Take me to Church.

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Mit einem Ruck zog ich beide Kopfhörer aus meinen Ohren raus und schaute, ob wir schon da waren. Meine Augen waren müde vom lesen und mein ganzer Körper fühlte sich etwas steif an. Der Versuch mich im Auto auszustrecken schlug fehl und ich endete in einer komischen Haltung, die sich auch nicht bequemer anfühlte. Als ich aus dem Fenster schaute, bemerkte ich, dass alles in grauen Nebel getaucht war. Bis auf 50 Meter konnte man nichts mehr richtig identifizieren. Wir standen an einer mir all zu gut bekannten Tankstelle. Sie waren beide bereits schon ausgestiegen, ohne dass ich es bemerkt hatte. Ich legte mein Handy neben mich und suchte nach beiden. Er stand hinterm Auto und tankte es voll, während sie sich an einem Stand Gemüse und Obst ansah. Ich hatte garnicht benerkt, wie ich mich aufrichten musste um sie richtig zu sehen und rutschte wieder in meinem sitz zusammen. Sie hatten eine Tür aufgelassen, sodass die kalte Morgenluft das ganze Auto erfüllte. Ich zitterte für wenige Augenblicke und zog dann meine Jacke etwas zu. Warum war ich überhaupt mitgefahren. Ich hätte zu hause bleiben können und würde dann jetzt noch in meinem Bett liegen.

Ein Mann kan auf das Auto zu. Ich kniff leicht meine Augen weiter zusammen. Schwarze Hose, schwarze Jacke und der schwarze Pulli darunter war schon etwas ausgewaschen. Die Kaputze war tief ins Gesicht gezogen, sodass ich es kaum erkennen konnte. Er war groß und seine Presents war eindrucksvoll, selbstbewusst fast. Ich drehte meinem Kopf, sodass mein Blick. Seiner Gestalt folgen konnte, während er ums Auto ging. Als er am gegenüberliegendem Fenster vorbei kam, hob er den Kopf und schaute mich an. Seine müden grauen Augen schaute mich eindrunglich an. Ohne weiter darüber nach zu denken, wendete ich den Blick von ihm. Alles davor hatte sich wie in Zeitlupe angefühlt, doch jetzt war alles wieder auf normal gestellt. Für einen kurzen Moment hatte ich das Gefühl, der Nebel sein noch dichter geworden.

Erst stieg er wieder ein und wenige Sekunden später auch sie. Augenblicklich befanden sich meine Kopfhörer wieder in meinen Ohren und der leise Klang von Take me to Church durchlief meine Gedanken.

Meine Augen schlossen sich von allein und ich legte meinen Kopf gegen die Lehne. Bald war ich wieder zu Hause und der kleine Fluchtmoment wäre wieder zu ende.

Random ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt