Hogsmeade

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>> Draco <<

Lächelnd und die Hände hinter dem Kopf verschränkt liege ich auf dem Bett. Keine Ahnung wieso, aber das Lächeln will nicht von meinen Lippen verschwinden. Ich kann nicht vergessen, wie sie mich angeschaut hat, als ich ihr sagte, dass ich sie liebe. Ihre braunen Rehaugen haben mich angestrahlt wie zwei Sterne, und die Ungläubigkeit darin hatte mich zum Grinsen gebracht. Doch der Gedanke danach hatte das Grinsen gleich wieder von meinem Gesicht gewischt. Es hatte mir nämlich bestätigt, dass sie es wirklich geglaubt hatte, als ich Zabini in der Bibliothek angeschrien habe, aber auch das sie mich wirklich geliebt hatte, und es noch immer tat.

Doch die Bestätigung, dass sie mich wirklich liebte ist nicht der einzige Grund, warum ich so Glückliche bin. Dank Hermione habe ich nun ein Problem weniger. Der dunkle Lord wird nun erst einmal mit meiner Arbeit zufrieden sein und mich nicht viel länger wegen dieser Aufgabe unter Druck setzen.

**********************

Ich muss eingeschlafen sein, denn ich werde von einer schrill klingenden Hermione geweckt die schreit, ich solle endlich aus meinem Zimmer kommen, denn meine Freunde waren hier und warten auf mich.

„Fuck", flüstere ich leise und springe aus dem Bett. Was wollen die denn von mir?

Da ich in meinen Kleidern eingeschlafen bin, streife ich mir nur schnell ein neues Hemd über, und fahre mir mit den Händen nachlässig durch die Haare. Dann renne ich aus dem Zimmer und frage mich, was zum Teufel meine Freunde nun von mir wollen.

Als ich aus meiner Tür stürze, renne ich Hermione fast um die sichtlich genervt davor steht. Ich fange sie auf, bevor sie auf den Boden knallt. Sie schaut mich überrascht mit ihren braunen Augen an. Ihr liebliches Gesicht wird von ihren braunen Locken umrahmt, ihre Lippen sind leicht geöffnet. Am liebsten würde ich sie jetzt küssen, doch das lasse ich jetzt lieber, denn ich habe das Gefühl, dass wir beobachtet werden.

Als ich sie sanft wieder auf die Füße stelle und meine Hände von ihrer Taille nehme, schaue ich mich im Zimmer um. Crabbe, Goyle, Montague, und Blaise, der Pansy auf dem Schoß hat, lümmeln auf der grünen Couch und sehen interessiert zu uns hinüber. Blaise mit hochgezogener Augenbraue.

Granger hat mittlerweile rosa Wangen und schaut betont lässig auf ihre Fingernägel.

Ich räuspere mich.

„Äh, ja. Was wollt ihr?" Frage ich und fahre mir durch die unordentlichen Haare.

„Äh, ja", äfft Blaise mich nach und streicht Pansy zärtlich über ihr glattes schwarzes Haar. „Heute ist Samstag? Hogsmead? Klingelt da irgendwas?" Shit. Na klar klingelt da was. Besorgt sehe ich zu Hermione hinüber.

Vor etwa zwei Wochen, hatte ich eine hartnäckige, nervige Diskussion darüber, mit wem ich denn am Valentinstag ausgehen würde und nachdem sie mich etwa drei Tage lang genervt hatten, hatte ich auf das nächstbeste, reinblütige, halbwegs hübsche Mädchen gezeigt, die mir im Gemeinschaftsraum über den Weg lief - Jasmin Steere - und um ein Date Mitte Februar gebeten. Am Valentinstag, wie ich leider verspätet feststellen musste. Da es nicht so üblich ist, dass ich, Draco Malfoy, Eisprinz von Slytherin irgendein Mädchen überhaupt ansehe, ist sie erst mal sofort in hysterisches kichern ausgebrochen und alle Slytherins haben mitgekriegt, wie ich mich mit ihr verabredet habe. Nun konnte ich keinen Rückzieher mehr machen und musste den heutigen Tag mit Jasmin Steere verbringen.

„Also kommst du?" fragt Blaise und grinst über meinen frustrierten Gesichtsausdruck sieht.

„Ja..." seufze ich. „Aber gib mir einen Moment, ihr könnt ja schon mal vorgehen."

„Nee nee, wir warten hier", sagt er und grinst noch breiter.

„Okaay", sage ich gedehnt, ging schnell in mein Zimmer und versucht meine Haare ansatzweise in Ordnung zu bringen.

>>Hermione<<

Eigentlich, habe ich Harry und Ron fragen wollen, ob sie mit mir nach Hogsmead gingen, doch Harry geht mit Ginny turteln und Ron mit „Lav-Lav" knutschen. Und nun, da selbst Draco mit seinen Freunden geht habe ich keine Lust alleine hier zu bleiben. Ich würde einfach... einfach... Luna fragen ob sie Zeit hatte. Ja, vielleicht bessert sie ja meine Laune.

„Schönes Wetter, nicht wahr? Die schwirrenden Summlinger werden sich bestimmt freuen!" sagt Luna gut gelaunt und schlendert im Slalom auf der Straße hin und her. Ich spare mir die Frage, was schwirrende Summlinger sind, wie auch die, warum sie im Slalom läuft. Ich nicke nur und lasse sie einfach weiter reden. Nicht, dass ich sie nicht mögen würde, nein, sie ist einfach... eigenartig... Doch sie hat immer gute Laune, und das ist genau das, was ich so an ihr mag.

Ich hatte Luna auf dem Weg nach unten getroffen und sie eingeladen, sich mir anzuschließen. Ihre Augen hatten hell aufgeleuchtet und sie hatte mir begeistert mitgeteilt, sie wäre noch nie eingeladen worden, jemanden nach Hogsmead zu begleiten, dann war sie mir glücklich gefolgt.

Ich schlage ihr vor, einfach ein bisschen durch die Läden zu bummeln, sie stimmt erfreut zu und teilt mir abermals mit, sie sei noch nie zum Bummeln eingeladen worden.

Wir gehen auf Federlings Schreibwarenladen zu und da sehe ich sie. Montague, Zabini, Pansy, Crabbe und Goyle. Aber kein Draco. Ich dachte, er würde etwas mit ihnen unternehmen? Doch, Moment Mal. Heute ist Valentinstag. Was wenn... wenn er... unmöglich, das wäre so... so...

„Luna? Lass und doch nur mal kurz zu diesem Café dort vorne gehen... Das mit den pinken und rosanen Girlanden..." sage ich geistesabwesend und gehe wir ferngesteuert, in der verzweifelten Hoffnung, dass mein Verdacht nicht stimmt, auf Madam Puddifoot's Café zu, in welchem ich nur einmal mit McLaggen gewesen war. Das hatte gereicht.

Luna trottet hinter mir her und scheint rundum glücklich an einer ihrer Haarsträhnen zu drehen.

Ich gehe auf das Café zu und wische mit meinem Ärmel über die Glasscheibe, welche voller Eis ist.

Ich suche den Raum nach ihm ab. Und als ich ihn gefunden habe, erstarre ich entsetzt.

>>Draco<<

Ich sitze in irgendeinem albern in rosa und pink geschmückten Café und höre mir nun schon seit einer Stunde das Gerede dieser Jasmin an. Es ist nicht viel sinnvoller als Pansys Gelaber über ihre Haare und ihre Klamotten.

Mit Hermione kann man zum Beispiel auch über interessante Sachen reden nicht nur ober belangloses. Ich wünschte, ich wäre mit Hermione hier...

Hätte ich mich bloß nicht darauf eingelassen. Hätte ich die Spötteleien ignoriert um einfach im Schloss bleiben zu können, bei Hermione. Aber da wusste ich ja nicht, dass sie immer noch etwas für mich übrig hat.

Diese Jasmin ist echt hartnäckig, macht dauernd Anspielungen, dass aus uns etwas werden könnte und so weiter. Ich stimme ihr einfach immer zu, wenn sie etwas sagt und ignoriere sie sonst weitgehend innerlich.

Doch plötzlich zieht sie mich an meiner grün, silbernen Krawatte zu sich herüber und küsst mich mitten auf den Mund. Ich bin geschockt. Doch damit nicht genug. Sie öffnet ihren Mund leicht und lässt ihre Zunge über meine Lippen

gleiten. Zum Teufel! Was macht sie da? Auch wenn sie das echt gut macht. Ich reiße mich von ihr los und schaue sie entsetzt an. Sie grinst nur rebellisch und leckt sich über die Lippe. Was für eine kleine miese Schlampe. Als ich zum Fenster blicke, setzt mein Herz aus. Hermione steht dort uns starrt mich an.

Wieso, musste ich bloß immer so Pech haben? Und wieso musste Hermione immer zur falschen Zeit, am falschen Ort sein?

Ich greife nach meiner Jacke und renne aus dem Lokal.

Loveshadow - Hermine&Draco//Teil I *complete*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt