher Weise Plätze frei halten. Jetzt fehlen nur noch Chyn und Teresa, aber die sind wahrscheinlich beide noch im Stall bei ihren Pferden. Wie eklig, dann konnten die ja gar nicht Duschen und zumindest Teresa wird bestimmt nach Pferd stinken. Schnell setze ich mich auf den freien Platz neben Vanessa und Jenny setzt sich auf die andere Seite. Gut ,so kann sich wenigstens das Stinke Mädchen nicht neben mich setzen.
Gleich darauf kommen die beiden dann aber auch und nachdem sie sich gesetzt haben, hört man wie es gegen ein Glas klopft. Schnell werden die Schüler leiser und die Direktorin fängt an zu reden: „ Guten Morgen, meine Lieben. Ich hoffe, ihr seid alle da. Wenn nicht, wäre das nämlich blöd. Zuerst, bevor ihr etwas esst, bekommt ihr noch etwas anderes. Ihr bekommt neue Stundenpläne.“ Hier gibt es heillose Aufregung, aber Frau Mailer beruhigt sie schnell wieder. „ Ja, ich weiß, ihr habt eure Stundenpläne bereits. Werft sie weg. Ihr bekommt neue Stundenpläne, denn wir mussten sie überarbeiten, weil es einige Komplikationen gab.“ In dem Moment könnte ich schwören, dass sie mir direkt in die Augen sieht. Immer noch grummeln einige böse und auch Jenny motzt, dass sie jetzt ihren Stundenplan nochmal neu lernen muss. Ich muss grinsen. Manchmal ist es doch gut, wenn man nicht zu viel macht. „ Damit ihr euch jetzt vollends beruhigt, habe ich hier auch eine gute Nachricht für euch. Durch die neuen Stundenpläne habt ihr jetzt auch früher Schluss!“ Jetzt hat sie die Schüler wieder auf ihrer Seite; alle jubeln und auch Frau Mailer muss lächeln. „ Aber nun zu einem viel wichtigerem Thema. Unsere Rally. Einige kennen bestimmt Rallys, wo man auf Pferden reitet und Zettel sucht. . Wir machen das so ähnlich, doch da wir noch nicht wissen, wie gut ihr reiten könnt, machen wir das Ganze zu Fuß. Aber jetzt solltet ihr erst mal frühstücken. Danach erkläre ich euch alles. Guten Appetit.“ Sie setzt sich wieder hin und sofort machen sich die Schüler über das Buffet her. Ich lasse die anderen zuerst gehen, da ich nicht scharf darauf bin, mich mit jemandem um mein Frühstück zu kloppen, auch wenn es noch so lecker aussieht und noch so gut riecht. Das ist einfach unter meinem Niveau.
Erst als die anderen mit Bergen von Essen auf ihrem Teller zurückkommen, gehe ich los. Es sieht aber auch verboten lecker aus und es gibt so viel Auswahl, dass ich schon verstehen kann, wenn es einem schwer fällt nicht so viel Essen zu hohlen. Am Ende habe ich zwei Croissants auf meinem Teller die ich gleich mit Nutella bestreiche, meine absolute Laubspeise zum Frühstück und für Nutella mache ich sogar eine Ausnahme von meiner “nicht zu viel Süßes pro Tag“ Regel. Es schmeckt einfach zu gut. Dazu noch einen Kaffee und etwas Gemüse zur gesunden Ernährung und schon bin ich fertig. Mit Verhältnis mäßig sehr wenig auf dem Teller gehe ich zu meinem Platz zurück. Jenny sieht staunend über Essens auf meinen Teller. „ Hast du keinen Hunger?“
„ Doch schon, aber so viel wie ihr alle esse ich dann doch nicht. Ich will schließlich nicht noch dicker werden.“ Jenny sieht mich erstaunt an, dann prustet sie los. Ich sehe sie verwirrt an, ehe ich anfange mein Croissant so bestreichen.
„ Was ist so lustig?“, fragt das Mädchen namens Madleen. Jenny kriegt sich für einen Moment so weit ein, dass sie hervor stoßen kann: „ Sie glaubt, sie ist dick!“ um dann noch heftiger zu lachen. Madleen sieht mich von oben bis unten an, dann muss auch sie heftig lachen. So langsam macht mir das Angst.
„ Was habt ihr denn?“, frage ich Jenny, die sich langsam wieder beruhigt. Jenny schüttelt den Kopf, dann meint sie grinsend: „ Okay, ich erkläre es dir. Du, das Mädchen an diesem Tisch, was vermutlich am dünnsten ist, isst am wenigsten und meint dann auch noch, sie darf nicht so viel essen, weil sie sonst noch dicker wird. Und das sagst du ausgerechnet zu mir, die das meiste Essen auf dem Teller hat!“ Jenny fängt schon wieder an zu lachen.
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Schwarzes Glück
הרפתקאותTessa will auf keinen Fall in ein Reitinternat, doch ihre Eltern zwingen sie. Und das, wo sie Pferde und alles was damit zu tun hat hasst und dementsprechend auch nicht reiten kann. Darum ist Tessa mega mies drauf, als ihre Eltern sie eine Woche sp...