2. Kapitel

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Ein Klingeln riss die Sängerin aus ihren Schlaf. Müde richtete sie sich auf und schaute auf ihren Wecker. 7:45Uhr. Sie ließ ihren Kopf zurück ins Kissen sinken, in der Hoffnung, dass das nervige Klingeln endlich aufhörte. Doch Fehlanzeige, die Melodie von Traffic Lights dudelte durch das Zimmer. Wütend griff sie nach ihren Handy und entsperrte es. Auf dem Display stand der Name Liana Soney. Sollte sie da rangehen? Aber sie kannte Liana zu gut, sie würde nicht locker geben. Na dann Mal los, dachte sie sich und drückte auf "Anruf annehmen". Sofort meldete sich ihre hohe Stimme: " Guten Morgen Lena, ich hoffe ich habe dich geweckt, aber die Kinder wollen, dass du vorbei kommst und mit ihnen singst. Sie mögen dich so gerne." Lena hatte keine Ahnung, seid von sie ihr das "Du" angeboten hatte. Sie benutzte es einfach schon immer, seitdem sie in den Kindergarten ging, um dort zu singen. 

"Wie kommt darauf, dass du mich geweckt hast? Du bist ungefähr so leise wie eine Horde Elefanten. Ich habe dir aber schon Mal gesagt, dass ich in meinen jetzigen Zustand nicht von den Kindern kommen kann, denn-" Die Sängerin wurde von Liana unterbrochen. "Also, dann bis um 9:00 Uhr, mach es gut." Mit diesen Worten würgte sie Lena ab, die nur mit den Augen rollen konnte. Immer wieder wenn sie auf ihren Zustand ansprach, wurde sie von der Leiterin abgewürgt. Somit musste sie immer hin, auch wenn sie keine Lust hatte. Liana konnte man nicht einfach so abhimmel, wenn sie sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann ging es nie wieder raus, egal wie lange man sie versuchte umzustimmen. Seufzend stand sie auf und schlurfte ins Bad. Ihre Motivation war gleich null, also sehr tief. Als sie die Zahnbürste anfasste, durchzog sie eine Erinnerung, die so schmerzhaft war, dass sie kurz aufkeuchte. Doch schnell verdrängte sie diese wieder, sie wollte nicht schon wieder an diese Zeit erinnert werden, es war einfach noch zu schmerzhaft. 

Nachdem sie im Bad fertig war, ging sie wieder zurück in ihr Schlafzimmer, um sich fertig zu machen. Lena beschloss heute einfach nur einen grauen Pullover und eine dazu passende graue Hose anzuziehen. Ein schneller Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es 8:30 war. Sie seufzte, dass bedeutete, dass sie heute kein Frühstück machen konnte. Deshalb nahm sie einen Apfel aus der Obstschale und schloss die Tür auf. Im Flur nahm sie noch ihre schwarze Handtasche und ihren Autoschlüssel. Mit einen Knopfdruck öffnete sich die Tür ihrer Garage, die neben dem Haus stand. Schnell schrieb sie Nala eine Nachricht, dass sie im Kindergarten sei und erst gegen 13:00 Uhr zurückkommen würde. Diesen legte sie sichtbar auf den Küchentisch und lief dann durch die geöffnete Tür. Im selben Moment klingelte ihr Handy, wieder einmal. Fluchend zog sie es heraus und las den eingehenden Anruf: Mark. Wieso ruft er mich an? dachte sie sich, nahm ihm aber an. "Hey, Lena von unseren gemeinsamen Freundin habe ich erfahren, dass wir heute sechs Stunden zusammen arbeiten werden."

Die Sängerin hörte durch das Telefon, dass er grinste. Dann sagte sie: "Liana hat dich auch angerufen?" Eine lange Zeit herrschte Stille am anderen Ende der Leitung, ehe er sich räusperte und erklärte: "Ja, hat sie, wieso wundert mich das nicht?" Dieses Mal musste sich Lena ein Lächeln verkneifen. Eigentlich sollte sie traurig sein, aber Mark brachte sie immer wieder zum lachen. "Na, dann bis in zwanzig Minuten.", meinte sie und stieg in ihren silbernen Audi ein. Sie legte ihr Handy auf ihre Tasche und konzentrierte sich auf den Verkehr, durch die große Innenstadt. 

Nach vielen roten Ampeln und fünfzehn nervige Minuten später, parkte die Sängerin auf dem Parkplatz, neben dem Auto von ihren besten Freund. Sie sperrte ihr Auto ab und betrat das große Gebäude des Kindergartens. Die Kinder waren in drei Gruppen aufgeteilt: die Gelbegruppe, die Grünegruppe und die Blauegruppe. Manchmal konnte man über die Kreativität von vielen streiten. Auf dem halben Weg traf sie Liana, die sie umarmte und sie freudig begrüßte. "Hallo Lena, wie schön dich zu sehen. Mark ist schon drinnen und ... amüsiert sich. Komm!" Sie bedeutete der Frau ihr zu folgen. Nach ein paar Quergängen stand sie vor dem "Haus" der Gelbengruppe. Von innen konnte man lautes Gequietsche hören und auch unterdrückte Flüche. Die Ältere führte die Jüngere hinein und blieb dann stehen. 

Das Bild was sich bot, war einfach zu lustig. Mark saß in der Mitte auf einen Stoffhocker. Um ihn herum waren lauter Kinder, die an ihn zerrten und vor sich hin brabbelten. Auf dem Gesicht des Mannes sah man die Verzweiflung deutlich. Lena fing das Lachen an, denn sie fand es einfach nur lustig. Durch das Geräusch ließen die Kinder von Mark ab und kamen auf die Sängerin zu. Sekunden später war sie von lauter Kleinen umringt, die alle gleichzeitig versuchten ihr etwas zu erzählen. "Jetzt lasst mich doch endlich mal reinkommen. Danach kann ich euch zuhören, okay?" Brav entfernten sich die Kinder und ließen sie durch. Lena bahnte sich ein durch die Menge und blieb vor Mark stehen. "Danke, dass du mich gerettet hast.", bedankte er sich. Die Sängerin grinste. "Wie kommst du darauf, dass ich dich gerettet habe und nicht die Kinder?" 

Bei diesen Worten sah mich Mark baff an. "Du hast jetzt nicht ernsthaft einen Witz gerissen? Wurde ja auch endlich mal Zeit, dass du wieder mal Spaß verstehst." Tatsächlich ging es der Sängerin schon viel besser, als vor ein paar Wochen. Sie schafft es sogar wieder mal zu lachen. Auf einen großen Tisch stellte sie ihre schwarze Handtasche ab, um beide Hände frei zu haben. Sofort kamen die Kinder angerannt und verlangten, dass beide Erwachsenen mit ihnen spielten. "Also, was wollt ihr denn mit uns machen?", fragte Mark die Kinder. Einstimmig antworteten sie: "Singen." Beide Sänger schauten sich an und lachten. "Welches Lied wollt ihr den hören?" Die jüngeren schlossen sich zu einen Kreis zusammen und berieten sich, ehe sie sagten: "Seeräuber Opa Fabian." hatte sie einstimmig beschlossen.  Liana gab den beiden Musikinstrumente und den Kindern kleinere Trommeln. Diese fingen schon begeistert an zu trommeln. Irgendwann kamen auch die anderen Klänge hinzu dazu und zum Schluss sangen alle. 

Beim Refrain sangen auch die Kinder mit und bei den Strophen nur die Erwachsenen, da der Text zu schwierig war. Gegen zwölf aßen war es Zeit Mittag zu Essen und die Kinder stürzten sich hungrig auf die Nudeln. Die Erwachsenen nahmen das Essen etwas gesitteter zu sich und schlangen auch nicht alles in sich hinein. Gegen 13:00 Uhr verabschiedeten sich die beiden von den Kindern und versprachen wieder zu kommen. Mark begleitete Lena noch zum Auto und machte ihr die Tür auf.  "Hast du Lust, mit uns zum Essen zu gehen? Wir gehen ins Golden Nobel Restaurant. Bist du dabei?" Die Sängerin nickte und fragte: "Um wie viel Uhr?" Sie freute sich richtig auf heute Abend. "Was hältst du von 19:00 Uhr?" Erneut nickte Lena glückliche, ehe sie Mark nochmal umarmte und dann ins Auto stieg um loszufahren. 

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Dieses Kapitel widme ich meiner Sister, die ich hier auf Wattpad kennengelernt habe und die mir Mut gemacht hatte. Ich habe jemanden gefunden, denn es genauso geht wie mir. Danke, dass du mich gefunden hast. ❤
In Liebe
Soso

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