Die Zugfahrt (3)

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Ein paar Tage später...

Wieder saß sie mit ihrem Sohn im Zug. Dieses mal zurück. Zurück nach Berlin. Zurück nach... Hause? Vielleicht. Noch wusste sie nicht, wie das Gespräch verlaufen würde. Sie hoffte, dass er sie genauso vermisst hatte, dass sie jetzt alles wieder zusammen hinbekommen würden. Doch was, wenn dies nicht der Fall war? Was wenn er sie nicht mehr wollte? Vielleicht wollte er nur mit ihr reden, um ihr zu sagen, dass es endgültig vorbei war?! Vielleicht wollte er nur seinen Sohn mal wieder sehen? Sie stellte sich viel zu viele Fragen, die sie sowieso nicht beantworten konnte und machte sich zu viele Gedanken.

Ein paar Stunden später stand sie vor der Tür ihrer gemeinsamen Wohnung und klingelte. Lange brauchte sie nicht warten bis er aufmachte. Ihr gemeinsamer Sohn lief freudig auf ihn zu und Thomas nahm ihn auf seinen Arm und begrüßte ihn kurz. Dann sah er zu Steff, begrüßte sie auch kurz und sie gingen in die Wohnung. Der Kleine ging bald schon in sein Zimmer um ein wenig zu spielen und so konnten die beiden in Ruhe reden.

Also, da war er nun. Der Augenblick vor dem Stefanie so viel Angst hatte. Jetzt würde sich alles entscheiden für die Zukunft dreier Menschen. Unsicher sah sie ihn an und wusste nicht, wie sie anfangen sollte. Auch Thomas war sich unsicher und wusste nicht, was beziehungsweise wie er es sagen sollte oder überhaupt mal anfangen sollte zu reden. So sahen die zwei sich einfach nur stumm an. Er sah ihr in die Augen und verlor sich in ihnen. Nur sie konnte es schaffen ihn wieder glücklich zu machen, aber sie könnte ihn genauso gut zerstören, wenn sie wollen würde. Er konnte es sich zwar eigentlich nicht vorstellen, doch trotzdem hatte er Angst. Sie konnte dies schließlich auch unbeabsichtigt tun, ihn einfach verlassen, sagen, dass es nun endgültig vorbei war. Doch sie sah ihn nur genauso an, bekam kein Wort raus und verlor sich in seinen Augen.
Ohne das einer der beiden es wirklich bemerkte näherten sich ihre Gesichter und sie küssten sich. Thomas legte vorsichtig seine Hand an ihre Wange und der Kuss der Beiden wurde immer intensiver und leidenschaftlicher. In diesem Moment brauchte es keine Worte mehr, beide wussten, dass beide den jeweils anderen vermisst hatten. Als sie sich wegen Luftmangel voneinander lösen mussten sahen sie sich kurz stumm an, aber dieses mal mit einem Lächeln im Gesicht.
Dann fing Thomas an: "Steff, es tut mir Leid. Ich hab dich echt vermisst. Ich kann nicht ohne dich."
Lächelnd antwortete sie: "Ich hab dich auch vermisst und ich kann auch nicht ohne dich und mir tut es auch Leid."
Wieder küssten sie sich und wieder wurde der Kuss schnell intensiver und leidenschaftlicher. Beide wussten, dass sie ohne einander einfach nicht konnten, dass sie sich gegenseitig brauchten und liebten und so schnell nichts die beiden auseinander bringen könnte. Falls das überhaupt möglich war.
Mehr als glücklich darüber, dass alles wieder geklärt war, kuschelten sie noch ein wenig zusammen.

Silbermond OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt