Little Dramione

2.4K 21 32
                                    

Die Idee zu diesem Oneshot kam mir durch das Lied oben. Wie ich darauf gekommen bin weiß ich nicht. Ich habe mir das Alter von Lily Luna Potter ein bisschen zurecht gebogen. Ich habe ihren Geburtstag auf 2004 gesetzt und nicht so wie es drin steht bei 2006- 2008 gelassen. Das würde nicht passen...
Ich warne davor es geht auch um Suizid. Wer damit nicht klar kommt liest bitte nicht weiter.

Heute war ein ganz besonderer Herbsttag. Nicht nur, weil heute der Todestag seiner Eltern war. Nein, heute sollte Scorpius Malfoy endlich erfahren, warum seine Eltern damals starben. Zusammen mit Ginny und Harry Potter, seinen beiden Paten, ging er zum Familienfriedhof der Malfoys.

Schon oft waren sie hier. Manchmal mit seiner Großmutter und ganz selten war der junge Malfoy, nach dem Tod seiner Großmutter, auch alleine dort. Erwartungsvoll sah er seine Paten an. Ginny wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augen und gemeinsam mit Harry fing sie an zu erzählen. „Weißt du Scorp, das war so...

Es war vor ungefähr 18 Jahren. Der große Krieg war seit zwei Jahre vorüber. Hermine und Draco Malfoy hatten sich gerade vor wenigen Wochen das Ja-Wort gegeben. Und doch war nicht alles so, wie es schien. Draco Malfoy hatte nach dem Ende des Krieges mit vielen Dämonen zu kämpfen. Hermine ging es nicht anders, doch ihre Liebe zu Draco Malfoy half ihr dabei sie zu verarbeiten. Sie hoffte ihr Gatte würde irgendwann über die Geschehnisse hinweg zu kommen, und augenscheinlich war das auch so.
Die Maske, welche damals in Hogwarts so gut saß, passte auch jetzt noch perfekt. Nicht einmal Hermine bemerkte sie.
Lange versuchte Draco wirklich alles zu verarbeiten. Doch der Tod seines Vaters und die daraus resultierende starke Veränderung seiner Mutter, welche sich immer mehr zurück zog, belasteten ihn noch zusätzlich.

Es war noch früh am morgen an einem Herbsttag wie eben jener, als Scorpius und seine Paten an dem Grab standen, als sich Draco still und leise aus dem großen Manor schlich. Er lies alles zurück was er je besessen hatte, nahm einen Brief und ging nach
Hogwarts.

Wieso er das tat, wusste Draco nicht. Vielleicht tat er es, weil er sich jahrelang dort wie zu Hause fühlte. Ohne auch nur von irgendjemandem entdeckt zu werden lief er auf den Astronomieturm. Mit diesem Ort verband er so vieles. Die Erkenntnis, dass er Hermine liebte, den Mord an Dumbledore, die Angst vor allem, was noch kommen würde und die Erinnerungen an das was war.

Noch einmal sah er sich den wunderschönen Sonnenaufgang an und nahm den unscheinbaren Brief in die Hand. Dann stieg er über die Brüstung, drehte den Rücken zu den Ländereien von Hogwarts und lief sich fallen.

Das alles bekam seine geliebte Frau nicht mit.

Sie erfuhr erst davon als es bereits zu spät war.

Eine Eule aus Hogwarts erreichte sie beim späten Frühstück, während Hermine sich fragte, wo Draco denn war. Er musste spazieren gegangen sein oder ähnliches, dachte Hermine sich.
Als sie den Brief las, stand sie kurz vor einer Ohnmacht. Ihr Draco sollte sich umgebracht haben oder sollte gar getötet worden sein?!

Schnell apparierte sie an die Grenze der Ländereien von Hogwarts. Minerva McGonagall, die amtierende Schulleiterin erwartete sie schon. Auf dem Weg zum Krankenflügel sprach keine der beiden ein Wort. Poppy Pomfrey war die erste, die mit ihr sprach: „Mein herzliches Beileid Mrs Malfoy. Es tut mir schrecklich leid, was passiert ist. Ihr Mann hatte einen Zettel in der Hand als Mr Filch ihn fand. Er liegt bei ihm." „Vielen Dank, Madame Pomfrey. Professor McGonagall, würden sie mich bitte kurz alleine lassen?", sagte Hermine mit Tränen erstickter Stimme. „Natürlich. Sie wissen, wo sie mich finden. Madame Pomfrey wird ihnen das Passwort sagen."
Vorsichtig lief die nun verwitwete Mrs Malfoy auf das Bett zu, welches ihr die Krankenschwester gezeigt hatte. Wie ihr schon gesagt wurde, lag auf dem Tisch neben dem Bett ein Zettel mit dem Siegel der Malfoys. Vorsichtig zerbrach sie es.

Liebste Hermine,
bitte sei mir nicht all zu böse, dass ich diesen Schritt tat. Aber es ging nicht anders.
Vaters Tod war schwer für mich. Mutters Veränderung noch viel mehr. Ich konnte sie einfach nicht mehr so sehen. Die Last des Krieges war zu schwer für mich. Bitte werde ohne mich glücklich, ich halte dich doch nur auf.

Ich werde dich für immer lieben.

Dein Draco Lucius Malfoy

Ein markerschütternder Schrei der Verzweiflung hallte durch das alte Schloss. Jeder der ihn hörte sah sich verwundert um, als könnte man so heraus finden, wer es war.
Im Krankenflügel wusste man, wer es war und doch wurde geschwiegen, denn niemand wollte sie in ihrer Trauer stören.
An eben jenem Ort brach ein Herz in zwei und die Hoffnung einer jungen Frau auf eine Familie mit Vater und Kind, starb mit dem Vater des ungeborenen Kindes. Sie wollte es ihm heute erzählen, doch das Schicksal meinte es wohl nicht gut mit ihr.

Weinend brach sie auf ihrem toten Mann zusammen und weinte Stunden lang. Sie wollte ihn nicht verlassen. Konnte es einfach nicht. Sie hatten sich geschworen einander nie zu verlassen. Narzissa Malfoy zerbrach fast an der Tatsache, dass ihr geliebter Sohn sich das Leben nahm. Das einzige, was die sonst so stolze Frau noch am Leben erhielt, war die Nachricht von ihrem noch ungeborenen Enkel.

Hermine und Narzissa blieben auf Minerva's Bitte hin bis nach der Geburt des Kindes und darüber hinaus in Hogwarts. Die beiden Frauen sah man, wenn man sie denn sah, nur in der Großen Halle zu den Mahlzeiten oder in der Bibliothek. Auch sah man sie nur in schwarz, wenn man ihnen begegnete.

Es war ein Herbsttag wie im Jahr zuvor. Keiner ahnte auch nur, was geschehen sollte. Keiner außer Hermine. ‚
Sie gab einer Hauselfe einen Zettel, mit der Aufgabe ihn beim Frühstück auf Narzissa's Platz erscheinen zu lassen. Sie wusste, das war nicht wirklich fair und dennoch erschien ihr das als die beste Lösung.

Dann stieg sie wie Draco ein Jahr zuvor den Astronomieturm hinauf. Das letzte was sie sagte war: „Bald bin ich wieder bei dir Draco.", mit diesen Worten stieg auch sie über die Brüstung und lies sich rücklinks fallen.
Ein paar Stunden später beim Frühstück hatte Narzissa schon ein ungutes Gefühl als ein Zettel auf ihrem Teller lag. Minerva neben ihr nickte ihr aufmunternd zu.

Liebe Narzissa,
es tut mir leid, aber ich kann nicht mehr ohne ihn. Ich habe es versucht, aber Scorpius sieht ihm einfach zu ähnlich. Ich werde zu Draco gehen. Pass gut auf ihn auf. Ich habe Ginny und Harry zu seinen Paten gemacht. Bitte erzähl ihm von uns, wenn er alt genug ist. Wenn du es nicht kannst sollen sie es tun.
Sag Scorpius bitte, dass ich ihn lieb habe.

In liebe deine Schwiegertochter

Hermine Jean Malfoy

Ein Schrei so verzweifelt, wie schon einmal hallte durch die Große Halle, in der alle Schüler saßen und durch das Schloss.
Alle waren wie in Trance. Professor McGonagall verkündete, den Tod der Kriegsheldin und, dass an in dieser Woche der Unterricht ausfallen würde. Sie selbst konnte nicht glauben, dass diese schlaue Hexe ihren Sohn zurücklies, um ihre große Liebe im Jenseits wieder zu sehen.
Minerva half Narzissa mit Scorpius so gut sie konnte, doch sie gaben ihn immer öfter zu Harry und Ginny, welche auch vor kurzem Eltern wurden. Er fühlte sich wohl bei den Potters und als es der Malfoy mit den Jahren immer schlechter ging übergab sie ihn an sie.

„...du darfst nicht wütend sein auf deine Eltern Scorpius. Sie mussten viel zu lange stark sein. Und das ist auch die Erklärung, wieso du deine ehemalige Schulleiterin Oma nennen durftest." Traurig lächelnd zwinkerte Harry Scorp zu und ging dann mit Ginny.

Sie hatte schon früh angefangen zu weinen, weshalb Harry ihm viel von seinen Eltern erzählte. Ginny konnte es nach all diesen Jahren noch immer nicht. Wer konnte es ihr schon verdenken? Hermine war ihre beste Freundin gewesen.

Als die Potters weg waren kniete sich der Malfoy an das Grab seiner Eltern: „Hallo Mom, Dad ich will euch noch was sagen...Lily und ich sind seit letztem Jahr zusammen. Harry und Ginny wissen nichts davon. Ich denke nicht, dass sie so begeistert sein werden, wenn sie es heraus finden.", leise lachte er. „Ich hab euch lieb. Und ich verspreche euch ich werde euch wieder öfter besuchen kommen. Vielleicht kann ich auch mal Lily mitbringen. Wahrscheinlich aber erst in den Ferien." Mit leisen Tränen in den Augen verschwand der 18 jährige nun mit dem Wissen, wieso seine Eltern starben.

(1344 Wörter)

Harry Potter OneShots Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt