A/N: So, dass ist jetzt der zweite Teil vom dritten Kapitel.
Der Telefonhörer rauschte auf und spuckte Alon und die Katze gegen die Telefonhäuschentür.
Alons Rücken gab ein ungesundes Knack von sich und er stöhnte leise, bevor er mit wackeligen Beinen aufstand und die Katze von seiner Hose pflückte.
Wobei das von-der-Hose-pflücken vermutlich um einiges besser geklappt hätte, würde die Katze sich nicht so verbissen in seinem Bein festkrallen.
„Komm schon, wir sind da, du kannst jetzt los lassen."
Nie wieder, hörst du? Nie. Wieder. Wir laufen zurück und es ist mir egal, wie nass dein kostbares Buch dabei wird. Endlich ließ die Katze Alons Hose los und quetschte sich durch den Spalt zwischen Tür und Telefonhäuschenwand, der entstanden war, als Alonda gegen geworfen worden war.
Würde seine Ernährung aus mehr bestehen, als nur Erdnüssen, Ziegenkäse und Tee mit Milch, hätte wenigstens sie Chance bestanden, dass die Tür Schaden von dem Zusammenprall erlitt. Oder sich wenigstens ganz geöffnet hätte.
Alon warf ihr einen mürrischen Blick zu, als könnte die Tür etwas dafür, dass er so schmal war.
Heute war einfach nicht sein Tag. Nacht. Wie auch immer.
Alon war noch nicht einmal in der Stimmung dazu, auszuprobieren, ob auch er durch den Türspalt passen würde. Er war einfach nur nass und wollte nach hause und eine Tasse Tee trinken. Die es nicht geben würde, weil die Milch alle war.
Er seufzte betrübt auf, öffnete die Türe und trat hinaus in den Regen, der glücklicherweise wieder zu Regen geworden war. Die Hagelkörner hätten sich nur wieder in seinen Haaren verfangen, um dann da langsam zu schmelzen, wenn er schon lange wieder in der Wohnung saß.
Weil er die Katze nicht mehr sehen konnte, beeilte Alon sich, ihr so schnell wie möglich über die nassen Pflastersteine zu folgen.
Was er jetzt wirklich nicht gebrauchen konnte war ein weiterer abergläubischer Buchladenbesitzer, der einen Herzinfarkt erlitt, nur weil plötzlich mitten in der Nacht eine schwarze Katze in seinem Buchladen auftauchte.
Wobei – diese eine schwarze Katze brachte vermutlichwirklich Unheil.
Das leise Ziepen in Alons Bauch war zu einem ausgewachsenen Flattern geworden, das sich nur noch verstärkte, als er die kleine Buchhandlung entdeckte, die sich auf halbem Weg die Straße hinunter zwischen eine Bäckerei und ein Mehrfamilienhaus schmiegte.
Alons Stimmung besserte sich schlagartig.
Mit einem neuen Federn im Gang lief er auf das kleine Gebäude zu, das er noch nie zuvor in dieser Straße gesehen hatte.
Obwohl Alon sich quasi nicht draußen aufhielt, kannte er die Stadt wie seine eigene Hand. (Vermutlich besser als seine eigene Hand, wenn man bedachte, dass er seine Hand noch nie gesehen hatte und eine Hand nicht in der Lage war, mithilfe von Atmosphäre und Geruch etwas zu erschffen, was einem Bild in irgend einer Weise ähnelte.)
Und genau weil es möglich war, dass die Stadt über Nacht plötzlich ein neues Haus hervorbringen konnte, wie Haut es mit lästigen Pickeln so gerne zu tun pflegte, liebte Alon sie so sehr. Er liebte es, wie sie nach Möglichkeiten und Geheimnissen roch und wie noch nicht einmal die Sonne es schaffte diesen Geruch zu vertreiben.
In diesem plötzlichen Moment der Glückseligkeit konnte Alon sogar das Quatschen vergessen, das seine Füße bei jedem Schritt in seinen durchweichten Schuhen von sich gaben, und ignorieren, dass jede nochso kleine Brise ihn frösteln ließ.
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Anubis
FantasyAlon ist ein Sucher. (Einer der besten seiner Branche, wenn man ihn fragt. Der einzige, bei dem man wirklich bekommt, was man braucht, wenn man einen seiner Anwerber fragt). Er ist das, was die meisten Menschen sich nicht vorstellen, wenn sie an ei...