10: Schmerzliche Wahrheiten

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,,Swan...", begann ich und trat auf sie zu. Sie hob abwehrend die Hand. ,,Neal hatte Recht? Du hast dafür gesorgt, dass er mich versetzt, nur um dann für mich da zu sein? Und du hast mich angelogen?", sie sah verletzt aus. ,,Swan, ich kann es erklären...", meinte ich eilig. ,,Also stimmt es?", fragte sie. Ich presste die Lippen zu einem blutleeren Strich zusammen. ,,Ai...", murmelte ich dann. Sie schüttelte fassungslos den Kopf, bevor sie sich abwandte und loslief.

Wütend blitzte ich Baelfire an, bevor ich ihr hinterher hastete. ,,Swan!", rief ich, doch sie blieb nicht stehen. Ich beschleunigte meine Schritte, bevor ich sie erreichte und sie mit meinen Haken um ihren Unterarm vom Gehen abhielt.

,,Was willst du noch, Hook?", fragte sie wütend, während sie zu mir herumwirbelte. ,,Swan, hör mir zu...", meinte ich eindringlich. ,,Warum sollte ich?", fauchte sie. ,,Ich kann es erklären, bitte.", meinte ich flehend. ,,Du hast fünf Minuten.", zischte sie.

,,Nach der Auseinandersetzung von Bae und mir in Granny's, als ich so wütend wegging, tauchte Regina auf. Sie wollte, dass ich verhinderte, dass du und Baelfire zusammenkommen, weil sie Angst hatte, dass ihr euch dann Henry zurückholen würdet. Und sie meinte, dass das ja auch etwas Gutes für mich wäre, weil ich genauso wenig wollen würde, dass ihr zusammenkommt. Ich willigte ein...", begann ich. Im nächsten Moment flog mein Kopf zur Seite. Emma hatte mich geohrfeigt. ,,Du hast eingewilligt zu verhindern, dass ich meinen Sohn wiederbekomme?!? Wie konntest du nur!", schrie sie mich an, riss sich los und stürmte weiter. ,,Verdammt!", fluchte ich und eilte ihr sofort hinterher. ,,Ich habe zugestimmt, unter der Bedingung, dass sie mit dir aushandelt, dass Henry jede zweite Woche bei dir wohnen darf und ich hatte vor sie zu hintergehen!", rief ich und sie blieb ruckartig stehen. So stieß ich dann fast gegen sie. Langsam drehte sie sich wieder zu mir um.

,,Du hast diese Bedingung gestellt und dann wolltest du sie noch hintergehen?", fragte sie irritiert. Ich nickte. ,,Ich hätte alles getan, bis sie die Bedingung erfüllt hätte. Dann hätte ich sie hintergangen. Zum Beispiel euer Wochenende jetzt: Ich habe Regina dazu gebracht, dass Henry das Wochenende bei dir ist, indem ich Bae dich habe versetzen lassen.", erklärte ich dann. ,,A-aber, wie wolltest du sie hintergehen?", sie schien nichts mehr zu verstehen. ,,Ich war bei Archie und habe ihn gefragt, was die Voraussetzungen wären, dass du dir Henry zurückholen könntest. Dabei habe ich aber eure Namen nicht erwähnt. Ich wollte wissen, ob der Vater dazu notwendig ist. Aber das ist er nicht. Die Voraussetzungen sind nur, dass das Kind es will, die Mutter einen festen Wohnsitz, einen festen Beruf und ein festes Gehalt hat. Und ein perfekter Fall wäre es, wenn die Mutter noch einen festen Partner hat, der auch einen festen Beruf und ein festes Gehalt hat und dazu auch wirklich dableibt und nicht wieder weggeht. Aber das ist nicht zwingend notwendig. Zwar hätte ich dann verhindert, dass du und Baelfire zusammenkommen, aber Regina hätte die Bedingungen eingelöst und dann könntest du dir dennoch, wenn du wollen würdest, deinen Sohn zurückholen.", erzählte ich ihr. Sie sah mich aus großen Augen an.

,,Okay, das macht es alles weniger schlimm, als es eigentlich sein sollte, aber trotzdem. Hook, du kannst sowas nicht einfach tun. Du kannst dich nicht einfach bei sowas dazwischen stellen oder irgendwas verhindern wollen. Das geht nicht.", sie schüttelte den Kopf. ,,Swan, ich weiß... Aber... Warte, wie viel hast du vorhin gehört?", entgegnete ich. ,,Eigentlich alles. Ich hatte einen Hinweis bekommen, dass hier etwas läuft, was nicht so super ist und dann bin ich eben hergekommen.", meinte sie verwirrt. ,,Dann weißt du auch, wieso ich all das tue.", stellte ich fest. Sie wich meinem Blick aus.

,,Hook... I-ich weiß nicht, warum du so denkst und so fühlst, aber zwischen uns... Das würde doch niemals funktionieren...", meinte sie dann. Ich spürte, wie sich meine Miene verfinsterte. ,,Ach, aber mit Baelfire funktioniert es?", schnappte ich dann wütend. Sie sah mich an und seufzte. ,,Er und ich, wir waren schon mal ein Paar. Und es war echt schön. Außerdem ist da auch Henry und ich...", sie brach ab. ,,Du willst mir sagen, dass du ihn liebst?", fragte ich grimmig. Wieder wich sie meinem Blick aus.

,,Gut, Swan. Wenn du der Überzeugung bist. Aber du solltest vielleicht nochmal darüber nachdenken, warum du, wenn du ihn doch angeblich liebst, kurz nach seinem angeblichen Tod, mich geküsst hast und wieso sich seitdem, jede Faser deines Körpers nach mir sehnt. Und streite es erst gar nicht ab. Ich weiß, dass es so ist und du weißt, dass es so ist. Also denk nochmal darüber nach, wenn du ihn doch liebst, warum du dann mich küssen willst und dich durchgehend nach mir sehnst und mich bei dir haben willst. Du weißt genauso gut, wie ich, dass zwischen uns beiden eben nicht nichts ist. Und wir wissen beide, dass wir nacheinander verlangen. Wenn du aber Baelfire wählst, dann bitte. Ich kann so ein Verlangen unterdrücken. Da habe ich Jahrhunderte lange Übung drinnen. Die Frage ist nur, wie lange du es dann unterdrücken kannst. Denn du willst mich. Ob du es nun zugeben willst, oder nicht.", mit diesen Worten wandte ich mich ab und lief an ihr vorbei.

Mir war es egal, dass Baelfire wahrscheinlich noch auf meinem Schiff war. Ich musste jetzt einfach von Emma weg und ich brauchte ganz dringend Rum.

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