second podcast

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09.04.2020

»Neuer Tag. Neuer Podcast von mir.
Heute war das Date - naja, okay, man kann es nicht Date nennen - mit dem Jungen, von dem ich schon vor ein paar Tagen gesprochen habe. Der Junge, mit der braun gebrannten Haut, den grünen Augen, den braunen immer unordentlich liegenden Haaren und derm gut gebauten Körper. Der Junge, der Tommy vorgeworfen hat, er hätte sich verzählt. Der Junge, der sich für etwas besseres hält, nur weil er gut aussieht.

Ich weiß, um ehrlich zu sein, überhaupt nicht, wieso ich dieser ganzen Sache zugestimmt habe. Es war schlimmer, als ich es mir vorgestellt habe. Viel schlimmer. Er hatte mir versprochen, es wäre eine Sache zwischen Teenagern, die sich einfach kennenlernen wollen. Kein Date. Keine dreckigen Hintergedanken.
Und ich muss zugeben, er hat sein Wort gehalten. Es war wirklich kein Date oder sowas in der Art. Einfach ein Treffen unter Leuten, die sich noch nicht kennen, aber kennenlernen wollen.

Aber bevor ich von der großen Wendung erzähle, fange ich am besten mit dem Anfang an. Nun, also nachdem ich Stunden vor dem Kleiderschrank stand und meiner besten Freundin alle möglichen Outfits gezeigt habe, die sie entweder mit einem schnellen Kopfschütteln und einigen knappen nicht wirklich netten Bewertungen abgetan hat, oder aber einem Wiegen ihres Kopfes, fand ich ein Outfit, welches sowohl mir als auch ihr gefallen hat.
Eine schwarze Skinny-Jeans mit einer weiß-schwarz gestreiften Bluse. Meine Haare hatte sie mir in leichten Wellen über die Schulter gelockt und mein Make-Up hielt ich dezent. Ich wollte nicht so aufgebrezelt kommen, denn es war schließlich kein Date.

Meinem Freund hab ich davon nicht erzählt, denn ich wusste, er würde mich davon abhalte. Er würde mich finster anschauen und mich zwingen zuhause zu bleiben. Doch ich wollte mich mit dem Neuling treffen, denn er hatte irgendetwas an sich, was ihn interessant macht. Ich wollte ihn kennenlernen - nicht um meinen Freund eifersüchtig oder sowas in der Art zu machen, sondern einfach als guten Freund.

Der Neue und ich haben uns fürs Tommys entschieden. Nichts klischeehaftes, was an ein Date erinnert, wie zum Beispiel ein Abendessen in einem teueren Restaurant, oder ein Kinobesuch. Wir wollten etwas ungezwungenes. Also warum keine Eisschokolade bei Tommy? Dort, wo wir uns das erste Mal getroffen haben - ein paar Tage zuvor.

Auf jeden Fall hat er mich dann gegen vier auf seinem Motorrad abgeholt. Ich muss zugeben, ich war erst etwas skeptisch, als er meinte, dass wir damit zum Café fahren würden. Ich bin noch nie mit einem Motorrad gefahren, geschweige denn drauf gesessen. Denn ich habe schließlich Rupert, der mich überall hinfährt - egal zu welcher Uhrzeit. Das ist der Vorteil an einem Chauffeur.

Hinterher muss ich sagen, dass Motorrad fahren unglaublich Spaß macht. Diese kurze Zeit von Freiheit und Unbeschwertheit war unbeschreiblich. Alle Sorgen waren wie weggeblasen und ich habe nur noch den Wind gespürt, welcher mir ins Gesicht geweht war und meine so sorgfältig eingedrehten Locken total durcheinander gebracht hat. Doch das hat mir in dem Moment nichts ausgemacht. Ich war glücklich und habe auch total ausgeblendet gehabt, dass ich bei einem eigentlich Fremden auf dem Motorrad saß.

Zehn Minuten später waren wir dann beim Tommys angekommen und wir haben das kleine Café betreten. Dieser Duft nach frischen Kaffee, Kakao und Torten hatte bei mir schon immer eine beruhigende Atmosphäre hervorgerufen, doch heute war es nach dieser Fahrt auf dem Motorrad noch ma etwas anderes. Ich kann nicht beschreiben, wie ich mich in dem Moment gefühlt habe, aber ich war auf jeden Fall glücklich.

Gemeinsam haben wir uns dann in die verhältnismäßig kleine Schlange angestellt und daraufhin haben wir auch bestellt. Er hatte einen Eiskaffee und ich meine heißgeliebte Eisschokolade. Dazu haben wir jeder noch einen Schokomuffin genommen. Dieses Mal hatter er tatsächlich genug Geld dabei. Sogar soviel, dass er unbedingt für mich bezahlen wollte - als Gutmachung, meinte er.

Wir haben uns dann an einen freien Tisch in der Ecke gesetzt und ein bisschen über dies und jenes geredet. Es lief eigentlich ganz gut. Er war nicht mehr so abweisend nach dem Moment im Krankenzimmer. Zwar war er immer noch etwas überheblich, aber es lief definitiv besser als erwartet.

Bis mein Freund ganz plötzlich mit seiner Tasse und seinem Teller vor uns stand. Zunächst war ich völlig überrumpelt von der Situation gewesen und hab ihn einfach nur angestarrt, bis er sich auf einmal neben mich gesetzt hat und Besitzergreifung den Arm um mich geschlungen hat. Er wollte in diesem Moment zeigen, dass ich zu ihm gehöre. Das wusste ich einfach.
Normalerweise fand ich sowas auch immer recht süß, aber in diesem Moment war es mir einfach nur unangenehm. Ich hatte mich nicht mit dem Neuen getroffen, um mit ihm zu flirten. Nein, ich wollte ihn einfach nur kennenlernen. Ja okay, es war wahrscheinlich nicht meine beste Idee gewesen, ihm zuzusagen. Aber ich konnte schließlich auch nicht ahnen, dass auf einmal mein Freund kam.

Auf jeden Fall saßen wir dann noch ungefähr eine Stunde in dem Café und die beiden Jungs haben sich über das kommende Basketballtraining und die Spiele unterhalten, während ich einfach daneben saß und den beiden zuhörte oder an meinem Handy die Kommentare meiner Fans beantwortet habe.
Es war mir so unangenehm neben den beiden zu sitzen. Mein eigener Freund und der Neue. Ich dazwischen.

Als wir dann alle unsere Getränke ausgetrunken haben und die Muffins auch weg waren, habe ich mich mit einem entschuldigenden Blick in Richtung des Neuen verabschiedet und bin bei meinem Freund in den Wagen gestiegen.

Die Fahrt haben wir dann komplett geschwiegen, denn ich wollte ihm nicht den Grund erzählen, warum ich mit dem Latino im Café war, und er wollte wahrscheinlich kein eifersüchtiger Freund sein. Denn er wusste, ich hasste sowas. Allerdings wusste ich trotzdem, dass wir die Tage darüber reden werden müssen.

Mit einem kurzen Kuss auf die Lippen und einem leise murmelnden »Bye« habe ich mich dann auch von ihm verabschiedet, als wir von dem Anwesen angekommen sind, indem ich schon viele Jahre wohne.

Sobald mein Freund weggefahren war, bin ich die Auffahrt hinaufgegangen und ohne jedes Wort an meine Eltern in meinem Zimmer verschwunden, wo ich gerade diesen Podcast aufnehme.

Um dieses Kennlern-Date, welches eigentlich kein Date war, zusammenzufassen:

Es war die Hölle und ich kann es keinem empfehlen.«

•••

uhm..ja, was soll ich groß sagen?

das war das 'date'. ich war mir erst nicht so sicher, ob ich es in form eines podcastes machen soll oder nicht, aber dann ist mir aufgefallen, dass ich ja schon vier chaps hatte und ja, dann hab ich es einfach so gemacht. es sollte jetzt auch nicht so ein großes ding sein yk?

aber was ich sagen kann, ist das ich nicht wirklich zufrieden damit ist, was ich da hingeschrieben habe. ich hoffe, es gefällt euch trotzdem irwie hahah

maja, xx

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