Gewissenermaßen

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>>Hermione

Es ist Montagmorgen als ich von einem sanften Kuss auf den Nacken geweckt werde. Ich drehe mich um und sehe Ambroise. Ich schrecke zurück. Doch dann lasse ich ihn schweigend gewähren. Was soll ich sonst tun, um Hilfe rufen? Als würde Draco mir helfen...

Ich schließe einfach die Augen und warte bis es vorbei ist.            

Denke ich. Mein übliches Mantra. Aber dann ganz plötzlich sind die Lippen an meinem Hals weg und Ambroise steht auf.

„Ich werde wohl warten müssen, bis du von dir aus etwas tust." Er seufzt.

Überrascht aber unglaublich erleichtert schließe ich die Augen.

--

„Herminone. Du musst uns endlich sagen, was los ist!" sagt Harry energisch.

Mein Gott, er klingt schon wie irgend so ein Psychater... doch das sage ich ihm selbstverständlich nicht.

„Da ist nichts. Es ist allein meine Sache."

„Mione. Bitte. Wir können dir helfen!"

Niemand kann mir helfen. Noch nicht einmal der große Harry Potter!

„Sag uns wenigstens, was mit diesem Jordan los ist. Der ist nicht nur irgendein Schüler..."

Definitiv nicht. Denke ich. Ich habe selbst das Mal an seinem Unterarm gesehen. Ich fixiere mich alleine darauf, damit ich nicht ausraste, wenn er zu weit geht, ich aber nichts dagegen tun kann.

Es ist frustrierend nichts tun zu können.

Ich schweige weiterhin und schaue zu Ron. Er stopft sich mal wieder unglaublich viel in den Mund. Mir tut das Essen fast leid.

„Genau, Mione, sag uns wenigstens das!" er spuckt zwar die Hälfte seines Mundinhalts über den Tisch, aber immerhin versteht man ihn. Das ist ein Fortschritt

Ich schüttele aber vehement den Kopf.

Die beiden Jungen seufzen und essen schweigend weiter. Bei Harry kann man förmlich sehen, wie ihm der Rauch aus den Ohren kommt, weil er so angestrengt nachdenkt.

Wie gerne würde ich den beiden etwas erzählen. Aber dafür wäre das Opfer zu groß. Ich würde Draco zu gern hassen. Dann könnte es mir egal sein. Noch besser, es könnte mir ein Vergnügen sein. Aber so ist dem nicht. Denn ich schenkte ihm mein Herz und schon alleine der Gedanke an seinen Tod bereitet mir Schmerzen. Wenn ich schon nicht mit ihm zusammen sein kann, dann tut es dennoch gut ihn sehen zu können...

--

>>Harry<<

Hermione kann so stur köpfig sein. Und in diesem Fall ist es echt anstrengend. Als ob ich nicht genug um die Ohren hätte. Den ganzen Ärger mit Snape. Die Todesblicke von Malfoy. Die Aussicht, dass Dumbledore etwas geplant hat. Und nun auch noch Hermione.

Es ist mir wirklich wichtig, dass sie glücklich ist, sie ist für mich wie eine Schwester. Aber wenn sie mir nicht sagt, was sie so unglücklich macht, kann ich ihr nicht helfen. Und das tut weh. Unteranderem verletz es aber auch meinen Stolz. Ich, der Auserwählte, mit dem allseits bekannten „Helfer-Syndrom" der immer den Held spielen muss, kann jemandem mal nicht helfen. Dabei kann ich genau sehen, wie es Hermione von innen her zerfrisst. Wie sie sich immer mehr zurückzieht, sich noch nicht einmal darum schert, dass ihre Haare zum davon laufen aussehen. Ja, noch nicht einmal ihren Büchern schenkt sie mehr viel Beachtung. Sie ist zwar viel öfter in der Bibliothek wie früher aber ich kann genau sehen, dass sie die Bücher nicht liest sondern einfach stundenlang auf eine Seite starrt und in Gedanken doch weit weg ist. Es wundert mich, dass Madame Pince sie nicht schon längst raus geworfen hat, wo sie doch eh nur irgendwo herum sitzt.

Loveshadow - Hermine&Draco//Teil I *complete*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt