17: Besuch

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Gold fuhr in Storybrooke ein und hielt vor seinem Laden. Wir stiegen beide aus. Kaum waren wir ausgestiegen, wurden wir auch schon begrüßt.

,,Hook?", hörte ich jemanden ungläubig fragen und ich drehte mich mit hochgezogenen Augenbrauen um. Dort standen Snow und Charming. Ich setzte ein verschmitztes Grinsen auf und verbeugte mich vor ihnen, so wie früher. ,,Du siehst so anders aus...", brachte Snow entsetzt hervor. ,,Ich weiß. Aber ich war ein Jahr in der Welt der normalen Menschen. Was habt ihr erwartet?", schmunzelte ich. ,,Auf jeden Fall keinen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Lackschuhen.", meinte David mit großen Augen. ,,Zumindest hat sich dein Haarschnitt, dein Bart und dein Ohrring nicht verändert.", meinte Snow dann grinsend. Ich zuckte die Schultern.

,,Bist du wegen Emma hier?", fragte David hoffnungsvoll und ich nickte zögerlich. ,,Davon abgesehen, dass ich Gold einen Gefallen schuldig bin, wäre ich so oder so gekommen, sobald ich es erfahren habe.", antwortete ich. Sie nickten.

,,Was will der hier?!?", hörte ich da plötzlich jemanden und drehte mich wieder, um mich zu sehen, wer das nun wieder war. Dort stand Henry und neben ihm Regina. ,,Kleiner...", meinte ich irritiert. ,,Du hast alles kaputtgemacht! Was willst du noch hier?!?", fragte er wütend. Ich seufzte und schloss kurz meine Augen. ,,Ich werde es wieder in Ordnung bringen. Deiner Mum wird es besser gehen. Sie kommt zu dir zurück.", versprach ich ihm und öffnete meine Augen wieder. ,,Was wenn es nicht funktioniert?", wollte er aufgebracht wissen. ,,Es wird funktionieren. Wahre Liebe besiegt alles.", meinte Mary Margaret zuversichtlich.

,,Wo ist sie?", wollte ich wissen. ,,Ich bringe dich zu ihr.", meinte David und nickte mir zu. Ich nickte ebenfalls und setzte mich in Bewegung.

Im ersten Moment schwiegen wir beide, während wir nebeneinander herliefen. ,,Was hast du im letzten Jahr getrieben?", wollte er dann wissen und ich gab ihm die selbe Antwort, wie auch schon Gold. ,,Warum bist du weg?", wollte er dann vorsichtig wissen. ,,Emma hatte Bae gewählt. Ich war verletzt. Und als sie mir die Wirkung des Trankes genommen hatte, kam dieser unsagbare Schmerz zurück und ich wollte weg von diesem Schmerz. Also bin ich geflüchtet. Vor dem Schmerz weggelaufen.", ich seufzte. ,,Liebst du sie noch?", fragte David nun. ,,Wahre Liebe verschwindet niemals. Ich hätte noch Jahre wegbleiben können und hätte sie dennoch geliebt, wie am ersten Tag.", entgegnete ich und er lächelte.

,,Vielleicht solltest du, wenn du dort hinein gehst, deinen Haken wieder draufmachen.", meinte David, als wir vor dem Krankenhaus stehenblieben. ,,Wieso?", wollte ich irritiert wissen. ,,Ich weiß, dass sie diesen Haken geliebt hat.", schmunzelte er. ,,Wirklich?", fragte ich überrascht. ,,Sie liebt jeden Teil von dir. Selbst deine fehlende Hand, die mit diesem Haken ersetzt wird.", grinste er. Ich begann zu lächeln. Dann entfernte ich die Handprothese und zog meinen Haken innen aus meinem Jackett. Diesen steckte ich auf.

,,Zwar siehst du anders aus, aber du bist dennoch immer noch du und du wirst sie retten. Und jetzt geh. Hol mir meine Tochter zurück.", meinte David und klopfte mir auf die Schulter. Ich nickte, bevor ich tief durchatmete und dann das Krankenhaus betrat.

Emma

Ich hatte die Arme um meine Knie geschlungen, meine Knie an meine Brust gezogen und mein Kinn auf meinen Knien gebettet. Mein Blick ging starr an die graue Wand.

Ich fühlte nichts mehr. Alles war leer und ich war wie betäubt. Mir war kalt, aber ich deckte mich nicht zu, sondern saß einfach weiter im Krankenhaushemdchen da.

Plötzlich ging die Tür leise auf. ,,Miss Swan, Sie haben Besuch.", ertönte die sanfte Stimme der Krankenschwester, doch ich reagierte nicht. Ich war nicht mehr dazu fähig zu reagieren, ich war viel zu betäubt dafür. Wahrscheinlich waren es nur wieder meine Eltern. Sie kamen dauernd und redeten mit mir, aber ich konnte nie reagieren. Ich konnte mich nicht mal zu ihnen umdrehen. Stattdessen starrte ich immer nur weiter an die Wand.

,,Hallo, Swan...", diese Stimme... Plötzlich regte sich etwas in mir. Ich spürte die frostige Kälte nun wesentlich intensiver, aber plötzlich wurde ich von etwas Wärme erfüllt. Diese Wärme wurde alleine durch zwei Worte seiner Stimme ausgelöst.

Langsam drehte ich den Kopf und erblickte ihn. Er stand dort und seine wunderschönen klaren blauen Augen sahen mich besorgt an. Ich sah ihn aus großen Augen an. Er war verändert. Sein Gesicht, seine Augen und seine Haare waren genauso wie immer, aber dennoch sah er anders aus. Statt seinen üblichen Lederklamotten trug er einen schwarzen Anzug mit weißem Hemd und Lackschuhen, Aber dennoch hatte er seinen Haken statt seiner linken Hand.

,,Killian?", hauchte ich mit gebrochener Stimme und seine Züge wurden weich. ,,Ja...", meinte er sanft und nickte. Ehe ich mich selbst versehen konnte, war ich aufgesprungen und lag in seinen Armen. Meine Arme waren fest um seinen unteren Rücken geschlungen und er schlang seine nun um meine Schultern. So drückte er mich fest an sich. Ich vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge und er grub seines in meine Haare. Er roch genauso, wie immer.

Das Meerwasser schien an seiner Haut zu haften, auch, wenn er nicht segelte, denn in gewisser Weise roch er immer nach dem Meeressalz. Dazu mischte sich die Note von Rum und ein herber eigener Geruch, der nicht von irgendwelchen Dingen ausgemacht wurde, sondern ganz seiner eigenen Person entsprach.

Die Krankenschwester verließ das Zimmer wieder und so waren wir alleine.

,,Du bist wieder da...", hauchte ich. ,,Natürlich. Als Gold mir erzählt hat, was ich dir angetan habe, bin ich sofort mit ihm hierhergekommen.", meinte er leise. ,,Gold war bei dir?", fragte ich überrascht. ,,Er war anscheinend deinem Vater etwas schuldig und da ich ihm etwas schuldig war, haben sie ihn geschickt, damit er mich notfalls dazu zwingen könnte, mit ihm zu gehen.", erklärte er.

Ich klammerte mich stärker an ihn und auch er verstärkte seine Arme um mich. Plötzlich hauchte er mir sanft einen Kuss auf die Stirn. ,,Ich liebe dich.", murmelte er und da brachen bei mir alle Dämme. Ich begann hemmungslos zu schluchzen. Er drückte mich fest an sich und strich mir mit der rechten Hand immer wieder tröstend übers Haar.

,,Es tut mir leid, dass ich gegangen bin... Ich musste nur weg von diesem Schmerz...", murmelte er, als ich mich ein wenig beruhigt hatte. ,,Ich kanns verstehen. Schließlich habe ich auch nie etwas anderes gemacht, als wegzurennen.", murmelte ich. Er seufzte.

,,Swan, ich habe jeden verdammten Tag an dich gedacht. Du bist mir nicht eine Minute aus dem Kopf gegangen. Ich habe immer nur an dich gedacht. Beim Arbeiten, beim Trinken, immer wenn ich aufgewacht bin und immer bevor ich eingeschlafen bin. Egal was ich getan habe, ich habe immer an dich gedacht.", murmelte er nun. ,,Du weißt gar nicht, was du für eine Macht über mich hast. Ich konnte nichts anderes tun, als an dich zu denken, zu arbeiten, zu schlafen oder zu trinken. Immer warst du in meinem Kopf und hast meine Gedanken beherrscht. Ich konnte keine andere Frau ansehen oder gar anrühren.", fügte er hinzu. Ich sah ihn aus großen Augen an.

Er lächelte verlegen. Im nächsten Moment legte ich meine Hände an seine Wangen und legte meine Lippen auf seine. Er zog mich sofort dichter an sich und erwiderte den Kuss.

Als wir uns lösten lächelte er mich an. ,,Weißt du, ich habe etwas getan, um zu verdeutlichen, wem mein Herz gehört...", murmelte er dann plötzlich. ,,Was hast du getan?", fragte ich geschockt, da ich mit dem Schlimmsten rechnete. ,,Hey, keine Sorge. Es ist nichts Schlimmes.", beruhigte er mich. Dann grinste er breit und griff mit der rechten Hand nach seinem linken Ärmel. Diesen zog er nach oben. ,,Bereit?", fragte er leise. Ich nickte langsam.

Er drehte den Arm, sodass die weiche Innenseite nach oben zeigte und ich sah darauf. Mir stockte der Atem. Dort war ein Herzschlag tätowiert, an welchen ein feines Herz angefügt war und am Bogen des Herzens war mein Name dünn, aber wunderschön geschrieben, tätowiert. ,,D-du hast dir meinen Namen tätowieren lassen?", fragte ich erstaunt. ,,Ai. Mein Herz gehört dir. Und daran wird sich nie wieder etwas ändern.", antwortete er. Sanft fuhr ich mit dem Finger die Tätowierung nach. ,,Das ist wunderschön.", flüsterte ich. Er lächelte.

Dann beugte er sich zu mir und legte seine Lippen auf meine. ,,Verzeihst du mir?", fragte ich leise, als sich unsere Lippen wieder lösten. ,,Ich habe dir doch schon längst verziehen, Liebes.", hauchte er und ich strahlte ihn an. ,,Ich liebe dich.", wisperte ich dann. ,,Ich liebe dich.", entgegnete er und sah mir dabei in die Augen. Dann küsste er mich wieder kurz. ,,Und jetzt holen wir dich wieder hier raus.", lächelte er dann und ich nickte.

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