Wasted Love.

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Es ist spät geworden. Spät und still. Ich wünschte es wäre nicht so warm, doch dann könnte ich auch nicht das Fenster öffnen.

Mein gesamter Körper fühlt sich taub an. Als würde er gar nicht mir gehören, sondern einfach nur da sein. Einfach nur existieren. Den ganzen Tag habe ich nichts gemacht. Einfach nur da gesessen und meine Filme geschaut.. Irgendwann habe ich einfach den Fernseher ausgeschaltet und saß stumm auf meiner Couch. Sie waren bis um 3 nicht da, also hatte ich mir noch eine Schachtel von vorn genommen. Keine Ahnung ob sie es wieder bemerken - ich hoffe nicht.
Ich bin mir nicht mal sicher ob ich es tun soll, aber jetzt.. Jetzt wo es dunkel ist und es so unerträglich still scheint, dass ich fast glaube meinen Herzschlag zu hören, will ich es tun...

Ich denke unaufhörlich. Spüre kaum noch meinen Körper. ich will schreien und weinen, doch sitze ich stumm und taub da. Als würde alles still stehen und am liebsten sollte es für immer so sein. Still stehen. Nicht voran gehen. Einfach.. still stehen. Ich will nicht denken, weil es mir nur Kopfschmerzen bereitet. Ich glaube jedoch nicht, dass es mir schlecht geht. Ich weiß nicht wie es mir geht, aber schlecht ist kein Ausdruck dafür. Es sind sinnlose Wörter die ich schreibe, um zu versuchen meine Gefühle auf irgendeine Art auszudrücken. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal länger als 2 Minuten geredet habe, aber ich vermisse meine Stimme nicht.

Ich weiß nicht ob ich Angst habe.. und wenn doch, dann vor den Dingen, vor denen ich nicht davon rennen kann. Ich will zu Hause bleiben anstatt in wenigen Tagen wieder die Schule betreten zu müssen, doch wenn ich zu Hause bleibe ist dieses ständige "Denken an Nichts" stetig in meinem Kopf verankert. Ich versuche mich auf andere Dinge zu konzentrieren, doch dass lenkt mich nicht ab. Ich versuche mich auf einen klaren Gedanken zu konzentrieren und doch ist dort keiner. Es ist ein Wirrwarr genau wie meine Worte. Ich habe mir einige Male überlegt jemanden dafür verantwortlich zu machen, dass er mich zu dem gemacht hat, was ich heute bin, zu diesem Durcheinander. Doch was habe ich davon jemanden für meine Gedanken zur Verantwortung zu ziehen. Niemand kann etwas dafür und doch fühlt es sich an, als müsste ich das ganze jemand anderem in die Schuhe schieben.

Ich habe Schmerzen und doch ist alles taub. Meine Gelenke tun mir weh und die Muskeln spannen sich ungewollt immer wieder an. Mein Kopf dreht sich und alles wird etwas verschwommen vor den Augen. Ab und zu. Doch dann ist es als könnte ich rennen und rennen und niemals fallen - jedoch ist dieses taube Gefühl dann da und meine Gedanken scheinen ins unendliche hinaus zu schweifen. Und ich kann mich nicht einmal selbst dazu entscheiden wie ich mich fühle. es passiert einfach.

Den einen Moment will ich sie anschreien ich will wütend werden und alles um mich herum zerstören. Ich will alles was ich in die Hände bekomme zu Schutt und Asche verarbeiten, bis nichts mehr übrig geblieben ist. Die Wut.. sie wird einfach immer größer und ich weiß nicht, weshalb ich wütend bin. Ich weiß nicht wieso ich dann unaufhörlich weine und in mein Kissen schreie und ich weiß nicht, warum ich danach einfach nur wieder still da liege, als wäre nichts von allem dem gerade passiert. Und ich weiß nicht, warum ich über all diese Dinge Stunde um Stunde, Minute um Minute nach denken. Warum ich an so viele Dinge gleich zeitig denke um mich auf nichts davon konzentrieren kann. Warum ich am liebsten im einen Moment jemanden umbringen können und ich nächsten einfach nur jemanden umarmen.

Es ist schwer das ganze zu beschreiben und als ich es das letzte Mal versucht habe, war es doch nur sinnlos. Je mehr ich darüber nach denke, jeden einzelnen Gedanken aufzuschreiben, desto absurder fühlt es sich an. Ich schreibe die ganze Zeit wie sich Dinge anfühlen, obwohl es alles taub ist. Und doch ist es, als würde mein Kopf jede Sekunde zerplatzen.

Ich weiß nicht ob es mir gut geht, ob es mir schlecht geht, ich weiß es im Moment einfach nicht und würde mich jemand fragen, ich würde einfach nicht mehr antworten. Vielleicht will ich einfach nur leben und etwas spüren, vielleicht will einfach nur dieses kleine Dummchen sein, dass sich um nichts Gedanken macht und einfach nur das tut, was es will. Vielleicht will ich besser sein und keinen mehr enttäusche, der soviel für mich getan und gegeben hat und doch tue ich es immer wieder. Ich enttäusche Menschen die ich liebe und die mich lieben und dabei habe ich das Gefühl, als würde ich mir das ganze nur einbilden und tue es wieder und wieder und wieder..
Es das nicht eine Schande? Soviel Schmerz und Durcheinander, Hass und Liebe wird durch einander gemischt und ergibt ein größeres Chaos als allein und mitten drin noch mehr Probleme, die einfach nicht zu verschwinden scheinen, obwohl sie nicht einmal richtig da sind.

Random ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt